Ihr kennt die Geschichte schon. Am Ende des Jahres sitze ich da und lasse meine Gedanken durch das vergangene Jahr schweifen. Jedes Jahr wundere ich mich, wie schnell ein Jahr vergeht. Kaum zu glauben, was in einem Jahr so alles passiert. Und wenn ich das Jahr in nur zwei Worten beschreiben müsste, dann wären es folgende: EMOTIONAL und SPORTLICH.
Denn genauso war es.
Es wurden Eheringe ausgewählt und angefertigt. Mein Brautkleid wurde angepasst und das Hochzeitsoutfit für den Mann gekauft. Das sorgte später in manchen Gesichtern für Freude und in anderen für Staunen und Entsetzen.Unsere Mädels wurden zu kleinen Prinzessinnen und suchten ihr passendes Kleid für unsere Hochzeit aus. In all die Vorbereitungen für unseren großen Tag steckten wir viel Zeit und vor allem Liebe. Ebenso wie all unsre Helfer, die uns bei den Vorbereitungen und am Tag selbst unterstützt haben.
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Wir feierten Fasching (was für ein fieses Wort 🙂) im tiefen Sachsen und Karneval in der Heimat.
Wir fuhren auf Abschlussfahrt mit dem Noch-Kindergarten-Kind und nähten fast im gleichen Atemzug eine Schultüte. Denn auch diese Emotionen bestimmten unser Jahr. Das große Kind wurde eingeschult.
Wir feierten Junggesellenabschied und erkannten nicht nur dabei wieder einmal, dass Freunde unbezahlbar sind.
Dieses Jahr war auch das Jahr in dem ich schreiend, weinend und wild winkend in unserem Wendehammer stand. Dann nämlich, als nach ziemlich langer Zeit endlich ein alter weißer Lieferwagen um die Ecke bog. Schmerzlich vermisste Freunde waren wieder da. Unglaublich, welch Emotionen dieses Vermissen und Wiedersehen auslösen kann. Schön, dass ihr wieder bei uns seid.
Wir verloren nicht nur überflüssige Kilos sondern leider auch Freunde auf dem Weg. Das hat uns traurig gemacht und ins Grübeln gebracht. Aber am Ende zu der Erkenntnis geführt, dass wir manche Dinge eben einfach nicht ändern können. So haben wir in diesem Jahr auch vieles gelernt. Über uns und das Leben, über Freunde und Dinge, die wichtig sind. Miteinander reden ist so wichtig. Dadurch konnten wir andere Freundschaften trotz Streitigkeiten retten. Manche Wunden heilen und einige Risse können gekittet werden, wenn man sich liebevoll um sie kümmert.
Wir tanzten auf vielen Konzerten und wenigen Hochzeiten. Aber auf unserer eigenen feierten wir bis früh am Morgen. Wir sahen alte Freunde wieder, erfreuten uns guter Gespräche, spontaner Verabredungen und manchmal auch einfach des Lebens. Denn das schlägt manchmal spontan ganz andere Wege ein. So führte der Weg vom Spielplatz nicht wie geplant nach Hause an den Grill sondern stattdessen ins Krankenhaus. Wir begleiteten unser großes Kind bei ihrer ersten Operation. Es folgte eine Zweite. Emotionen und Gefühle, die vor allem mir viel abverlangten. Es gibt kaum eine größere Angst als die um sein eigenes Kind.
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Auch mein Autounfall im März verlangte mir emotional Einiges ab. Ich musste mich schnell von meinem heiß geliebten Smart verabschieden, blieb aber selbst so gut wie unversehrt. Das Leben läuft wirklich so schnell ganz anders als geplant. Also haltet es fest und genießt den Moment.
Wir feierten eine Übernachtungsparty mit den besten Kindergartenfreunden. Sangen Lieder und lasen Geschichten. Wir liebten und manchmal hassten wir uns auch ein bisschen. In diesem Jahr klebten wir Pflaster und wischten Tränen weg. Wir machten viele Pampers und konnten und zum Jahresende tatsächlich auch davon verabschieden.
Dieses Jahr lief ich viele viele Kilometer in meinen Laufschuhen, startete dabei beim Hindernisslauf, 10- km- Lauf, Firmenlauf und am Ende sogar beim Halbmarathon in Köln. Neben all der Lauferei wurden aber auch Boxhandschuhe geschnürt, Kanus gesteuert, Gewichte gestemmt und zum ersten Mal in meinem Leben besuchte ich einen Yogakurs. Nicht nur auf diesem sportlichen Weg begegneten mir viele Menschen, durch die Freundschaften entstehen und sich eine Gemeinschaft entwickelt. Wie sehr ich Begegnungen mit Menschen liebe und zu schätzen weiß. Danke für jeden von Euch, der unsere Wege kreuzt.
Wir sind geschwommen und haben geturnt, haben geflucht und gestritten. Und doch immer versucht unser Bestes zu geben. Wir haben wieder einmal wertgeschätzt, gesund zu sein. Denn leider haben wir auch Freunde in einer weniger schönen Zeit begleitet. Es gab Tränen und Trauer, Mitgefühl und Verzweiflung. Neben Zweifeln an dem Sinn des Lebens aber auch das Bewusstsein, wie gut es uns geht im Hier und Jetzt, mit einer gesunden Familie, lieben Menschen und dem Leben, so wie wir es führen.
Wir belegten gemeinsam einen Tanzkurs, hatten schlaflose Nächte, pflegten kranke Kinder. Manchmal nahmen uns in den Arm, küssten uns und ab und zu wollten wir uns auch einfach nicht sehen. Wir lachten und weinten gemeinsam.
Es wurde ein neues Tattoo auf meine Haut gestochen. Klein, aber mit großer Bedeutung.
Wir reisten und verbrachten meinen 40. Geburtstag in Domburg. Ort meines Heiratsantrages. Unsere Flitterwochen verbrachten wir im geliebten Südtirol und hatten eine unfassbar schöne Zeit mit wertvollen Erinnerungen. Selten haben wir so herzliche und offene Menschen getroffen.
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Das große Mädchen ließ ihre langen Haare beim Friseur und wird seit dem Schulkinddasein täglich größer. Beide Kinder bringen uns an Grenzen und zaubern fast täglich neue Sorgenfalten in unsere Gesichter.
Wir bekamen Besuch und besuchten selbst. Verschenkten Umarmungen, Küsse und liebe Worte. Wir tranken Sekt, Glühwein, Bier und Wein. Ab und zu aber auch Wasser. 🙂
All die Emotion hat uns Vieles gelehrt. Über das Leben, die Liebe und die Freundschaft. Über wahre Werte, Gesundheit, die Wichtigkeit der kleinen Dinge.
Manchmal weinten wir, aber glücklicherweise hatten wir dieses Jahr deutlich mehr zu lachen. Und haben wieder einmal gelernt, wie viele Dinge unbezahlbar sind.
So chaotisch wie diese Mail ist unser Alltag. Sicher haben wir bei all den Ereignissen sogar noch Einiges vergessen.
Danke, dass ihr -jeder auf seine Art- Teil dieses Chaoslebens seid. Wir freuen uns auf 2020 mit Euch.
Den Rückblick von 2018 findet ihr übrigens hier.
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1 comment
Es ist so schön zu lesen wie wundervoll das Leben zu dir war und ich habe jeden deiner Schritte im letzten Jahr mit viel Herz verfolgt.