Ich kann Euch gar nicht sagen, wie müde ich bin.
Letzte Nacht kam bei uns der Nachtschreck zu Besuch. Zumindest glaube ich das. Anders kann ich mir einfach nicht erklären, was das gewesen sein soll. Bisher wurden wir ja wirklich verschont, aber letzte Nacht war wirklich schlimm. Sehr schlimm. Nicht für das Chaosmädchen, denn die wusste heute Morgen von nichts, aber für uns als Eltern.
Es begann damit, dass das Chaosmädchen im Schlaf weinte und sehr unruhig schlief. Natürlich gibt es hier ab und zu solche Nächte, aber in der Regel schläft sie problemlos durch.
Über den Nachtschreck habe ich bisher einiges gelesen und bisher auch immer den Ratschlag verfolgt, das Kind in dieser Situation möglichst in Ruhe zu lassen. Nicht ansprechen. Nicht anfassen. Einfach da sein. Beim Chaosmädchen hat das bei den kleineren „Attacken“ auch wirklich geholfen. Es gab aber auch schon wenige schlimmere Nächte. Allerdings: Keine so schlimm wie gestern! Und der letzte Nachtschreck ist auch wirklich eine ganze Weile her.
Ich habe das Ganze gestern zunächst nicht als Nachtschreck erkannt und dachte mein Mädchen träumt schlecht, ihr war auch sehr warm und sie hat geschwitzt. Ich hab mich zu ihr ans Bett gesetzt und gefragt ob sie schlecht geträumt hat und lieber zu Mama will. Das wollte sie. Also holte ich sie auf meinen Schoß. Ihr Wunsch hielt aber nicht lange an und schon wollte sie unbedingt weg von meinem Schoß.
Das Chaosmädchen wurde nahezu hysterisch, sie wollte auf keinen Fall kuscheln. In ihrem Bett liegen wollte sie dann aber auch nicht und zu Mama und Papa ins Bett auch nicht wirklich. Ich habe vermutlich etwas zu spät erkannt, dass sie nicht schlecht geträumt hat, sondern vermutlich gerade der Nachtschreck zu Besuch ist. Das kannten wir so ausgeprägt bisher nicht.
Im Netz steht, dass das Ganze nicht lange dauert und die Kinder von selber wieder einschlafen. In vergangenen Fällen war es tatsächlich so, dass wir neben dem Bett saßen, hysterisches Geschrei angehört haben, dem Chaosmädchen gesagt haben „Wir sind da…“, „wir passen auf Dich auf“ und damit war das Ganze schnell vorbei. Auch in dieser Situation war es nicht unbedingt leicht, das Chaosmädchen so zu sehen, aber es war erträglich, weil es nicht lange dauerte. Wir haben sie kaum angefasst und nicht aus dem Bett genommen.
Letzte Nacht jedoch dauerte es gefühlte Stunden. Auf die Uhr geschaut habe ich nicht, aber es kann durchaus hinkommen. Da ich nicht einschätzen konnte, dass es der Nachtschreck ist, habe ich sie vermutlich in dieser Phase „gestört“. Wie man im Netz liest hängen die Kinder dann zwischen Wach- und Schlafzustand, haben zwar die Augen auf, erkennen aber Mama und Papa nicht und sind auch sonst ziemlich geistesabwesend und nicht ansprechbar.
Es war schlimm. Und es half nichts. Das Chaosmädchen setzte sich mitten ins Zimmer und schrie, sie warf mit Kuscheltieren um sich, sie schrie so herzergreifend und mit offenen Augen nach Mama, die direkt neben ihr war. Der Ratschlag als Eltern ruhig zu bleiben ist sicher richtig, aber auch nicht einfach. Natürlich merkt das Kind nichts vom Nachtschreck und erinnert sich auch am Folgetag nicht. Über bleibende Schäden durch den Nachtschreck ist auch nichts bekannt. Demnach kann man sich als Eltern tatsächlich beruhigen.
Wenn das Kind aber aus dem Bett aufsteht, sich völlig orientierungslos auf den Boden setzt und offensichtlich nicht weiss, wohin mit sich…..all seine Kuscheltiere in völliger Aggression durch das Zimmer wirft….sich im Bett aufrecht hinsetzt und sich dann mit voller Wucht gerade nach hinten schmeißt….das alles untermalt von lautem, hysterischen Geschrei, mit Tränen in den Augen und flehend nach Mama rufend. Tja, da kullerten auch bei mir ein paar Tränchen, weil es einfach schwer zu ertragen ist. Obwohl man weiss, dass das Chaosmädchen gerade in einer seltsamen Welt gefangen ist.
Der Rest der Nacht war unruhig für alle. Das Chaosmädchen hat viel geweint im Schlaf und schlecht geschlafen. Immerhin kam der Nachtschreck nicht zurück.
Was für Erfarungen habt ihr und kann man tatsächlich so gar nichts tun, außer warten? Hier habe ich übrigens noch einn weiteren guten Artikel gefunden. Ich weiß, dass es vermutlich viel Leute mit unterschiedlichen Meinungen gibt und vermutlich auch kein Patentrezept, aber die Erfahrungen interessieren mich dennoch.
Ich bin gespannt, was ihr berichtet und freue mich auf eine ruhigere Nacht.
Eure übermüdete Chaos & Queen
6 comments
…Hast du bei mir Mäusschen gespielt?! Ich habe das Gefühl, dass du von meinem Chaosmädchen schriebst.
