Da saß ich die Tage mit meinem Chef im Mitarbeitergespräch und wurde gefragt, wie es mir geht. Mit dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit. Und wie es dem Rest der Familie damit geht, mit dieser Umstellung.
Wie geht es mir?
Ich bin nun schon fast 2 Monate wieder berufstätig. Mit etwas weniger Stunden, als ich mir das vorgenommen hatte, aber 5 Tage die Woche. Einige von Euch haben schon auf Instagram gefragt, wie es mir geht, wie es mir gefällt und wie wir damit zurecht kommen.
Vielleicht kann ich es mit diesem Beispiel veranschaulichen. Der Chaosmann und ich saßen Sonntag Abend auf dem Sofa. Ich war eigentlich ziemlich müde und an das frühe Aufstehen am nächsten Morgen wollte ich auch noch nicht denken. Aber plötzlich hörte ich mich sagen: „Weißt Du was? Ich freue mich auf die Arbeit morgen!“.
Ich weiß nicht, wann ich diese Worte zuletzt ausgesprochen habe. Und ja, so geht es mir.
Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit
Die Meisten von Euch wissen, dass meine Rückkehr in den Beruf einige Zeit auf sich hat warten lassen. Die Zeit der Arbeitslosigkeit, Maßnahmen der Agentur für Arbeit, Bewerbungen schreiben und Vorstellungsgespräche haben am Ende etwas an mir genagt.
Aber plötzlich wurde ich fündig und das tatsächlich extrem schnell. Ich schickte eine Bewerbung ab, erhielt wenige Stunden später die Einladung für ein Vorstellungsgespräch am Folgetag. Am nächsten Tag stellte ich mich vor und bekam eine Einladung zum Hospitieren am nächsten Morgen. Das ging wirklich extrem schnell und war auch nur machbar, weil der Mann mich so wunderbar unterstützte in dieser Spontanität..
Übers Wochenende musste ich warten und erhielt bereits Montag die Zusage, dass ich bereits eine Woche später meinen neuen Job starten darf. Ich unterschrieb am wiederum nächsten Tag meinen Arbeitsvertrag und nun, ja nun bin ich wieder im Team #workingmom. Es war verrückt. So unvorhersehbar und schnell.
Aller Anfang ist schwer
Machen wir uns nichts vor. Einen neuen Job zu starten ist anstrengend. Man beginnt einfach von Vorn. Eine neue Firma, neue Kollegen, neue Programme und zu Beginn einfach keinen Plan.
Keinen Plan, wie irgendetwas dort läuft. Immer wieder das Gefühl unter Beobachtung zu stehen als „die Neue“. Mir nimmt das immer viel Energie, ich habe das ja im Laufe meiner Berufsjahre schon einige Male erlebt.
In meinem aktuellen Fall war das nicht anders. Mein Arbeitgeber gibt sich extrem viel Mühe. Es wurde ein detaillierter und vorausschauender Einarbeitungsplan erstellt. Das finde ich grandios. Man macht sich so viele Gedanken und kümmert sich wirklich rührend. Nichtsdestotrotz ist das für neue Mitarbeiter auch anstrengend.
Es ist ja einfach alles neu. Am ersten Tag wusste ich nicht mal, wo ich einen Brief weg schicken muss. Und so wühle ich mich nun Tag für Tag durch und sammle jeden Tag neue Kontakte, Erfahrungen und Erkenntnisse.
Ich muss zugeben, es wurde mir von Anfang an leicht gemacht. Meine Abteilung und damit meine Kollegen sind super lieb und hilfsbereit. Jede Frage wird beantwortet und Hilfestellung geleistet, wo es nur geht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl nicht willkommen zu sein.
Die Umstellung für uns als Familie
Auch für uns als Familie bedeutete das Ganze eine Umgewöhnung. Eine sehr schnelle Umgewöhnung. Ich hatte zunächst etwas Sorge, dass die Kinder sich schwer tun. Schließlich waren auch sie die Abläufe anders gewöhnt. Die beiden jedoch haben es hingenommen, als sei es nie anders gewesen. Erst wenige Wochen nach dem Jobstart war die Miniqueen sehr anhänglich, verlangte oft nach Mama und wollte des Öfteren abends nicht ins Bett. Es machte den Anschein, als fehlte ich ihr. Und so gab es längere Abende auf dem Sofa, mehr Familienbett und Kuscheleinheiten mit Mama.
