Nein, hier geht es heute nicht um den Tod. Sondern um ein Leben ohne Oma und Opa. Ein Leben ohne Oma und Opa in der unmittelbaren Nähe.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass man sich selbst für oder gegen Kinder entscheidet und dementsprechend schauen muss, wie die Kinder betreut werden. Für uns bedeutet das, dass wir seit der Geburt der Mädels so gut wie keine Paarzeit haben. Oft trennen sich da unsere Wege. Jeder macht für sich, aber gemeinsam zu Zweit? Das kommt wirklich selten vor. Leider.
Natürlich ist man in dieser Hinsicht ein wenig seines eigenen Glückes Schmied. Viele Eltern kümmern sich frühzeitig um Babysitter und haben damit schnell wieder ein Stück Freiheit gewonnen. Wir waren und sind so nicht. Wir wollten das auch nie und tun uns immer noch schwer damit, unsere Kinder in fremde Hände zu geben.
Vorteil ist in der Kinderbetreuung eindeutig wieder Vitamin B. Die Tochter einer Freundin, eine Bekannte der Nachbarn….wie auch immer.
Wenn Oma und Opa nicht greifbar sind
Grundsätzlich machen wir es gut. So als Familie. Und als Paar. Sehr gut sogar. Doch in der letzten Zeit nagt vermehrt an mir, dass der Chaosmann und ich so gut wie nie alleine sein können. Abends gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen ist etwas anderes, als gemeinsam im Restaurant oder einer Kneipe. Ich empfinde einen regelmäßigen, gemeinsamen Tapetenwechsel als wichtig. Und dennoch haben wir selten die Möglichkeit.
Bei Freunden beobachte ich, dass das Kind regelmäßig bei der Oma in der Nähe übernachtet. Mit dem Gedanken habe ich mich früher schwer getan und selbst heute müsste ich mich erst daran gewöhnen. Dennoch fände ich es für unsere Kinder und auch für uns sehr schön.
Die eine Oma wohnt in Sachsen, die anderen Großeltern ca. eine Stunde Autofahrt entfernt. Während Sachsen wirklich ein ganzes Stück Anreise bedeutet, sind die anderen Großeltern gar nicht so furchtbar weit entfernt. Und doch bedeutet es organisatorischen Aufwand. Entweder Oma und Opa kommen her, dann brauchen sie einen Schlafplatz, den wir in unserer Wohnung nur haben, wenn wir selbst mit dem Sofa Vorlieb nehmen. Oder aber wir bringen die Kinder hin, was bedeutet, dass wir 2 Stunden Fahrzeit und einen kurzen Aufenthalt mit einplanen müssen. Dieser Aufwand steht in der Regel kaum im Verhältnis zum Nutzen. Abgesehen davon, dass die Kinder diese Übernachtung meistens verweigern.
Ab und an greifen wir auf eine dieser Möglichkeit zurück oder nutzen die Gelegenheit, wenn die Oma aus Sachsen anreist. Für uns immer wieder ein Highlight, gemeinsam das Haus ohne Kinder zu verlassen.
Ein Netzwerk an Freunden
Gott sei Dank haben wir auch liebe Freunde, die in besonderen Fällen unsere Kinder hüten. Aber ehrlich: Wie oft bittet man Freunde mit eigenen Kindern auch noch fremde aufzunehmen?
Momentan empfinde ich es als große Last, dass der Chaosmann und ich keine Zeit alleine haben. Zu Hause umgibt einen der Alltag und viel zu selten schafft man es, sich davon zu lösen und sich bewusst um sich und den Partner zu kümmern.
Ein Babysitter muss her
Deshalb muss nun ein Babysitter her. Er könnte uns helfen, terminliche Engpässe abzufangen. Er könnte uns helfen, etwas mehr Freiraum zu bekommen und als Paar nicht im Alltag unterzugehen. Ich empfinde das als dringend notwendig.
Keine Sorge, die Beziehung läuft und alles ist gut. Aber ich fühle mich eingeengt durch die Tatsache, nicht gemeinsam mit dem Chaosmann weg gehen zu können. Immer sind wir auf die Hilfe von Menschen angewiesen, die auch so schon genug zu tun haben oder aber es geht nur mit einem Aufwand, der sich nicht rechnet.
