In den letzten Jahren habe ich es mir zur Tradition gemacht, meinen Freunden zum Ende des Jahres eine E-Mail zu senden. Eine E-Mail, die mein Jahr Revue passieren lässt, zum Nachdenken anregt oder einfach mal Danke sagt. Eine Mail, die aufzeigt, wie viele Dinge in ein Jahr passen und die dennoch das Ein oder Andere vergißt.
Heute lasse ich Euch daran teilhaben, an dieser kleinen, persönlichen Mail an Menschen, die mir nahe stehen. Ich mag diese Tradition. Und vielleicht mögt ihr sie auch.
„Ihr Lieben,
Auch in diesem Jahr möchte ich das vergangene Jahr auf meine persönliche Weise verabschieden.
Deshalb gibt es auch heute von mir meinen speziellen Rückblick.
Manche Menschen mögen einen Rückblick nicht, sie möchten die Vergangenheit abschließen. Ich jedoch finde, dass es immer einen Rückblick und einen Blick nach Vorn gleichermaßen braucht. Nur aus dem Blick zurück können wir etwas mitnehmen. Für unseren Weg nach Vorn. In unsere Zukunft. Wir brauchen Selbstliebe, Kritik, Erfahrungen und Co, um uns zu entwickeln. Zu verbessern. Zu erkennen wer wir sind. Um Ziele festzulegen. Wir brauchen Erfahrungen, gute wie schlechte, um sie zu verwerten.
Mein Blick zurück ins Jahr 2018 zeigt viele Momente, die mein Herz berühren. Jeder auf seine Art.
Mit dem Chaosmädchen bemalte ich Porzellan, ich habe den 40. Geburtstag des Chaosmannes vorbereitet und begossen, die Kinder haben mehr und mehr ihren Platz in unserer kleinen Familie gefunden.
Wir konnten Schlitten fahren vor der Haustüre und Emmis ersten Geburtstag feiern. Wir reisten mal ins benachbarte Köln und mal ins wunderschöne Südtirol. Sahen das Meer in Domburg und unsere Hauptstadt Berlin. Ich erfüllte mir einen Kindheitstraum und betrat das Schloss Moritzburg, auf den Spuren von Aschenbrödel.
Wir trafen viele Menschen auf dem Weg durch unser 2018. Die meisten davon meinten es gut mit uns. Für viele Freunde hatten wir gefühlt zu wenig Zeit, für andere etwas mehr. Wieder vertiefte sich die Erkenntnis, wie gut es ist, wahre Freunde zu haben. Freunde die da sind. Zum Lachen. Und Weinen. Zum Feste Feiern und Sorgen teilen.
Wir erlebten einen bombastischen und heißen Sommer, beobachteten strahlende Kinder, die durch Seifenblasen liefen, in Spülschüsseln saßen oder im Planschbecken spielten. Wir verkleideten uns, malten Kreidebilder auf die Straße und spielten unzählige Spiele. Ich wechselte viele Pampers und trocknete Tränen wie jedes Jahr. Ich säuberte Schokoschnuten, wischte Pfützen auf und fiel über Kinderspielzeug. Ich kuschelte und küsste unendlich viel und lernte jeden Tag dazu.
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Manchmal machte ich mir Sorgen. Manche vergingen und manche blieben. Ich stellte erneut fest, dass das Leben als Mutter nicht immer einfach ist. Genauso wenig, wie das eines Kindes. Ich durfte beobachteten, wie unsere Kinder zum ersten Mal Hand in Hand liefen, hieß Freunde willkommen, die uns besuchten und verabschiedete wieder andere Freunde auf Ihre kleine Weltreise mit dem Segelboot.
Es flossen viele Tränen. Tränen des Abschieds, der Trauer, der Verzweiflung und Wut. Aber auch unglaublich viele Tränen der Liebe, Dankbarkeit und Freude.
Ich lebte Kreativität aus, wann immer ich konnte. Baute eigenhändig eine Matschküche, nähte (leider viel zu wenig), bastelte Geburtsgeschenke, Laternen, Geburtstagskronen, Weihnachtsengel und Vieles mehr. Auch ein Tätowierer lebte seine Kreativität aus und verpasste mir mein zweites Tattoo.
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Ich hielt die Hand meines Vaters am Krankenbett. Bewegende Momente, Worte und Ereignisse. Auch die machten das Jahr zu dem, was es war. Weil sie Dinge lehrten, die ich mitnehme. Nach vorn. Wenige Monate später feierten wir weit abseits des Krankenbettes den 70. Geburtstag. Bewegend.
Ich führte Gespräche. Viele Gespräche. Die einen gut, die anderen weniger gut. Doch eines davon, das brachte mich zu meinem neuen Job. Einen Job auf den ich gefühlte Ewigkeiten wartete. Einer, der mich glücklich macht.
Ich tanzte auf Konzerten und besuchte den Zirkus, ich nahm den Volleyball in die Hand und trainierte im Fitnesstudio. Ich schmiss mich in Schale für den ersten Ball meines Lebens. Überlebte Trotzanfälle und Beschimpfungen meiner Kinder. Ich liebte meinen zukünftigen Mann, unsere Kinder und unser Leben.
Und dann, ja dann habe ich auch noch „JA“ gesagt. Zu eben diesem Mann, einem Leben mit ihm. Einem Leben mit dieser kleinen, chaotischen Familie. Ich trage stolz einen Ring am Finger und habe sogar mein Brautkleid ausgesucht. Und dann, ja dann meldete ich mein großes Kind auch noch in der Schule an.
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Diese und viele andere Ereignisse werden 2019 zu etwas ganz Besonderem machen. Hoffentlich ebenso besonders, wie es 2018 war. Deshalb, schaut zurück und nehmt etwas mit aus diesem, Eurem Jahr 2018. All Eure Erlebnisse lehren Euch mehr als ihr denkt. Schaut zurück und dann nach vorn.
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Danke, dass auch ihr es schafft, mich zu berühren. Jeder auf seine Art.
Alles Liebe für Euer 2019.
Eure Jule“
3 comments
[…] Den Rückblick von 2018 findet ihr übrigens hier. […]
Wow, wunderschön. Da muss ich doch glatt schlucken. Du hast eine wundervolle Art zu schreiben und zu berühren.
Ich wünsche dir und deiner tollen Familie für das kommende Jahr nur das Beste und alles Glück dieser Welt.
Ganz lieben und vor allem herzlichen Gruß
Ich danke dir von ganzem Herzen liebe Corinna!