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Bei uns dauert es noch ein ganzes Jahr, bis das Chaosmädchen in die Schule kommt. Meine Gedanken dazu habe ich vor einer Weile zusammengetragen. Und doch mache ich mir bereits heute Gedanken um Ihren Schulweg. Außerdem machen sich in wenigen Tagen die Idötzchen 2018 auf den Weg zur Schule. Der Schulweg für Schulanfänger- wie ist der eigentlich? Schaffen sie das allein?
Meine Grundschulzeit
Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit und Schulzeit in der Grundschule. Wir wohnten damals auch recht ländlich. Aber für meine Eltern und uns war schnell klar, dass wir den Schulweg alleine gehen. Heute frage ich mich, ob es damals weniger gefährlich war. Oder haben meine Eltern sich einfach weniger Sorgen gemacht? Haben sie uns mehr zugetraut? Oder war es damals einfach eine andere Generation?
Sogar mit dem Fahrrad sind wir zur Grundschule gefahren. Der Weg führte durch unser Wohngebiet und später an der Hauptverkehrsstraße entlang. Als Kind hatte ich vor diesem Schulweg keine Angst. Was meinen Eltern damals durch den Kopf ging weiß ich nicht. Denn der Weg war trotz allem ein wenig tückisch. Meine Grundschule befand sich nämlich auf der anderen Straßenseite der Hauptstraße. Der einzige Übergang befand sich mit einer Ampel ca. 50 Meter weiter. Es war sehr verlockend, die Straße gleich an der Schule zu überqueren. Und nicht ungefährlich.
Der Schulweg des Chaosmädchens
Ich bin gespannt, ob sich der Schulweg des Chaosmädchens bis zum kommenden Jahr noch verändert. Momentan denken wir, dass sie diesen in der Anfangszeit weder alleine noch gemeinsam mit einer Freundin oder einem Freund gehen wird. Nicht, weil wir Helikoptereltern sind oder unserem Kind nichts zutrauen. Sondern einzig und allein deshalb, weil er gefährlich ist.
Alle Varianten des Weges bringen Gefahren mit sich. Der eine Weg führt an einer Bushaltestelle vorbei. Diese befindet sich an einer gut befahrenen Straße. An dieser Endhaltestelle sind des Öfteren Busse zwischengeparkt. Der Übergang für Fußgänger befindet an der Front des Busses.
Kinder, die dort die Straße überqueren müssen, müssen also ihr Kinderköpfchen an der Vorderseite des Busses ausstrecken, um sehen zu können, ob ein Auto kommt. Die Autos kommen schnell. Schneller, als Kinder sie einschätzen. Vor wenigen Monaten wurde dort ein Mädchen angefahren. Der Rest des Schulweges von dort ist durch Ampeln und Zebrastreifen zumindest halbwegs sicher.
Eine Alternative des Schulweges ist ein Weg quer durchs Wohngebiet, bis er ebenfalls an einer Hauptverkehrsstraße auskommt. Die Kinder müssen dann an einer Tankstelle vorbei bis zur nächsten Ampel. Diese Tankstelle hat zwei Ein- bzw. Ausfahrten. Die Autos dort schießen an den Fußgängern vorbei ohne jegliche Rücksicht. Selbst als Erwachsener muss man hier ziemlich wachsam sein. Die anschließende Ampel ist auf die minimale Zeit geschaltet. Ich gelange selber mit langsamem Schritt kaum bei Grün auf die andere Straßenseite. Gespräche mit der Stadt hat es hierzu bereits gegeben. Die Ampelschaltung wird aber deshalb nicht geändert, weil der Verkehr zur Autobahn sonst nicht abfließen kann. Davon abgesehen, müssen die Kinder aufgrund der fiesen Ampelschaltung auf so viele Autos und Tücken achten, dass es fast unmöglich wird, alles zu berücksichtigen.
In der Macht der Kinder
Es liegt aber nicht alles in der Macht unserer Kinder. Genau wie uns beim Autofahren oder Fahrradfahren immer etwas passieren kann. Etwas, an dem nicht wir Schuld sind. Etwas, auf das wir uns nicht vorbereiten können. Unfälle passieren nicht immer, weil wir etwas falsch machen. Selbst wenn wir alles richtig machen, kann etwas passieren.
