…ins Berufsleben.
Vor über einem Monat war es soweit. Wie lange habe ich darauf gewartet? Viele von Euch wissen ja, dass ich lange gesucht habe.
Zuhause habe ich mich nie gelangweilt. Keinen Tag. Keinen Tag habe ich auf dem Sofa herumgelümmelt und Fernsehen geschaut. Warum eigentlich nicht, frage ich mich heute? Ich bin wohl nicht der Typ dafür. Auch wenn ich manchmal wünschte, ich wärs. Nur für einen Tag. Oder zwei. Ich hätte ja auch schlafen können. Einfach mal richtig viel schlafen.
Zurück zum Thema. Der neue Job. Ein neues Leben. Eine Veränderung für uns alle drei. Natürlich war ich aufgeregt. Ich wusste nicht, was mich dort erwartet. Was werde ich für Kollegen haben? Wird der Job mich glücklich machen?
Viel wichtiger als diese Fragen jedoch war für mich die Tatsache, was diese Veränderung mit dem Chaos- Mädchen machen wird. Und mit uns als Eltern. Nach wenigen Tagen wusste das Chaos- Mädchen „Mama wieder Arbeit“. Mama hatte ihr mehrfach erklärt, dass bald Papa sie morgens in die Kita fahren wird.
Ich war immer absolut gegen ein Verlassen des Hauses, ohne mich zu verabschieden. Man weiß nie, was passiert. Und man sollte sich immer verabschiedet haben. So mein Gedanke. Das Chaos- Mädchen landet meist morgens zwischen und 6 und 7 Uhr im Elternbett. Dort schlummert sie noch eine Weile, oft bis 7 Uhr.
Bevor der Job los ging, habe ich mir viele Fragen gestellt. Dabei ging es nicht nur um das Organisatorische am Morgen, sondern auch um ganz praktische Fragen wie „Wann habe ich eigentlich Zeit, etwas zu essen?“.
Und jetzt erzähle ich Euch, wie es bei uns nun tatsächlich läuft:
Wider Erwarten habe ich noch keinen einzigen Tag verschlafen. Ihr müsst Euch vorstellen, wie sehr ich davor Angst hatte. Schließlich habe ich seit über 2 Jahren keinen Wecker gebraucht. Seit dem ersten Arbeitstag gibt es morgens keine Probleme wie ein „am Bein hängendes Chaos- Mädchen“, das den Weg nach draußen versperrt. Das Chaos- Mädchen und der Chaos- Mann sind ein eingespieltes Team. Während Mama das Haus ziemlich früh verlässt, liegen die beiden in der Regel noch im Bett. Mal getrennt und mal gemeinsam. Ist das Chaos- Mädchen früher wach, verabschiedet sie mich mit Kuss und Umarmung und weiss, ich hole sie an der Kita ab. Der Chaos- Mann schafft es problemlos, unser Kind in ordentliche Klamotten zu stecken, ohne, dass ich welche herauslegen muss. :-)
Obwohl ich nie Langeweile und auch immer Struktur im Leben hatte, ist es ein gutes Gefühl für mich, einer geregelten Arbeit nachzugehen und zu wissen, dass man auch finanziell wieder etwas zum Familienleben beiträgt. Für mich war es immer wichtig, auch meinen eigenen Anteil zur Familienkasse beizusteuern.
Mir war es außerdem immer wichtig, als arbeitende Mutter nicht gleichzeitig eine gestresste Mutter zu sein. Ich kenne Beispiele, da kam die Mutter eigentlich jeden Morgen zu spät (und obergenervt) zur Arbeit und verließ das Büro immer mehr als pünktlich. Diese Hektik wollte ich mir immer ersparen. Kann ich auch. Zumindest morgens, denn da fahre ich überpünktlich mit der Bahn und bin in der Regel auch früh auf der Arbeit. So kann ich Dinge abarbeiten für die im normalen Tagesgeschäft keine Zeit ist.
Nach der Arbeit allerdings fehlt mir dieser Puffer. Wie gerne würde ich -wie morgens- tiefenentspannt zur Bahn spazieren. Aber mittags ist mein Schritt deutlich schneller, ich muss das Büro überpünktlich verlassen, damit ich die Bahn nicht verpasse. Viele sehen mich vermutlich nur das Büro verlassen und denken „oh, hat die schon wieder Feierabend?“. Ja, so hab ich auch immer gedacht. Jetzt weiß ich es besser. Denn nur, weil ich Feierabend habe, ist der anstrengendste Teil des Tages noch lange nicht vorbei.
