Eine liebe Leserin hat mich angeregt, einen Beitrag zu schreiben, wann der richtige Zeitpunkt fürs zweite Kind ist. Das fand ich total interessant und hab mich auch gleich zurück versetzt gefühlt in die Zeit, als ich mir diese Frage stellte.
Doch dachte ich, wenn ich nun einen Bericht über meine Meinung schreibe, wäre das ziemlich einseitig. Deshalb habe ich ein paar Bloggermamas gefragt, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Bei uns war es einfach so: Der Chaosmann wollte ganz lange ein Einzelkind. Ich eigentlich nicht. Als er dann plötzlich vom zweiten Kind sprach, hätte es für mich nicht schnell genug gehen können. Nutzt aber alles nichts, wenn das nötige Kleingeld fehlt. Da ich arbeitslos war und das Geld knapp, war für uns klar, dass ein zweites Kind erst dann kommt, wenn ich mindestens 12 Monate gearbeitet habe. Und so ergab sich bei uns irgendwie alles von selbst.
Das Chaosmädchen war 3 Jahre und 4 Monate alt, als die Miniqueen geboren wurde. Für uns ein super Abstand. Die Große konnte super eingebunden werden und hat alles schon so gut verstanden und wahrgenommen. Es war und ist schön zu sehen, wie die beiden zusammen größer werden. Die ersten Schritte der beiden Hand in Hand und mein Mutterherz schmilzt so ganz ab und an.
Ich freue mich, dass noch ein paar Damen erzählen, wie sie das so sehen mit dem richtigen Altersabstand fürs zweite Kind.
Jette, Mutter von drei Kindern und Bloggerin auf Motzmama
Ein Kind oder doch zwei? Drei? Nein lieber nicht.
Ich habe im Laufe der Jahre wirkliche alle Meinungen vertreten. Denkt man über die Anzahl nach, kommt man auch über den richtigen Abstand ins grübeln. Lieber alle in einem Rutsch? Oder maximale Exklusivzeit für die Kleinsten und erst nach vier oder fünf Jahren das nächste Kind? Ihr merkt schon, es hat nichts mit dem „richtigen“ Moment zu tun, sondern mit dem passenden.
Für uns passte ein kleiner Abstand. Ja, es ist stressig, denn wir haben inzwischen drei Kinder. Sie sind 1, 3 und 5 Jahre alt. Alle zwei Jahre – so ist unser Abstand. Der Hintergedanke dabei: Je kleiner der Abstand, desto besser spielen sie miteinander. Ehrlich gesagt ist das totaler Quatsch. Streiten kann man sich mit Jüngeren, Älteren und Gleichaltrigen – mit dem gleichen oder auch mit dem anderen Geschlecht.
Nächstes Argument: alle in einem Rutsch. Zugegeben, wir brauchten die Wickelkommode seit dem Aufbau nicht abbauen – das ist doch aber kein Grund gegen ein Geschwisterkind, oder? Ihr seht schon, es muss einfach passen und auch klappen. Planen kann man im Zweifel ja eh nur den Versuch schwanger zu werden – nicht aber die Befruchtung.
Janina, Mutter von zwei Kindern und Bloggerin auf Filea
Ganz ehrlich? Ich glaube, es gibt keinen perfekten Zeitpunkt für ein zweites, drittes oder viertes Kind. Und generell bin ich dafür, dass man eher auf sein Herz, als auf seinen Kopf hört bei diesem Thema. Die Mama spürt es, wenn sie ein zweites Kind möchte. Und wenn dem so ist, dann sollten Geld, Arbeit, Auto und sonstige äußere Umstände keine Rolle spielen. Ich dachte nach den ersten anstrengenden Lebensmonaten meiner großen Tochter, dass ich nie wieder ein Kind bekommen, nie wieder so eine harte Zeit durchmachen möchte. Aber dann, zwei Jahre später, kribbelte etwas in mir und mir wurde klar, dass die Große ein Geschwisterchen braucht und ich bereit bin, für ein zweites Kind. Herz vor Kopf, das ist meine Devise.
Sandra, Mutter von zwei Kindern und Bloggerin auf Meine Liebdinge
Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, welcher Altersabstand zwischen den Kindern gut wäre.
Meine Brüder sind 5 und 15 Jahre jünger. Uns trennten also nicht nur geschlechtsspezifische Interessen, sondern auch der große Altersunterschied. Ich fand das in vielerlei Hinsicht schade und wünschte es mir für meine Kindern anders.
Ich kenne einige Geschwisterpaare mit sehr geringem Abstand, die sich sehr nahe stehen, was ich toll fänd, aber man kriegt ja auch dadurch keine Garantie, wie gern die Kinder sich mögen und wie eng deren Beziehung dadurch wird.
Also ging ich das Thema mehr von meiner Warte aus an. Welcher Zeitpunkt wäre für mich gut? Wann könnte ich mir überhaupt vorstellen wieder schwanger zu werden?