Morgens bedeutet das seit meinem Jobstart, dass ich das Haus verlasse, während alle anderen noch schlafen. So zumindest ist der Plan. Sobald mir aber morgens ein Kind am Bein hängt, wird der morgendliche Ablauf etwas stressig und ich muss schauen, dass ich pünktlich das Haus verlasse. Zur Arbeit fahre ich ca. 30 Minuten und der Berufsverkehr ist tückisch. 10 Minuten später los gefahren bedeutet es unter Umständen ordentlich Stau.
Der Chaosmann kümmert sich morgens um beide Mädels und bringt sie in den Kindergarten. Glücklicherweise kann er das mit seinem Job gut vereinbaren. Natürlich ist eine Umstellung anstrengend und alle müssen sich daran gewöhnen. Aber es hatte auch keiner eine Wahl und so behaupte ich, haben wir es gut hin bekommen.
Wir sind eben einfach ein gutes Team.
Erzählt mir gerne, wie das bei Euch war!
Eure Chaos & Queen
5 comments
[…] den Auseinandersetzungen und dem Alltag mit den Kindern gibt es auch noch meinen neuen Jobund einen Mann und die Suche nach den passenden Geschenken, das Verschicken der Weihnachtskarten, […]
Juhuuu, du hast unsere wunderschöne me&i Bluse an! Toll😍
Und jaaa, ich kann es soo nachvollziehen!
Ich liebe die Me&I Mode!!
Ich war 10 Jahre in einer Firma angestellt, habe meinen Sohn bekommen und bereits in der Elternzeit immer mal nebenher gearbeitet. Artikel geschrieben und vereinzelt Termine wahrgenommen. Das brauchte ich unbedingt für meinen Kopf. Als unser Sohn 6 bis 8 Wochen alt war, habe ich an den Wochenenden erste Termine angenommen. Das hat auch gut geklappt. Angestellt war ich aber in einer anderen Firma und mit der habe ich mich dann nach einem Jahr Elternzeit auf einen Auflösungsvertrag geeinigt, weil ich gesehen habe, dass die Arbeitszeit nicht gut mit der Familie vereinbar ist. Ich habe dem Auflösungsvertrag allerdings erst zugestimmt als ich wusste, dass ich mich selbstständig mache. Und als unser Sohn ein Jahr alt war, ist er in die Krippe gekommen und ich habe mich als Redakteurin selbständig gemacht. Glücklicherweise klappt es seit über drei Jahren sehr gut. Den Schritt habe ich nicht bereut. Ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber hatte ich noch nie, weil auch die Arbeit mir sehr viel Spaß bereitet und ich merke, dass mein Sohn von Anfang an begeistert von der Krippe war. Er ist jetzt 4 Jahre alt, in wenigen Tagen bekommen wir unser zweites Kind, und ich werde keine Elternzeit machen, habe auch keinen Mutterschutz. Ich arbeite durch. Das wird gut klappen, weil ich sowieso zu 90% zu Hause arbeiten kann. Mein Freund geht dann in Elternzeit. Finde ich super. :-) Als Freiberuflerin bin ich ja generell flexibler und kann die Zeit gut einteilen, sodass wir sicher sehr viel Zeit miteinander verbringen werden. Da freue ich mich drauf.
Generell zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit habe ich in meinem persönlichen Umfeld viele Frauen, die leider wirklich Schwierigkeiten hatten, in ihren alten Job oder einen anderen Job zu kommen. Mütter werden leider oftmals diskriminiert, klar, das Kind könnte ja krank werden, blabla. Ich ich denke, hier geht sehr viel Potenzial verloren. Schade.
Es freut mich sehr, dass Du den Mut nicht bereut hast! Für die Geburt und die kommende Zeit wünsche ich euch alles Gute und hoffe, dass alles so klappt, wie ihr Euch das vorstellt!