Endlich ist unser „Tipizelt“ fertig geworden. Zumindest fast fertig. Ich muss immer noch einmal unten umnähen, aber das kann auch noch warten :-)
Ein Indianerzelt nähen
Ein Tipizelt zu nähen ist nicht schwer. In dieser Größenordnung hat es mich aber zwischenzeitlich etwas in den Wahnsinn getrieben, weil eine Stoffbreite nicht ausreichte und es etwas mehr mit Mathematik zu tun hatte als ich dachte. Und Mathe konnte ich wirklich noch nie. Deshalb war ich leider auch öfter als erwartet beim Stoffladen. Vom einen Stoff kaufte ich zu viel, vom anderen zu wenig.
Wie es geht
Man braucht:
- 5 Bambusstangen aus dem Baumarkt à 3-4 € / Stück
- Seil um die Stangen oben zusammen zu binden
- Stoffe je nach Belieben (ich habe den gestreiften Stoff in der kompletten Breite von 1,40m verwendet und für die Spitze andere Stoffe gekauft
- Webband für das Fenster und die Türe
- Kordeln um Fenster und Türe zu öffnen
- Kordeln um die Stangen innen zu fixieren
- Garn, Nämaschine und Zubehör setze ich voraus
Unser Tipi ist in Form eines Fünfecks aufgebaut:
Damit hat man also die Grundfläche. Jede Seite besteht dabei aus einem Dreieck:
In der Breite habe ich mit 1m kalkuliert zzgl auf jeder Seite 1 cm Nahtzugabe. Wenn der Stoff an der Spitze noch einmal durch zwei geteilt wird, denkt bitte ebenfalls an Nahtzugabe. Das kommt mit der Stoffbreite dann ggf. nicht ganz hin, ist aber nicht dramatisch. Ganz auf den cm genau muss es nicht sein, weil man das Tipi mit den Bambusstangen justieren kann.
Das Ergebnis
Nach all den Fakten aber jetzt mal ein paar Bilder. So sieht das Ganze aus. Meistens liegt allerdings noch eine Picknickdecke drin…eines Tages kommen sicher noch ein paar Kissen dazu. Aber aktuell reicht es so wie es ist. Das Zelt steht nicht wie bei Vielen im Kinderzimmer sondern im Garten. Ich habe überlegt, ob ich speziellen Stoff kaufen muss. Zeltstoff oder Wachstuch. Nun habe ich etwas festeren Stoff genommen aber dann eben doch „ganz normalen“. Das Zelt wird dann eben immer wieder auf und ab gebaut und sollte nicht unbedingt im Regen stehen.
Das Zelt hat auch ein kleines Fenster mit Rollo bekommen! Umrandet mit Webband und mit zwei Schnüren zum Festbinden des Rollos. Tipp: Für die Kordeln etwas stabileres Band nehmen als diese Kunststoffdinger, die gehen viel zu schnell kaputt und lösen sich aus der Naht.
So sieht das Rollo dann herunter gelassen aus. Trotz des Fensters und der offenen Türe wirds in dem Ding aber ziemlich warm.
Tipp: Auch innen ein paar Kordeln anbringen mit denen ihr die Nähte der einzelnen Dreiecke an der Bambusstange befestigt. So lassen sich die Seiten straffer ziehen. (Ich muss das noch nachholen, aber man lernt ja durch solche Projekte dazu!)
In die Türe habe ich übrigens nur einen Schlitz in das Dreieck geschnitten, auch wenn es hier eher so ausschaut, als habe ich ein Dreieck rausgeschnitten. Das zieht sich von selbst so wie es hier ausschaut. Das Chaosmädchen und die Nachbarkids schleppen jetzt Bücher und gerne auch Picknicksachen ins Zelt und verbringen so den ein oder anderen Nachmittag in Ihrer neuen Hütte.
Und ja, ich bin ein wenig stolz, denn mir gefällt es auch und ich passe sogar mit rein!
Der Auf- und Abbau ist etwas fummelig, weil man die Stangen immer neu ausrichten muss. Ich hatte zunächst oben einen Reißverschluss in eine Naht genäht, das klappte aber nicht wirklich, deshalb habe ich ihn wieder entfernt und oben einen Tunnelzug eingenäht. So lässt sich das Zelt dort an den Stangen befestigen, wo es sitzen soll. Beim Abbau wird Zelt mit samt der Stangen genommen. Das ist ziemlich praktisch.
2 comments
Hallo,
das Tipi sieht supertoll aus. Ich möchte auch eins nähen. Nur unten etwas breiter damit mehr Platz drinnen ist. Hier laufen doch öfter ein paar mehr Kinder durch den Garten u ich möchte auch mal mit rein! 😅
Vielen Dank für deine Anleitung!
Tini
Oh das ist aber eigentlich schon ziemlich groß :-) Viel Spaß dabei!