Ich las von einer Empfehlung, dass ungefähr 1,5 Jahre zwischen der letzten Geburt und einer erneuten Schwangerschaft liegen sollten, damit der Körper genügend Zeit hat, sich zu regenerieren. Das passte mir gut. Nach 1,5 Jahren, am Anfang des Sommers stillte ich meine Tochter ab, hatte zwei Hochzeitsfeiern unserer besten Freunde, auf denen ich mit meinem Liebsten bis morgens tanzen konnte- ein bisschen so unbeschwert wie früher und am Ende des Sommers wünschten wir uns, wieder schwanger zu werden.
Die Natur sah das etwas anders und es dauerte noch einige Monate, bis ich einen positiven Test in der Hand hielt. Die Freude war schier unermesslich. Letztlich sind es 2 Jahre und 11 Monate Altersunterschied geworden und der Beziehung der Beiden tuen die verschiedenen Entwicklungsstufen keinen Abbruch. Sie haben ganz ähnliche Spielinteressen und sind sehr innig miteinander.
Zur Geburt der Kleinen, konnte die Große schon einiges selbstständig und wenn nicht, konnte sie dies kommunizieren, was eine unheimliche Erleichterung war. Ich bin ganz glücklich mit diesem Abstand.
In meinem Mutti-Kosmos gibt es die unterschiedlichsten Konstellationen und jede hat wohl ihren Reiz- und auch ihre Anstrengung, aber letztlich fügt es sich schon so, wie es dann eben ist.
Beate, Mutter von drei Kindern und Bloggerin auf Beatrice- Confuss
Ich kenne ein paar Frauen, die zwei Kinder wollten und nach dem ersten Kind ganz klar erstmal Zeit brauchten, um sich wieder fit dafür zu fühlen. Ganz schnell, hatten sie das Bedürfnis, erstmal in der Mutterrolle anzukommen. Das Gefühl wieder bereit zu sein, stellte sich nach einer Weile von selbst ein. Bei der einen früher, bei der anderen später.
Ich selbst dachte immer, meine Kinder sollen einen Altersabstand von drei Jahren haben. Das fand ich ideal, weil das erste Kind dann schon ziemlich selbstständig ist. Bevor ich mir aber die Frage nach dem Bereit stellen konnte, war ich schon wieder schwanger. Ein bisschen sehr viel schneller als gedacht. :-D Der Abstand beträgt nur die Hälfte des von mir als ideal betrachteten. :-D
Für die Kinder ist es toll altersmäßig so dicht beieinander zu sein. Ich kann das allerdings nur bedingt empfehlen. Jedenfalls für die ersten Jahre. Denn ein Altersabstand unter 2 Jahren ist für die Mamas sehr anstrengend und eine fordernde Zeit. Da ist einfach noch kein Kind selbstständig. Alle wollen gerne getragen werden, können auch noch nicht so viel alleine und brauchen immer Hilfe und natürlich viel Mama.
Darauf sollte man sich einstellen, wenn der Abstand der Kinder klein ist.
In meinem Umfeld beobachte ich Familien, bei denen der Altersabstand zwischen den Geschwistern 2,5 bis 3 Jahre beträgt und das wirkt aus den besagten Vorteilen relativ entspannt.
Auf das eigene Gefühl zu hören, ist aber in keinem Fall falsch. Fühlt man sich bereit? Dann muss man es geschehen lassen. Im Endeffekt ist es eh nicht planbar. Manchmal klappt es ja auch einfach nicht, oder man wird überrumpelt. ;-)
Leila, Mutter von zwei Kindern und Bloggerin auf Münstermama
Für uns war von Anfang an klar, dass der Abstand zwischen unseren Kindern kleiner sein sollte als bei mir und meiner Schwester. Ich hab mir immer gewünscht, dass meine Kinder näher beieinander sind und noch gemeinsame Zeiten im Kindergarten und der Grundschule haben. Doch dann war ich sehr im Stress beim Wiedereinstieg in den Job, nach der ersten Elternzeit und es geriet ein wenig hintenan. Als mein Großer aber mit fast zwei Jahren selber den Wunsch nach einem Bruder (ja, er wollte nur einen Bruder, da konnten wir nichts machen!) äußerte, war auch für uns der Moment gekommen. Jetzt sind unsere beiden Jungs genau drei Jahre auseinander und wir empfinden den Abstand als genau richtig für uns!
Alu, Mutter von drei Kindern und Bloggerin auf Grossekoepfe
Unsere Kinder haben einen größeren Abstand und dieser ist nicht ohne Grund da. Beim ersten Kind war ich erst 24 Jahre alt und irgendwie noch mittendrin im Studium und dem Leben, danach wollte ich erstmal keine Kinder mehr. Ich war zufrieden und glücklich mit unserer kleinen Festival – und Partytrude die man überall mit hinnehmen konnte ohne Probleme. Umso älter sie jedoch wurde, umso häufiger schien es, dass sie gern eine weitere Person zum spielen gehabt hätte und ich spürte Sehnsucht. Plötzlich wollte ich noch ein Kind, ein zweites Kind und das nach meinem Studium. Wir warteten mit K2 fast 2,5 Jahre und so ist der Abstand mit 3,5 Jahren vielleicht für manche zu groß aber für uns für beide Geschwister genau richtig. Ich hatte das Gefühl, dass wir soweit waren und die Große auch. Wir waren weniger müde, voller Energie und voller Hoffnung und da wusste ich, jetzt passt das. Unser K2 war ein Wunschkind und ein Geschenk und na ja sechs Jahre später haben wir ja dann auch nochmal K3 bekommen.