Einen Babysitter finden
Nun ist es leider so, dass die Kinder in der Nachbarschaft größtenteils noch zu jung sind, um auf unsere Kinder aufzupassen. Gerne möchte ich einen Aufpasser für unsere Kinder, den wir „kennen“. Immerhin geben wir unsere Kinder in seine/ihre Hände und müssen sichergehen, dass sie es gut haben. Ich muss einfach Vertrauen haben.
Wie findet man ohne Vitamin B und bescheuertes Casting den richtigen Babysitter? Einen, der zu uns passt?
Nächste Woche werde ich jemanden kennenlernen und hoffe sehr, dass sich alle auf Anhieb verstehen. Die Kinder sind nun in einem guten Alter für einen „Aufpasser“. Vor allem das Chaosmädchen, weil sie viel erklären und zeigen kann.
Habt ihr einen Babysitter? Wie habt ihr ihn gefunden? Erzählt mal!
Eure Chaos & Queen
4 comments
Hi,
Mein Mann und ich haben bald vier Kinder in unserer kleinen Familie. Mein Mann hat zwei Mädels aus der ersten Ehe mitgebracht. Das größte Kind wohnt bei uns und geht in die siebte Klasse. Das zweite Mädchen holen wir aller zwei Wochen und an Festlichkeiten zu uns zu Besuch. Mein erstgeborener und damit das dritte Kind für meinen Mann ist jetzt in der Vorschulgruppe. Nun ist es dazu gekommen das ich ein zweites Mal schwanger bin und wir somit bald mit vier Kindern zusammen leben werden. Wir organisieren und planen sehr viel weil ich eine Vollzeitarbeit habe und mein Mann in Schichten arbeitet. Sonstige Unterstützungen haben wir nicht. Großeltern oder Familienangehörige sind auf beiden Seiten nicht vorhanden. Unser Alltag ist immer durch mich und meinem Mann zu leisten. Eine Familienunterstützende Fachkraft würden wir jetzt gern einstellen wollen die unsere Kinder für ein paar Stunden betreut. Wie funtioniert sowas?
Huhu und danke für den Kommentar. Wie das funktioniert weiß ich leider nicht. ich würde hierzu vermutlich zunächst bei der Krankenkasse fragen oder bei sozialen Diensten….leider kenne ich mich da auch nicht aus….
Ja, habe seit ein paar Monaten einen Babysitter. Aber für 1x mittags unter der Woche, um mal wieder was für mich machen zu können. Großeltern um die Ecke, die stemmen aber derzeit die Betreuung vom Kleinen während meiner Arbeitszeit, da wollte ich nicht noch mehr belasten. Haben einen entzückenden Engel gefunden (Mädchen, 16 Jahre). Über eb*ay Kleinanzeigen! 😊 Hat direkt gepasst bei allen, die Liebe ist groß auf beiden Seiten. Wir sind grad auf Kur und sie vermisst uns. Ist das nicht schön?
Bei uns gäbe es noch die Möglichkeit einer Babysitter-Börse im Mehr-Generationen-Haus. Da gibt’s wohl auch „Leih-Omas“…
Drücke euch die Daumen.
Hi Jule,
ich kann deine Gedanken und Gefühle gut verstehen- und auch das Bedürfnis nach Paarzeit.
Wir gehören zu denen, die Oma und Opa in der Nachbarschaft haben und wo die Kinder sogar in Ausnahmenfällen bei den Onkel+Tanzen schlafen können.
Zudem passt ab und zu die Schwester meiner Schwägerin auf. Sie ist selber angehende Pädagogin und echt super.
Ich kann dir noch die Nummer von der Tochter meiner Freundin besorgen. Sie ist 16 und hat sowohl einen viel jüngeren Bruder, als auch Babysittererfahrung und kommt aus dem Nachbardorf.
Ansonsten könnte ich auch abends mal rumkommen. Der Weg ist ja nicht weit ;)
Liebe Grüße aus der Nachbarschaft