Pferde im Steinbruch. Das klingt wie eine neue Folge von Bibi und Tina. Deshalb war dieser Ausflug voller Neugier und Spannung genau das Richtige für unsere Pferdemädchen.
Die Eckdaten der Tour
Start/Ziel: Schützenstraße, 51789 Lindlar Länge der Strecke: ca. 6 Kilometer Wege: Waldwege, Feldwege und asphaltierte Wege rollstuhlgerecht & kinderwagentauglich: nein
Wir haben im Wohngebiet geparkt. Ob es einen offiziellen Parkplatz gibt weiß ich leider nicht, aber in der Schützenstraße schien ein Parkplatz zu sein.
Die Route
Obwohl es immer wieder schön ist gemeinsam draußen unterwegs zu sein, braucht es mittlerweile oft ein wenig Überredungskunst. Das schaffen wir, wenn wir Ziele wählen, die für die Kinder spannend klingen. So wie diese hier.
Der Steinbruch
Ich habe bei der Recherche sowohl den Namen „Schümmerich“, „Bolzenbach“ und „zum Kalkfeld“ für diesen Steinbruch bei Lindlar gelesen. Dieser alte Steinbruch bei Lindlar ist nicht wirklich groß. Und auch, wenn ich die Zahlen vorher gelesen habe, hatte ich mir tatsächlich etwas Größeres darunter vorgestellt. Das Gelände des Steinbruchs misst nämlich nur 230 x 160 Meter und ist damit tatsächlich übersichtlich.
Der Steinbruch wurde 1993 unter Naturschutz gestellt. Das hat u.a. damit zu tun, dass man in dem Gebiet die Geburtshelferkröte und die Gelbbauchunke entdeckte. Sie findet hier einen idealen Lebensraum und versteckt sich tagsüber gerne in der Nähe der Tümpel des Steinbruchs zwischen Spalten im Gestein oder Schutt.
Pferde im Steinbruch
Als ich hörte, dass bei uns im Bergischen Wildpferde leben, konnte ich das zuerst gar nicht richtig glauben. Aber in diesem Steinbruch werden Exmoor- Ponys zur Beweidung eingesetzt. Sie verhindern durch Huftritte das Zuwachsen des Geländes, vor allem mit Brombeere. Zudem beißen sie Gehölz kaputt und schaffen neue, offene Schotterflächen. Wir brauchten nicht lange, um sie zu entdecken. Eine spannende Angelegenheit für die Mädels.
Die drei Ponys im Steinbruch wurden von Naturschützern angeschafft. Sie erhalten durch ihr natürliches Verhalten den Lebensraum der seltenen Amphibien hier.
Diese Ponyrasse gehört zu den ältesten Europas. Auch heute leben sie noch in den Mooren Südwestenglands. Leider gehören sie auch zu den bedrohten Tierrassen. Die letzte Schätzung gab es im Jahre 2010. Damals gab es noch 800 Tiere dieser Rasse. Sie sind sehr robust und genügsam und werden deshalb gerne für die Beweidung derartiger Projekte eingesetzt.
Darf man dort spazieren gehen?
Ja, man darf dort spazieren gehen. Der Hauptweg führt um das Gelände des Steinbruchs herum, welches von einem kleinen Zaun umgeben ist. Durch 2 Durchgänge wird den Spaziergängern der Weg in den alten Steinbruch ermöglicht. Die Tiere sind nur bedingt Menschen gewöhnt. Deshalb wird darum gebeten, dass sich Wanderer auf den Wegen aufhalten und den Tieren nicht zu nahe kommen. Die Tiere könnten aggressiv werden. Der Zaun sollte bitte ebenfalls nicht angefasst werden.
Die Strecke
Die Strecke ist abwechslungsreich. Zuerst führte uns ein wenig durch das dortige Wohngebiet, danach durch Felder, Waldgebiet und natürlich den Steinbruch.
In der Nähe des Parkplatzes gibt es sogar einen kleinen Spielplatz. Je nachdem, wann ihr den Spielplatz und den Steinbruch auf Eurer Tour einbauen wollt, solltet ihr die Richtung der Tour anpassen.
Für uns war es der perfekte Ausflug für diesen kalten, fiesen Sonntag. Trotz Frühling hatten wir winterliche Temperaturen mit Schnee, Graupel, Regen und viel Wind.
Ich bin froh, dass wir uns raus gewagt haben. Sonst hätten wir dieses kleine Abenteuer nicht erlebt.
Für uns war es abenteuerlich und auch für die Mädels als Pferdeliebhaber eine spannende Sache. Hier unsere Route:
https://www.komoot.de/tour/361972356?ref=aso
4 comments
Hey jule,
Wildpferde und das fast vor der eigenen Haustüre. Man lernt nie aus. Den heutigen Vatertag spontan bei strahlendblauem Himmel zum Vatertochtertag gemacht und mit meiner pferdeverrückten Frucht meiner Lenden eine wirklich schöne Tour gehabt. Danke für die Inspiration. 😊
Sehr schöne Tour, mit perfekten „Motivationspunkten“(Pferde,Spielplatz) für Kinder und tollem Ausblick.
Danke für den Tipp!!
Hallo Jule!
Vielen Dank für die tolle Anregung! Ist denn da vom Ort aus irgendwie der Weg ausgeschildert? Oder wie finde ich Euren Weg? Würde ihn gerne am Wochenende nachwandern 😊.
Vielen Dank und liebe Grüße, Meike
Huhu!🙋♀️
Ganz Lindlar ist einen Besuch wert aufgrund der dortigen auch noch bewirtschafteten Steinbrüche.
Sehr empfehlenswert ist auch die Wsnderung auf dem Steingauerpfad, welcher im Ortskern beginnt und gut beschildert in den Brungerst führt, von wo aus an durch ein sehr ruhiges Stück Wald wandert mit einigen Schautafeln zum Thema “ Steinbruch, Steinhauerleben und den Tieren, die in diesen Biotopen leben“.
Außerhalb der Coronazeiten gibt es auch wissenswerte Steinbruchführungen durch den größten Steinbruch Lindlars, die BGS.
Die BGS hat auch ein ganz tolles Ausstellungsgelände mit vielfältigen Produkten, die aus der Lindlarer Grauwacke hergestellt werden
Diese Führungen und auch Fossiliensuchen in eben diesem Steinbruch werden von der „Lindlar- Touristik“ angeboten.
Von der Aussichtsplattform des Steinhauerpfades aus mit Blick über die Abraumhalde der BGS, kann man einen herrlichen Weitblick genießen und bei schönem Wetter auch den Colonius in Köln in der Ferne sehen.