Hach. Schwanger sein ist schön. Es ist solch ein Wunder und mir ist tagtäglich bewusst, wie gesegnet wir sind, dass es relativ schnell und reibungslos geklappt hat. Es ist unvorstellbar, dass ein kleines Leben in mir heranwächst. Ich spüre Schläge und Tritte. In mir drin. Ich spüre so viel Vorfreude und Liebe in mir, kann es kaum erwarten, bis sie endlich da ist. Ich sie im Arm halten kann. Schon der Gedanke daran stimmt mich ganz sentimental.
Ich bin davon überzeugt, dass das Chaosmädchen eine bezaubernde große Schwester sein wird, die sich liebevoll kümmert um „unser Baby“. Langsam fängt sie an, mehr und mehr zu fragen: „Wann kommt denn nun das Baby genau?“
Sie möchte mein T-shirt hochkrempeln, den Bund der Hose herunter machen. Sie möchte den nackten Bauch streicheln und Ihren Kopf auflegen. Als ich sie vorgestern ins Bett brachte, hat sie das auch gemacht. Dann hat sie Ihren Kopf auf den Bauch gelegt, der Kugel eine dicke Umarmung geschenkt und gesagt „Ich hab Dich sooooo lieb Baby“. Was das in einem auslöst muss ich vermutlich nicht näher ausführen.
Das Chaosmädchen ist so groß geworden. Momentan möchte Sie abends öfters zu uns aufs Sofa und noch ein wenig mit Mama kuscheln. Ich glaube, sie ist aufgeregt wegen des Babys. Sie weiss ja nicht wirklich, wie lange es noch dauert. Sie weiss, genauso wenig wie wir, wann es losgeht und wer in der Zeit auf sie aufpasst. Tags oder Nachts. Sie macht sich sicher auch Ihre Gedanken und braucht vielleicht deshalb gerade ein wenig mehr Mama. Aber sie ist großartig. Ich habe ihr erklärt, dass ich sie immer noch genauso lieb habe, wenn das Baby da ist und sie sagt mit großen Augen „Das weiss ich doch Mama!“. Ich habe sie gefragt, ob sie auch ein wenig Angst hat, wenn das Baby kommt, weil sie Mama und Papa dann teilen muss und sie guckte ganz ratlos und sagte „Nein, wieso?“. Sie freut sich einfach so unglaublich. Wie wir alle.Aber jetzt mal Hand aufs Herz. So rosig ist es doch auch nicht immer. Ich meine, die Tritte tun auch echt mal weh und sind unangenehm, der Bauch und der Rücken ziehen. Die Brüste wachsen und spannen und man fragt sich, wo das noch hinführen soll. Die Bänder dehnen sich und man verfällt schon ab und zu in diesen „Cowboy-Gang“ eines Mannes, der zu lange auf dem Pferd gesessen hat. Ständig muss man auf Toilette. Manchmal betrachtet man sich im Spiegel und sieht nicht das Wunder dieses Wesens und den dazugehörigen, wunderschönen Babybauch. Man fühlt sich auch mal dick und häßlich und möchte manchmal einfach gar nicht aus dem Haus. Bin ich froh, dass diese Gedanken bei mir nicht allzu oft vorkommen!
Hinzu kommen aktuell Gedanken des Chaosmannes und mir, wo wir uns fragen „Was haben wir uns da eigentlich angetan?“. Ich weiß, das klingt gemein. Unser Chaosmädchen ist so groß und selbstständig geworden, was wir vollends genießen und da sind wir tatsächlich so „wahnsinnig“ und wollen nochmal Tausende Windeln wechseln, Nächte durchmachen, ein schreiendes Baby beruhigen, das uns nicht sagen kann, was es hat?….Ja, manchmal wird uns Angst und Bange. Aber ich habe ja zum Glück eine Menge Hormone in mir, die diese Gedanken schnell beiseite schieben.
Wir sind glücklich, dass wir das erleben dürfen. Glücklich, damit eine vollkommene Familie zu werden. Glücklich, dass uns das ermöglicht wird, was anderen oft nicht gewährt wird. Kleines, kleines Mädchen, wir freuen uns so unglaublich auf Dich. Nur beim Namen müssen wir uns noch endgültig entscheiden, aber das werden wir, irgendwann!
Im Prinzip ist es doch so. Alles wird größer. Der Bauch. Die Brüste. Die Körperfülle. Die Vorfreude. Die Liebe. Aber eben auch die Ängste und Sorgen. Und am Ende auch das Chaos.
Eure Chaos & Queen
4 comments
Jule, ich habe mit Schmunzeln Deine Zeilen gelesen und auch im zweiten Teil Deines Artikels, dieses mal ohne Schmunzeln, haben mich Deine Sätze zum Nachdenken gebracht.
Schön geschrieben Deine Erlebnisse!
Liebe Grüße
Dorthe
Liebe Dorthe,
Danke für Deine Worte. Jetzt weiss ich gar nicht wirklich, was ich sagen soll.
Ich umarme Dich einfach und komme auch bald wieder ins Lädchen, hab da eine Idee
für unser Schlafzimmer. :-) LG
Ich erinner mich noch sehr gut an meine 2. Schwangerschaft (die beinahe schon seit 2 Jahren zu Ende ist). Mir ging es ganz ähnlich wie dir. Ich hatte ganz ähnliche Gedanken wie du- die Vorfreude und Aufregung, die Sorgen, wieder von vorne anzufangen, wo die große Schwester zunehmend selbstständiger wurde und die Ungewissheit, wann und wo es los geht. Ich durfte bis 10 Tage über’m ET warten, bis die 2. Maus endlich kam- zum Glück an einem Sonntag, wo die Oma ganz einfach rüberkommen konnte.
Und danach? War es saumäßig anstrengend, aber wunderschön. Die Geburt war leichter und der Start dadurch auch. Während ich bei der Großen mehrere Wochen brauchte, um körperlich wieder auf die Beine zu kommen, konnte ich mich bei der Kleinen ab der Sekunde ihrer Geburt selbstständig kümmern.
Ich wünsche dir alles Gute und genügend Schlaf 😜
Viele Grüße,
Deine (fast) Nachbarin 👋🏼🏡😊
Hey Sandra,
lieben Dank Dir!
Bei Tilda lief ja die Geburt eigentlich am Ende so reibungslos, dass ich mir oft Gedanken mache, ob mir das ein zweites Mal gewährt wird. Ich hoffe es. Ich hoffe, der Babysitterplan geht auf ;-) Aber in erster Linie hoffe ich auf eine Geburt ohne Komplikationen und ein gesundes Kind. Alles andere gibt sich. Dass es anstrengend wird weiss ich….aber davon will ich noch nichts hören ;-)) GLG nach „nebenan“