Ich düse also gleich nach der Arbeit zur Kita und hole mein Mädchen ab. Die Nachmittage sind ganz unterschiedlich. Daran hat sich nichts geändert. An manchen Tagen machen wir etwas zu Zwei. Mutter- Tochter- Zeit. Das brauchen und genießen wir. An anderen Tagen steht der Haushalt im Vordergrund, der ja nun auch nicht mehr vormittags gemacht werden kann. Gerne unternehmen wir Chaos- Weiber aber auch etwas mit Freunden oder genießen bei gutem Wetter eine Laufradrunde im Wohngebiet oder Wald.
Fürs Nähen bleibt kaum noch Zeit und noch weniger Energie. Blogbeiträge kommen auch etwas schleppender. Das habt ihr ihr sicher schon bemerkt! :-) Meinen Sport mache ich weiterhin 2-3 Mal in der Woche, auch wenn ich mich oft frage, wieso ich diese Energie noch finde.
Aber ich gestehe: Ich bin MÜDE. Dauerhaft müde. Sobald das Chaos- Mädchen im Bett liegt und schläft, scheinen alle meine Energiereserven des Tages aufgebraucht. Ich könnte im Stehen schlafen und montags frage ich mich, wie ich eine komplette Arbeitswoche überleben soll. Gibt es keine tragbaren Energiequellen für Mütter, wo wir unsere Akkus auch tagsüber mal schnell aufladen können? Und bitte: Keine Dickmacher! :-)
Wie lief das denn bei Euch mit dem Wiedereinstieg?
Eure Chaos & Queen
3 comments
Nun ist mein Wiedereinstieg nach einem Jahr Babypause schon anderthalb Jahre her aber irgendwie hatte ich wenig Zeit, mir vorher viele Gedanken zu machen. Ok, ich hatte das ja schonmal, 7 Jahre vorher und nicht mit so einem zuverlässigen Mann an meiner Seite. Aber da er 12 Stunden-Tage hat, mein Großer sein 2.Schuljahr begann und wir nun ein sechs-Personen Haushalt ( zwei fast erwachsene Kinder meines Mannes) waren, war und ist es immer noch fast täglich eine Herausforderung. Ich arbeite nun nur noch 80% in meinem Job. Morgens um 7:30 ist die kleine Maus bei der Tagesmutter, die schon das Beste war, was ich meinem Sohn geben konnte und jetzt auch wieder super klappt. Kurz nach 14:00 hole ich die Lütte glücklich, schmutzig und nach frischer Luft duftend ( bei fast jedem Wetter) ab. Dann Einkauf innerhalb von 20 min, damit der Drittklässler nicht vor der Tür wartet, dann ein/ zwei Stunden mit der kleinen was tun, Haushalt, kochen, 18;00 essen u nach dem sandmännchen geht die jüngste ins Bett. Wenns klappt, schläft sie schnell und ich kann Hausauffsben kontrollieren, was üben und plaudern. Wenn Ca. 20:00 beide “ kleinen“ Kids im Bett sind, versuche ich inzwischen, doch mal was zu nähen. Den Nähkurs habe ich aber erst im September wahrgenommen und nun bin ich schon etwas stoffsüchtig, obwohl ich abends auch sehr müde bin.
Also, keine Langeweile, auch wenn der Job Freude macht und zu Hause alles im Lot ist 😉 Die Zweisamkeit fehlt etwas, kommt aber auch wieder 😂
Toller Beitrag… so manche von den Fragen beschäftigen mich auch….
noch hab ich keine Zusage, ob ich Telearbeit machen darf oder nicht – aber ich hätte dann trotzdem zwei stressige Tage, an denen ich Zwerg in Kiga bringen muß, dann 100km fahre (ob mir Auto oder entspannt im Zug hängt davon ab, ob ich ihn abholen muß oder nicht). Wenn ich Pech habe und ihn holen muß, dann wirds echt stressig. Ich hoffe Opa und Oma sind noch lange fit und können das mindestens einmal die Woche machen.
Mein Mann ist leider in ganz Deutschland unterwegs , meist nur einen Tag die Woche im Büro und das an unterschiedlichen Tagen- und mit ihm dürfen wir unsere Planungen nicht machen. Klar wenn er früh erst spät los muß oder mittags früher kommt, dann muß er den Zwerg bringen oder holen.
Und wann isst du jetzt? In der Bahn, oder?
Grüße sonnenblume
Meine Liebe, gib nicht auf. Auch Du findest sicher was!Es wird sich auch bei dir sicher so ergeben, dass die Fragen am Ende überflüssig sind, weil sich alles so fügen wird, dass es passt.
Ich frühstücke im Büro, weil ich meist früh da bin und dann am Platz essen kann. Danach fahre ich ja gleich zur Kita. Ich versuche dann zur Mittagszeit im Büro etwas essbares zu haben, warm darf man am Arbeitsplatz nicht essen.Je nach Hunger esse ich dann erst wieder abends oder gleich wenn ich zu Hause bin. Aber verhungern werde ich nicht….auch das gibt sich irgendwie.