Sie ist so wunderbar, so aktiv und auch in vielen Dingen ihren Altersgenossen voraus. Aber dann, dann geht es dem Abend zu … Zwischen der Abendbrot- und der häufig unangenehmen “ wir verjagen Karies und Baktus “ Zeit, kreisen meine Gedanken darum, wie es heute Abend werden wird. Gibt es nur einen unruhigen Schlaf, schreit sie vielleicht oder ist es wieder einer dieser Abende an denen ich hoffe, dass es bald ein Ende hat und keiner das Jugendamt ruft. Auch bei uns ist sie nicht zu beruhigen, ihre allerliebsten Kuscheltiere fliegen in alle Richtungen und auch wir, die die sie am meisten liebt und braucht sind ihr keine Hilfe. Ich habe unsere „Situation“ in der Nachbarschaft erzählt. Nicht nur um es mal los zu werden, sondern auch weil es wirklich schrecklich klingt und keiner was falsches denkt. Mit ca. 5 Monaten fing es an. Wir dachten an alles. Schübe, Phasen, Zahnen vll einen Nerv eingeklemmt. All das kennen wir von unserer Erstgeborenen. Der Arzt hatte uns an einen Osteopathen überweisen. Dieser gnubbelte an ihr rum, wie an jedem anderen Baby. Also hab ich selber zwei weitere aufgesucht. Die waren um einiges besser, aber das Problem war nicht gelöst. Die arme Maus schlief weiterhin unruhig und schrie mindestens ein bis zwei Mal im Monat. Es gab es kurze Pausen…Doch die hielten nie lang. Mittlerweile ist sie 2,5 Jahre alt und schläft ab der Hälfte der Nacht bei uns mit. Noch immer ist sie super, aber die Nächte haben sich leider nicht geändert. Trotz viel Luft, ruhiger Schlafrituale, ausgiebiges toben und einer riesigen Portion Liebe. Die arme Maus tut mir einfach nur leid. Auch wenn sie sich nicht daran erinnert… mal darf ich sie beruhigen und kuscheln andere Tage nicht mal in ihrer Nähe sein. Es bricht mir das Herz, Tränen kullern und die Hilflosigkeit raubt mir zusätzlich den wenigen Schlaf den ich bekomme.
Wir haben einen erneuten Termin beim Kinderarzt, weil wir auf dieses Thema gestoßen sind. Ich hoffe wir können da mehr erfahren…
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Unsere wird demnächst 10 und unsere Nachtschreckzeiten mit ihr sind Jahre her. Ich hatte es, bis ich deinen Betrag eben gelesen hab, verdrängt. Bei unserer Tochter gab es solche Situationen Ca. 4-5 mal. Einmal hat es eine Stunde gedauert, es hat meinen Mann und mich total fertig gemacht, ich hab geheult wie ein Schlosshund. Bei uns war es so ähnlich wie du beschreibst, sie war wütend und hat immer wieder nach uns gerufen, obwohl wir beide bei ihr waren. Sie hat geweint, gebrüllt und umher geschlagen. Ich wünsch euch viel Kraft für die nächsten Attacken. Bei uns hat es sich mit der Zeit „rausgewachsen“. Liebe Grüße
Wir haben seit ungefähr 4 Wochen jede Nacht Besuch. Mittlerweile habe ich mich darauf eingestellt. Ca. 1 Stunde nachdem unsere Mathilda eingeschlafen ist, geht es los. Ich nehme sie in den Arm und wenn sie es zulässt, dann nehme ich sie auf den Arm und trage sie durchs Haus. Meist kommt sie dadurch in den Schlaf und ich kann sie in ihr Bett legen.
Meine Liebe,
Linus war Ca 5 Monate alt als uns der Nachtschreck heim suchte. Ich hatte keine Ahnung was es war, er schrie & wand sich in meinem Arm wie von einer anderen Welt. Mir war klar: er muß fürchterlich Schmerzen haben. Unter Tränen rief ich meine Freundin Yvonne an. Sie sagte, wenn ich auf Nummer sicher gehen will sollen wir in die Klinik fahren. Also: Kind eingepackt & los gefahren. Nach 10 min schlief Linus ruhig im MaxiCosi. In der Uni wurde Linus von einem ganz lieben verständnisvollen Arzt untersucht & dort hörten wir zum ersten Mal vom Nachtschreck!
Seither ist so etwas zum Glück nie mehr aufgetreten!
Fühlt euch fest umarmt!
Kennen wir ja aus eigener Erfahrung. Sollte auch eigentlich „nur“ einmal vorkommen wenn sie in den tieferen Schlaf übergehen. Aber herzzerreissend kann ich bestätigen.
Hallo unser Sohn jetzt mitlerweile 4 Jahre hat ca vom 1 Lebensjahr bis fast 4 Jahre nachtschreck und das zeitweise jede Nacht bis zu 3 mal ein nachtschreck dauerte bei uns ca 45 min . Er schmeiszeitlichen Sachen durch die Gegend schrie hat gehauen alles was mann sich nur vorstellen kann . Wie haben uns in der Nacht immer ab gewechselt weil so viel schlafentzug und das Kind immer so zu sehen einen echt fertig macht wir hhaben vieles ausprobiert von Tee Bäder usw aber leider hat nichts geholfen jetzt haben wir seid ca 3/4 jahr ruhe und wir hoffen das es so bleibt .wir wünschen euch viel kraft und Ruhe dafür da wir sehr gut wissen wie es euch geht .
LG Andrea