Mit Hof Huppenhardt stelle ich Euch heute keinen klassischen Bergischen Bauernhof vor. Denn Hof Huppenhardt ist ein Tierschutzhof. Der Hof gehört zu ETN e.V. und bietet verschiedensten Tieren in Not ein neues Zuhause. Hof Huppenhardt ist dabei erste Anlaufstelle mit dem Ziel, die Tiere wieder zu vermitteln.
Besuch auf Hof Huppenhardt in Much
Normalerweise ist Hof Huppenhardt täglich für Besucher geöffnet. Während der Öffnungszeiten kann man über den Hof spazieren und die Tiere eigenständig kennenlernen. In aktuellen (Corona)-zeiten läuft auch auf Hof Huppenhardt alles etwas anders als bisher.
Man kann den Hof zwar immer noch besuchen, muss aber vorher einen Termin vereinbaren. Genau das haben wir getan und bekamen eine lange und sehr interessante Führung über den Hof. Kostet übrigens nichts, aber Spenden sind willkommen und für mich dann selbstverständlich.
Schicksale auf dem Hof Huppenhardt
Besonders beeindruckt haben uns beim Besuch des Hofes die unterschiedlichen Schicksale der Tiere und die Liebe der Menschen, die sich täglich um sie kümmern. Jedes Tier bringt eine eigene Geschichte mit auf den Hof. Dadurch brauchen die Tiere eine ganz individuelle Fürsorge. Es gibt dort blinde Pferde und fast verhungerte Ponys. Tiere, deren Besitzer verstorben sind oder Tiere, deren Besitzer sich nicht ordnungsgemäß kümmerten oder kümmern konnten. Die Geschichten sind besonders und manche sehr emotional. Alle verraten möchte ich aber nicht. Vielleicht wollt ihr den Hof selbst mal besuchen.
Wichtig zu wissen bei einem Besuch ist, dass man die Tiere nicht füttern darf.
Manche Tiere sind krank und auf eine abgestimmte Ernährung angewiesen.
Mit falschem oder zu viel Futter tut man den Tieren keinen Gefallen.
Besucher dürfen auch leider nicht in die Gehege.
Das hatte ich ehrlicherweise durch ein paar Instagrambeiträge anders vermutet. Im Nachhinein ist es natürlich verständlich. Vor allem, wenn der Hof nach Corona wieder frei zugänglich ist für Besucher.
Die Tiere auf Hof Huppenhardt
Wie eingangs erwähnt gilt grundsätzlich erstmal jedes Tier auf dem Hof als vermittelbar. Aber auch dabei gibt es Ausnahmen. Denn der Tierschutz legt großen Wert darauf, dass es den Tieren gut geht.
So werden die unzertrennlichen Haflingerstuten Dulla und Meggy nur gemeinsam vermittelt.
Sie kamen auf den Hof als der Besitzer starb und machen keinen Schritt allein.
Ich persönlich habe mich in den Esel Nemo verliebt.
Auch er hat seine ganz eigene Geschichte. Durch seine Verbundenheit zu einem anderen Esel, der nicht mehr vermittelt wird, wird auch Nemo auf dem Hof bleiben. Sein Freund Habakuk wäre ohne ihn einsam.
Neben Nemo hat mich auch der Bulle Poldi sehr beeindruckt. Er hat eine Rückenhöhe von ca. 2 Metern und ist ein ordentlicher Brocken. Auf dem Bild kaum vorstellbar. Seine Geschichte ist eine der beeindruckendsten auf dem Hof.
Denn die Mutter sollte geschlachtet werden mit dem verdacht, dass die keine Kälber bekommt und keine Milch geben kann. Beim Schlachter ausgeladen, gelang ihr die Flucht und sie kam zu Hof Huppenhardt.
Dort bekam sie kurze Zeit später Poldi.
Für ihn hat sie viel riskiert und beschützt ihn heute noch wie eine Löwenmama, obwohl er ihr deutlich über den Kopf gewachsen ist.
Leider konnte ich keinen Zeitungsartikel dazu finden, ich meine aber, mich an eine solche Geschichte zu erinnern. Es muss 2007 oder 2008 gewesen sein.
Fritz hat uns auch beeindruckt. Er ist ein Schwein und ganz schön schlau. Ein bisschen wie ein Hund und manchmal wird er sogar an der Leine spazieren geführt. Darauf hätte ich auch mal Lust.
Unterstützung des Hof Huppenhardt
Der Hof finanziert sich komplett durch Spenden. Statt im Allgemeinen für den Hof zu spenden, kann man aber auch eine Patenschaft für ein Tier übernehmen. Schon mit ein paar Euro im Monat kann man helfen. Eine Übersicht der Tiere findet man hier. Was die Wenigsten wissen ist auch, dass man durchaus auch Katzenbabys aus dem Tierschutz holen kann. So zum Beispiel regelmäßig bei Hof Huppenhardt.
Dabei wird im Übrigen genau geprüft, ob das neue Zuhause zu dem Tier passt. Es findet in der Regel ein Vorabbesuch statt und auch nach der Vermittlung gibt es Kontrollen, um sicherzugehen, dass es den Tieren gut geht. Das klingt vielleicht etwas übertrieben, ist in vielen Fällen aber leider sinnvoll. Das versteht ihr bei einer Führung.

Lucie und Fussel
Oder aber, man verliebt sich so sehr in eins der Tiere, dass man ihm ein neues zu Hause schenkt. Ich zum Beispiel habe mich unsterblich in Nemo verliebt. Ich fühlte mich gleich zurückversetzt in mein Praktikum im Zoo. Damals. Vor über 20 (!!!) Jahren. Meine Lieblinge im Zoo waren damals schon die Esel. Nemo wird aber nicht vermittelt.
Ein weiterer Grund für unseren Besuch auf dem Hof ist der Wunsch nach einem Ehrenamt. Ich möchte Gutes tun. Corona macht es einem da nicht so leicht aktuell und auch auf Hof Huppenhardt kann ich mich aktuell leider nicht einbringen. Aber wer weiß, ergibt sich eine neue Möglichkeit.

Nemo
Wenn der Spuk um das C-Thema ein wenig vorbei ist, werden sicher auch wieder die verschiedenen Angebote für Kinder stattfinden. Neben Kindergeburtstag und Tierschutznachmittagen gibt es sogar Tierschutzunterricht an Schulen. Das finde ich wirklich cool. Die Möglichkeiten könnt ihr Euch hier noch einmal genauer ansehen.
Fazit
Dieser Hof und seine Mitarbeiter leisten unglaublich wertvolle Arbeit für den Tierschutz. Viele Ehrenamtler halten den Hof am Laufen.
Die Tiere haben es hier unglaublich gut und es wird viel Rücksicht auf Einzelschicksale genommen. Hier würde ich auch Tier sein wollen. Möchtet ihr den Hof auch mal anschauen, eine Spende dalassen (das geht auch ohne Besuch) oder seid ihr vielleicht auf der Suche nach einem Tier? Dann schaut doch mal hier vorbei.
Eure Jule