Und so geht es unseren Kindern auch. Wenn unsere Kinder sich auf den Schulweg machen sind Autofahrer unterwegs. Menschen in Eile. Leute, die müde sind. Fahranfänger. Eine Sache aber, die ich zusätzlich viel zu häufig beobachte, sind Handys am Steuer. Und ich behaupte, dass kaum jemand eine Ahnung davon hat, was dadurch passieren kann.
Handy am Steuer – Das NoGo und ihre Folgen für Kinder & Beteiligten im Straßenverkehr
Es ist ja nicht nur so, dass es strafbar ist und mit Geldbuße geahndet wird, wenn man mit Handy am Steuer erwischt wird. Es ist kein „Eben-mal-falsch-parken“.
Ein Handy am Steuer eines Autofahrers kann das Leben eines Menschen kosten. Auch eines Kindes. Im schlimmsten Fall meines Kindes. Als Eltern haben wir Verantwortung. Wir sollten Vorbild sein. Natürlich können wir nicht für andere Menschen handeln und denken. Aber wir können sensibilisieren. Und aufklären.
In Deutschland ist das Bußgeld mit 60 € meines Erachtens nach viel zu gering. Dafür, dass man nicht nur sich selbst sondern auch unzählig viele Andere gefährdet. Auch unsere Kinder. Die sich im Straßenverkehr befinden und die wir unmöglich auf Fehler anderer vorbereiten können. Unsere Kinder haben einen völlig anderen Blickwinkel und eine andere Reaktionsfähigkeit.
Fährt ein Autofahrer zum Beispiel mit 50 km/h und schaut nur 2 Sekunden auf sein Handy, hat er ganze 30 Meter die Straße nicht im Blick. Was das bedeutet kann man sich ausmalen. Und dennoch sehe ich all zu oft Menschen mit Handy am Steuer. Sogar auf der Autobahn. Mit Kindern im Auto.
Ein paar wichtige Fragen zum Thema werden hier beantwortet. Informiert Euch, teilt Euer Wissen und macht Mitmenschen darauf aufmerksam, was mit Handy am Steuer alles passieren kann. Niemand möchte ein Menschenleben auf dem Gewissen haben.
Was ich mir wünsche
Unabhängig vom Handy am Steuer wünsche ich mir, dass die Städte und Gemeinden die Schulwege besser überwachen. Dass Kinder wertgeschätzt und geschützt werden auf Ihrem Schulweg. Ich wünsche mir einen sicheren Schulweg für unsere Kinder. Einen, den wir Ihnen zutrauen können. Ohne Bauchschmerzen. Ohne Angst.
Schülerlotsen, bessere Ampelphasen, einsichtige Fußgängerüberwege. Überall wird verlangt, dass wir die Selbstständigkeit unserer Kinder fördern sollen. Eltern werden verurteilt, wenn die Kinder mit dem Auto bis zur Schule gebracht werden. Die Wenigsten hinterfragen, warum das passiert.
Und von den Autofahrern wünsche ich mir, dass sie Ihren Kopf einschalten, bevor sie sich ans Steuer setzen. Ich fordere höhere Bußgelder für die Handynutzung am Steuer.
Wie läuft das bei Euch mit dem Schulweg?
Eure Chaos & Queen
6 comments
Ich finde es gut, dass ihr euch Gedanken macht, wie das Chaosmädchen ihren Schulweg selbst bewältigen könnte. Es ist nämlich sehr wichtig, dass die Kinder lernen, sich auch alleine im Straßenverkehr zurecht zu finden. Wenn ich von Mädchen höre, die sich auch mit 16 nicht trauen, alleine Bahn zu fahren, weil sie immer von der Mama überall mit dem Auto hin gefahren würden, wird mir schlecht.
Schade, dass der Schulweg, so wie er ist, am Anfang mit Sicherheit ein alleiniges gehen nicht zulässt. Aber vielleicht könnte man den Weg mit dem Busübergang fürs Erste bis dorthin zusammen gehen und von da alleine?
