„Hä? Ihr kommt doch nicht heiraten! Mit Kindern kann man doch nicht heiraten“ war die Reaktion des Chaosmädchens auf den Heiratsantrag des Chaosmannes.
Heiraten ist auch keine Lösung
Viele von Euch wissen das gar nicht: Ich war bereits verheiratet. Es ist lange her und ist aus meinem Kopf auch nahezu gelöscht. Eine Art Jugendsünde oder so. Zumindest war das Thema Hochzeit für mich seitdem nicht mehr wichtig. Weil man das nicht braucht. Weil ich das nicht brauchte. Ich meine, Ehen gehen immer wieder in die Brüche. Sie werden nicht mehr so wertgeschätzt wie früher und viel zu oft weggeschmissen. Warum eine Ehe, wenn es auch ohne läuft?
Familie ist Glück
Mit dem Chaosmann und meinen Mädels habe ich mein Glück gefunden. Auch ohne Trauschein. Warum sollte man an einem perfekten Ist-Zustand etwas ändern? So dachte ich lange und das kann ich auch immer noch nachvollziehen.
Zum glücklich sein braucht es keine Ehe. Es braucht einfach viel mehr als das. Das Vertrauen, die Liebe, das Miteinander, Das Zuhören und Verstehen, das gemeinsame Lachen und füreinander da sein. Gemeinsame Unternehmungen und Urlaube. Das und so viel mehr.
Der Antrag
Und dann kam der Antrag. Für mich total überraschend. Auch wenn ich über den Tag hinweg immer wieder etwas vermutete, so hielt ich es für unmöglich, dass der Chaosmann diesen Schritt geht. Schließlich waren wir uns beide in dem Thema immer einig.
Und ich war immer der Meinung, es mache nichts mit mir. Das Thema Hochzeit. Und doch veränderte sich durch den Antrag Etwas. Es war verrückt. Unbeschreiblich. Nicht real. Aber das Gefühl, was mir durch den Heiratsantrag vermittelt wurde war unvergleichlich.
Ein Mann, der mir sagt, dass er den Rest seines Lebens mit mir verbringen möchte. Natürlich wollten wir das sowieso, wir haben zwei wundervolle gemeinsame Kinder und planen unsere Zukunft gemeinsam. Und doch waren diese Worte Balsam für meine Seele. Er möchte mit mir alt werden. An meiner Seite sein.
Da kniete er vor mir, mit diesem Ring in der Hand. Mein Verlobungsring. Er zitterte obwohl er seiner Sache sicher sein konnte. Welch schöneres Kompliment kann es geben? Und so spürte ich plötzlich, dass es etwas mit mir macht.
Was „Hochzeit“ mit mir macht
Ja das Thema Hochzeit machte etwas mit mir. Mit uns. Es beflügelt aus wundersame Weise unsere Beziehung. Es lässt uns noch ein Stück zusammen wachsen. Jeden Tag. Familie ist Glück.
Im nächsten Sommer wird unser Glück komplett gemacht. Durch einen Trauschein, den ich nie wollte. Aber jetzt so sehr herbeisehne. Weil es richtig ist. Einen Ehemann an meiner Seite. Meinen Mann. Wo ich mir keinen besseren vorstellen könnte. Der Gedanke daran, diesen Mann zu heiraten gibt mir ein wunderschönes, warmes Gefühl in meinem Herzen.
Es lässt die Vergangenheit an mir vorbei ziehen. Noch ein Mal sehen, was ich in Sachen Liebe und Beziehung bereits erlebt habe. Es lässt mich spüren, dass ein kleiner Traum in Erfüllung geht, mit dem ich nicht (mehr) gerechnet habe. Ein Traum, von dem ich immer dachte, ihn nicht zu haben. Mit dem Chaosmann habe ich meinen Hafen gefunden. Meine Sicherheit.
Sicherheit
Und auch das ist es, was diese Hochzeit mit sich bringt. Ein Stück mehr Sicherheit. Für uns alle. Es lässt mich innerlich aufatmen. Hoffen, dass niemals etwas Schlimmes passiert. Wissen, dass im Fall des Falles alle abgesichert sind.
Ankommen
Obwohl ich bereits angekommen war. In meinem Leben. Meiner kleinen Familie und meiner Welt, zeigt mir die aktuelle Phase, dass etwas Wunderbares auf mich wartet. Auf uns. Die Vorbereitung auf unseren besonderen Tag scheint so unwirklich und gleichzeitig so klar. Diese Tage mit Gesprächen, Absprachen, Planungen und Entscheidungen. Sie bringen uns wieder ein Stück näher. Wir lernen neue Seiten an uns kennen. Uns ein Stück mehr lieben. Wir erleben gemeinsam Spannung, Neugier, Nervosität und Vorfreude, wie wir sie in dieser Weise nie erlebt haben. Bald tragen wir den gleichen Namen. Alle vier.
