Bergische Höfe schwirren schon länger in meinem Kopf herum. Ein paar kenne ich auch bereits. Die kennt aber jeder. Und ich finde, das Bergische Land hat einfach so viel mehr zu bieten.
Manchmal kommt alles so spontan und überraschend. Genauso war es mit mir und dem Hielscher Hof. Per Instagram wurde ich auf ihn aufmerksam, dann gab es erste Sprachnachrichten und prompt wurde ich zu Besuch auf den Hof eingeladen.
Der Hielscher Hof
Ich kannte den Hof bis dato nicht und fuhr nach Witzhelden Richtung Leichlingen. Empfangen wurde ich dort von Isabelle, der Tochter des Hauses. Nach ihrem Studium der Agrarwissenschaften schmeißt sie nun größtenteils den Hof, zusammen mit Ihrem Freund und Ihren Eltern. Seit 1953 wird dieser Hof als Familienunternehmen geführt. Der Hielscher Hof ist ein Milchviehbetrieb und zählt nicht zu den klassischen Erlebnisbauernhöfen.
Alpakas auf dem Hielscher Hof
Und auch, wenn es kein klassischer Erlebnisbauernhof ist finde ich, dass man hier ganz schön viel erleben kann. Empfangen wurden wir neben Isabelle auch gleich von den Alpakas. Davon gibt es eine ganze Herde auf dem Hof. Socke, Brownie und Schneewittchen sind einige ihrer Namen. Und ich finde diese Tatsache zeigt schon, mit wie viel Liebe dieser Hof geführt wird.
Die Alpakas haben einen ziemlich großen Freilauf. Wenn ihr sie nicht gleich seht verstecken sie sich vielleicht irgendwo auf der Weide.
Die Kühe auf dem Hielscherhof
Isabelle erzählt, es gibt ca. 200 Kühe auf dem Hof und sie kennt fast jede mit Namen. Eisblume, Vanessa und Elsa habe ich kennengelernt. Die meisten dieser Kühe zählen zur Rasse der milchbetonten schwarzbunten Holstein Friesen. Braunvieh hat sich nur vereinzelt auf den Hof „verirrt“.
Die Kühe haben es hier wirklich gut. Abgesehen davon, dass die den ganzen Tag auf der grünen Wiese grasen dürfen, können sie sich auch sehr frei bewegen. Zudem merkt man Isabelle ganz deutlich an, dass dieser Job ihre Berufung ist. Auch im Boxenstall sind die Kühe nicht angebunden und können frei entscheiden, ob sie sich lieber drinnen oder draußen aufhalten. Genau das entspricht Isabelless Vorstellung. Eine Anbindehaltung käme für sie nicht in Frage. „Bewegung ist doch bekanntlich immer gut. Das ist bei Kühen nicht anders“.
Auch Kälbchen gibt es auf dem Hof. Und das sogar eine ganze Menge.
Und auch die haben Namen. Wie „Zitrone“ zum Beispiel. Die hatte es mir und den Kindern ein wenig angetan.
Um die Kälber und die Kühe wird sich wirklich rührend gekümmert.
Zwei mal am Tag müssen die Kühe zum Melken. Dafür gibt es ein Melkkarussel. Wir durften uns das sogar mal ansehen und ich muss gestehen, dass ich den Beruf und diese Arbeit auf dem Hof unglaublich spannend finde. Schon als Kind wollte ich auf einem Bauernhof leben. Irgendwie hat das nie was gegeben. Es ist schon faszinierend, dass dank der heutigen Technik genau sehen kann, welche Kuh wann wie viel Milch gibt.
Wandern rund um den Hielscher Hof
Der Hielscher Hof bietet einige Wanderwege im Umfeld und mit seinem Bauernhofcafé „Bauernhofgastronomie Rusticus“ den perfekten Ort für einen Ausklang. Am Wochenende ist es oft sehr voll. Wenn ihr könnt, dann schaut in der Woche vorbei. Das ist viel entspannter. Ihr könnt im Café hausgemachte Spezialitäten testen oder Euch alternativ im anliegenden Hofcafé mit Köstlichkeiten eindecken.
Maislabyrinth im Bergischen Land
Neben all den Tieren bietet der Hof im Sommer noch ein Highlight für Kinder. Jedes Jahr im Sommer gibt es neben dem Hof ein großes Maislabyrinth. Isabelle überlegt sich dafür oft kleine Rätsel für die Kinder. Die müssen sie dann unterwegs lösen und können damit an einem kleinen Gewinnspiel teilnehmen. Ich freue mich schon mega drauf, das mit den Mädels zu machen.
Interesse und Wertschätzung für die Bauern
Für Isabelle ist es schön zu sehen, wenn Menschen die Arbeit der Landwirte interessiert. Sie freut sich über Fragen und steht gerne Rede und Antwort. Deshalb hat sie uns ausgiebig herumgeführt, uns alles gezeigt und alle noch so wirren Fragen beantwortet.
Der Stall steht offen. Man hat die Möglichkeit, die Kühe und auch die Kälber zu sehen. Es ist ihr wichtig, dass der Hof und die Arbeit dort transparent sind. Natürlich ist sie sehr eingebunden in das Tagesgeschäft und kann nicht jedem eine ausgiebige Hoftour bieten. Aber wenn ihr Fragen habt und sie zufällig dort erwischt, dann fragt sie. So ein offener, herzlicher und gut gelaunter Mensch. Sie liebt ihren Job. Und das merkt man.
Grundsätzlich ist es okay, wenn man einen Blick in den Stall wirft und Kühe und Kälbchen anschaut oder auch streichelt. Ich persönlich finde es immer besser, wenn man vorher fragt. Leider benehmen sich viele Spaziergänger oder Besucher oft daneben. Auf dem Hielscher Hof gab es nämlich auch mal Esel und Ziegen. Die haben es leider nicht überlebt, weil sie trotz Schildern gefüttert wurden und gestorben sind. Ich appelliere an Euch, Euch angemessen und höflich zu benehmen, Mensch und Tier gegenüber.
Bergische Höfe mit Kindern – der Hielscher Hof
Wenn ihr den Hielscher Hof besuchen möchtet, dann denkt daran: Es ist kein Erlebnisbauernhof. Es gibt die Alpakas, den großen Kuhstall und die Kälbchen. Man kann im Hofladen einkaufen oder im Bauerncafé etwas essen oder trinken. In der aktuellen Zeit ist der Biergarten mit Kinderspielplatz sicherlich besonders attraktiv. Am besten eignet sich der Hof als Abstecher nach einem Ausflug in der Nähe.
Kennt ihr den Hielscher Hof schon? Ihr seid dort herzlich willkommen!
Hier findet ihr den Hof: Hielscher Hof Krähwinkel 9 42799 Leichlingen
Eure Chaos & Queen