Und weiter bei der Stadt Druck machen, irgendeine Lösung, wie Schülerlotsen oder ähnliches muss da doch gefunden werden, wenn es der Schulweg so vieler Kinder ist. :)
Viel Erfolg!
Für uns wird euer Weg in 2 Wochen alltägliche Realität und meine Sorgen, sind die deinen. Diese Straße ist so hochfrequentiert, dass sich die Anzahl möglicher Fahrfehler ins Unendliche potenziert und ich rechne einfach mal damit, dass ich mind. die nächsten Monate mein Kind begleiten werde. Bei uns kommt ja noch erschwerend hinzu, dass wir keinen OGs Platz bekommen haben und somit deutlich weniger Kinder zur gleichen Zeit wie sie nachhause laufen werden.
Über die kurze Grünphase der Fußgängerampel habe ich mich auch schon oft geärgert und dass die Autofahrer die Kreuzung mitunter recht zügig überqueren und man an dem abgesenkten, schmalen Bordsteinstreifen neben der Ampel auch als Erwachsener Angst um seine Sicherheit bekommen kann. Alles in Allem bin ich recht unglücklich mit der Situation.
Ich bin als Kind alleine zur Schule gelaufen, bzw. gefahren. Wie viele andere Wege im Ort auch. Ebenfalls über die Hauptstraße, aber eben mit deutlich weniger Verkehr als heute.
Eine Lösung weiß ich noch nicht. Das wird die Erfahrung in den nächsten Monaten bringen. Und vielleicht kann meine Große, deine Große dann nächstes Jahr an die Hand nehmen und mit ihr gemeinsam diesen Weg bewältigen :)
Danke für Deine Antwort liebe Sandra. Ich finde es so schade, dass in der Politik der Abfluss des Autobahnverkehrs mehr Wert ist als ein Menschenleben bzw. das Wohl unserer Kinder. Ich bin sehr sicher, dass es eine andere Lösung gibt. Aber wie man es macht ist es falsch. Wir werden zu Helikoptereltern gemacht, weil wir keine Möglichkeit haben. Schade ist das.
Schülerlotsen wären ein guter, wichtiger Anfang. Beim Lesen Deines Textes zog sich mit auch sorgenvoll der Magen zusammen: Diese Stelle mit dem Bus, wer denkt sich so einen Überweg aus?! 🤦♀️ Mir zeigt es auch klar, wir müssen mehr mit unseren Kindern zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs sein. Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, was es bedeutet, aufmerksam zwischen Autos, Bussen, Radfahren und anderen Fußgängern unterwegs zu sein.
Hallo liebe Anna. Wir gehen die Strecke ja wirklich sehr oft. Aber ich habe auch oft das Gefühl, dass Kinder in dem Alter eben einfach andere Dinge sehen oder sehen wollen. Zwar mache ich auf Gefahren aufmerksam, aber ich bin unsicher, wie viel Gefahr unsere Kinder damit tatsächlich verbinden. Sie denken „Ich passe aus, versprochen“, aber die Fehler der anderen und die schlechte Verkehrslage kann man eben nicht einstudieren.
Zum Glück dauert dieses Thema für uns noch einige Jahre. Aber auch bei uns ist es eine Hauptverkehrsstraßen die überquert werden muss. Es gibt eine Ampel und eine Verkehrsinsel im Ort und das war es.
Es sind einige Veränderungen im Ort geplant, das unteranderem ein Anstieg des Verkehrs zur Konsequenz hat. Ich bin sehr gespannt wie es werden wird.
Mein Schulweg war damals auch nicht ohne. Zwei Hauptverkehrsstraßen und ich musste mit dem Bus fahren. Er fuhr zwar genau bis zur Schule aber auch dort mussten wir wieder über die Straße. Es ging alles ganz gut. Ich war schon stolz weil ich mit dem Bus fahren durfte.
Als Mutter denke ich, ich würde meinen Sohn fahren wenn möglich. Meine Mutter hatte damals diese Möglichkeit nicht weil sie arbeiten musste. Es gab für mich also sonst keine Möglichkeit anders in die Schule zu kommen.