Es überkommt mich. Einfach so. Unvorbereitet. Weil mir bewusst wird, dass ich heute den letzten richig kitafreien Tag mit meiner Miniqueen verlebe. Morgen startet die Eingewöhnung.
Ist mir schon klar, dass das Leben dann nicht aufhört. Und ich bin ja auch absolut dafür, dass die Kleine in die Kita kommt. Jeden Morgen winken wir der Schwester und die Miniqueen ruft „Emmi mööööt“ und versteht vermutlich auch nicht, warum sie nicht mit kann.
Start der Eingewöhnung
Montag. Morgen schon. Der Tag, der immer so weit weg schien. Die Eingewöhnung startet. Und wo ich vor einigen Tagen noch relativ locker war, pumpt mein Mamaherz nun kurz vor knapp doch ganz ordentlich. Auch ein paar Tränchen lassen sich blicken. Warum? Weil die Zeit so schnell vergeht? Weil mein Mädchen sich weiter entfernt? Und sie einfach viel zu schnell groß wird?
Ich weiß, es ist höchste Zeit für die Kita. Mittlerweile geht die Miniqueen schon seit einigen Wochen kurz in Ihre künftige Gruppe, während ich oben das Chaosmädchen abhole. Ich fühle mich wohl damit. Generell fühle ich mich mit dieser Kita sehr wohl. Damals die beste Entscheidung. Und trotzdem krabbeln plötzlich ganz viele Ameisen in meinem Bauch und zeigen mir, dass etwas anders sein wird. Ganz bald.
Ich vermisse sie
Wenn meine Kinder zu Hause sind gibt es Tage, an denen bin ich schon morgens um 8 total genervt. Tage, da wünschte ich mir, sie wären in der Kita und ich hätte meine Ruhe. Kaum habe ich das aber, möchte ich es nicht. Denn ich vermisse meine Kinder. Immer. Wenn sie nicht da sind, vermisse ich sie. Auch wenn Einige das nicht nachvollziehen können. Ist so.
Die Miniqueen wird mir fehlen. Der gemeinsame Start in den Tag, das Blumen gießen am Morgen. Ihre Müslischnute am Frühstückstisch. Ihr Brabbeln im Hintergrund. Es wird still sein im Haus. Anders als bisher. Und auch, wenn ich mich oft nach einer ruhigen Minute gesehnt habe, so fällt es mir nun schwer.
Obwohl ich weiß, dass Nachmittage mit Kindern sich manchmal ziehen wie Kaugummi und die Stimmung auch nicht immer zu meiner passt, so freue ich mich täglich, das Chaosmädchen in der Kita abzuholen. Auch, wenn sie einen Tag bei Freunden spielt, vermisse ich sie.
Gerade in den letzten Tagen hatten wir so schöne Momente, dass ich mich jetzt schon darauf freue, die Nachmittage mit meinen Mädels zu verbringen. Vielleicht ändert sich die Wertschätzung dieser Momente durch die Eingewöhnung noch mehr? Weil die gemeinsame Zeit begrenzter ist.
Die Miniqueen war nun viel länger zu Hause als das Chaosmädchen damals. Ich bin fest davon ausgegangen, dass der Kitastart dadurch einfacher wird. Wird er auch. Aber er lässt mich nicht kalt.
Die neue Zeit
Ich freue mich auf die neue Zeit für die Miniqueen, aber auch für mich. Sie wird so viel lernen, täglich Vieles erleben und entdecken. Und sie wird Spaß haben. Seit einer Weile zeigt sie mir täglich, wie wohl sie sich dort fühlt. Kein einziges Mal hat sie geweint, und sogar selbst gefordert, dass ich sie nach unten bringe, bevor ich die große Schwester abhole. Sie ist so weit. Immerhin einer.
Ich freue mich darauf. Den Start der Eingewöhnung. Ich bin gespannt, wann sie die Mama durch die Türe schickt und gespannt, wie viele Tränen dann laufen. Bei Beiden. Bei der Miniqueen erwarte ich übrigens keine einzige :-)
Bei mir werden sie fließen. Aus Gründen. Oder auch nicht. Die Miniqueen wird ihren Weg gehen. Nicht nur in dieser Kita. Und immer wieder ein Stück loslassen.
Mein Weg
Vermutlich spielt bei den Tränen auch ein wenig Angst mit. Angst vor dem, was kommt. Angst vor meinem Weg. Wie viele von Euch wissen, bin ich momentan auf Arbeitssuche. Aktuell gestaltet sich die Suche schwierig. Ich habe Angst davor, zu Hause zu sein. Allein. Ohne mein Kind. Auf der Suche nach einem passenden Job.
Während meine Kinder Ihren Weg in der Kita machen, muss auch ich meinen Weg finden. Meinen eigenen und ganz persönlichen Weg. Meine Zukunft.
Tränen sind erlaubt. Immer. Finde ich.
Wie seht ihr das? Wie war die Eingewöhnung bei Euch? Und war es beim zweiten Kind einfacher?
1 comment
Also, erstmal wünsche ich euch von ganzem Herzen einen wunderschönen Kita-Start.
Und dann möchte ich dir sagen, dass deine Gedanken und Gefühle völlig legitim und für mich absolut nachvollziehbar sind. Wir Mütter dürfen das auch so (Und natürlich auch die Papis. Auf ihre Art😉.). Ich finde, es ist bei jedem Kind schwer. Bei mir war es völlig egal ob es das Erste oder Zweite war. Bei zweiten Kind war die Eingewöhnung zwar etwas unkomolizierter. Weil er, genauso wie eure Miniqueen, schon vorher immer mit in den Kiga gegangen ist. Aber meine Gefühle und Ängste waren genau die Gleichen. Es ist immer schwer ein Stück loszulassen. Aber so geht es das ganze Leben weiter. Und bei unserem Nesthäkchen war es auch wieder ganz anders. Das Wissen, es ist alles das letzte mal macht es irgendwie noch schwerer. Also im Herzen, meine ich. Und es ist auch gut so, dass es so ist. Zeigt es doch, wie menschlich wir sind.
Ganz liebe Grüße und ganz viel Glück, Zufriedenheit, Spaß und Freude für euch💖💖💖