Ich danke den lieben Ladies, dass sie mitgemacht haben. Ohne Euch wäre der Artikel bei Weitem nicht so schön geworden. Außerdem danke ich meiner lieben Stammleserin, ohne deren Themenwunsch dieser Beitrag nie entstanden wäre. Habt auch Ihr einen Themenwunsch? Lasst es mich wissen!
Und nun bin ich gespannt: Was sagt ihr zum Thema 2. Kind? Habt ihr zwei Kinder? Wie ist der Abstand? „Plant“ ihr vielleicht gerade das Zweite? Welche Gedanken habt ihr dazu im Kopf?
Eure Chaos & Queen
6 comments
ja, ich denke auch, einen ‚richtigen‘ abstand gibt es nicht bzw. können alle abstände ‚richtig‘ sein. außerdem kommt es auch immer auf die perspektive an – aus sicht der eltern ist ein knapper abstand zwar sehr anstrengend und herausfordernd, aber es gibt gute gründe dafür (z.b. beruflich oder eben, dass man dann bald darauf hoffen kann, dass sich die kinder gemeinsam gut beschäftigen können). aus geschwister-sicht ist ein knapper abstand zumindest zu beginn für das ältere meist etwas schwierig, aber meistens legt es sich rasch. und ob sie dann gut miteinander spielen können – ich denke, das ist mehr charakter-sache und der altersabstand hat weniger auszusagen… also machen, wie es einem gut erscheint. wie es wirklich wird, weiß man ja sowieso nicht. und oft lässt sich das sowieso nicht gut planen…
Schöne Berichte, danke an alle!
Fand es sehr interessant. Wenn mann das Googlet findet man Infos in die richtung mindestens 18 Monaten zwischen Schwangerschaften vom Gesundheit und Risiken etc.
Sonst Psychologen meinen mindestens 3 Jahre um das erste Kind zu schonen, sich erstmal entwickeln. Z.b. Jesper Juul & Co.
Und dann sagt der Herz was ganz anders 😊
Danke ♥️
[…] Der richtige Zeitpunkt fürs zweite Kind Bloggermamas plaudern aus dem Nähkästchen […]
Vielen Dank für diesen tollen Artikel :-) ich finde eure Geschichten so schön zu lesen.
Nachdem unser großes Kind auf der Welt war, wollte ich eigentlich nicht so schnell schwanger werden. Ich hatte genug von meinem dicken Bauch, von meiner Unbeweglichkeit und von den ganzen Arztterminen. Außerdem hab ich 20 Monate gestillt – in dieser Zeit konnte ich mir eine zweite Schwangerschaft gar nicht vorstellen. Kurz danach hat es dann von ganz alleine wieder „klick“ gemacht. Meine beiden Kinder sind knapp drei Jahre auseinander. Wir empfinden diesen Abstand als ziemlich perfekt: die Kinder spielen viel miteinander und haben sich sehr lieb.
Ein drittes Kind hätten wir gerne noch gehabt. Es scheiterte dann aber an unserer Wohnsituation, die ein weiteres Kind einfach nicht zulässt.
Liebe Grüße, Carola
Hallo ChaosQueen,
find es eine sehr schöne Idee, dass du für diesen Bericht die anderen Mamas mit ins Boot geholt hast.
Mein Herz sagt schon ganz lange, dass es ein zweites Kind möchte. Aber durch unsere Vorgeschichte müssen wir mit Köpfchen an das Thema ran gehen. Also heißt es jetzt erstmal alle beeinflußbaren Faktoren auf den richtigen Weg lenken. Der Faktor Angst lässt sich leider nicht beeinflussen.
Im Winter saß ich mit meiner Maus auf dem Bett, als sie meinte, dass sie auch eine Juni möchte. (Dies ist die kleiner Schwester einer Freundin.) In dem Moment bin ich dahin geschmolzen.
Tja, mal sehen ob das Herz gegen die Angst ankommt.
Hallo zusammen, ich bin gerade mitten drin im Geschwister-Chaos:meine „Große“ ist zweieinhalb und meine „Kleine“ gerade 3 Monate. Und ja, puh! Aber wir wollten nicht mehr so lange warten, da wir als Eltern auch nicht jünger werden (35 und 43). Durchwachte Nächte fühlen sich sowieso schon anders an (wie alles andere auch) als mit Anfang 20. Glücklicherweise hat es mit Mausi 2 auch gleich wieder geklappt. Alles kommt so, wie es soll. Anstrengend und schön ist glaube ich sowieso alles und jeder Abstand!!