Die Kinder
Die meisten Hochzeiten finden zu Zeiten statt, in denen es noch keine Kinder gibt. Für mich ist es deshalb ein absolutes Geschenk, dass unsere Kinder diesen Tag bewusst miterleben können. Die anfängliche Skepsis des Chaosmädchens ist gewichen. Sie merkt, dass dieser Tag etwas ganz Besonderes ist. Nicht für mich und den Chaosmann. Für uns alle. Es wird unser Tag werden.
Das Chaosmädchen hat mich gezeichnet. Im Hochzeitskleid. Wisst ihr, wie schön das für mich ist, dass sie daran Teil hat? Als richtige Prinzessin sieht sie mich.
Das Hochzeitskleid
Gestern hatten wir Besuch von unseren Hochzeitsfotografinnen Eine sagte: „Man kann sich das nach all den Jahren auch kaputt machen. Oder aber man zelebriert es.“ Recht hat sie. Und so zelebrieren wir. Mal öffentlich, mal still und heimlich ganz für uns.
Besonders emotional war für mich auch der Tag der Brautkleidsuche. Leute, ich wusste nicht, dass eine Kleidersuche so emotional und schön sein kann. Der Tag war für mich ein absolutes Erlebnis. Mit den engsten Freundinnen im Brautmodengeschäft zu sitzen und ein Kleid nach dem anderen anzuziehen. Alle hatten sich Zeit genommen. Für diesen Moment. Meinen Moment. Etwas so Wertvolles. Und das Schönste: Mein eigenes Kind war mit dabei. Ist das nicht cool? Ich finde schon.
Ich hatte wirklich unzählige Kleider an. Und dieses hier entspricht wohl sehr genau dem, was das Chaosmädchen sich vorstellt. Wahnsinn oder? Diese Kleider geben einem ein völlig anderes Gefühl. Plötzlich Prinzessin.
Die Vorbereitungen
Natürlich sind und werden die Vorbereitungen für diesen Tag anstrengend. Und sicher werden auch das ein oder andere Mal die Fetzen fliegen. Wir sind alle erwachsen und wissen, dass das auch nach dem Hochzeitstag passieren wird.
Aber entgegengesetzt meiner jahrelangen Auffassung, dass Hochzeit mir nicht wichtig ist und ich sie nicht brauche, freue ich mich nun umso mehr. Und werde es zelebrieren. So, wie ich das möchte. Wie wir das möchten. Weil es etwas ganz Besonderes ist.
Gerne nehme ich Euch ein Stück mit auf unserer Reise Richtung Hochzeit. Auch den Antrag zeige ich euch, wenn ihr mögt. Hinterlässt mir doch einen Kommentar, was euch besonders.interessiert. Ich freue mich.
Eure Chaos & Queen
Das Kleid habe ich übrigens bei "Be Beautiful Bride" in Bergisch Gladbach angezogen. Ein wundervoller Laden, mit ganz viel Liebe und Herz. Es heißt "Paula" und ist von der Marke Frida Claire. Ein Traum in weiß, oder?
2 comments
Also ich finde Hochzeiten schön :) ich würde wirklich gerne mehr davon lesen ;)
Klar ist der Trauschein keine Garantie, dass es gut geht. Ich habe ja auch „jung“ (mit 24) geheiratet. Aber ich wollte einfach offiziell zeigen, dass mein Mann zu mir gehört. Zumindest jetzt fühle ich es so. Wir sind eine Familie. Für einander da, wenn was ist. Ob das auch noch in 30 Jahren so ist? Keine Ahnung. Das weiß ich weder mit noch ohne Trauschein. Aber momentan (inzwischen seit 8 Jahren als Paar, bzw 3 als Ehepaar) sind wir ein super Team und er gibt mir das Gefühl, gemeinsam schaffen wir alles.
Die Vorbereitungen sind toll <3 natürlich ist es auch anstrengend, aber im Großen und Ganzen überwiegt (zumindest war es bei mir so) die Vorfreude und ich wünsche dir/euch, dass ihr die Zeit voller Spannung genießen könnt :)
Übrigens bekommen wir „erst jetzt“ unser Kind. Ich habe den Eindruck, dass es sich mittlerweile eher gewendet hat. Kinder bekommen viele Paare, aber heiraten? Nein danke, denken die meisten :D find ich lustig, ne Ehe kann man scheiden lassen, Kinder verbinden doch ewig :D aber das ist den meisten (in unserem Umfeld, bzw ist es mein subjektiver Eindruck) to much.
Also wir waren echt Exoten. Erst heiraten, dann Kinder :D bei den meisten, die wir kennen, gibt es erst Kinder und dann die Hochzeit oder eben „nur“ Kinder :D
Naja wie gesagt, ich lese gerne mit und wünsche euch viel Freude auf diesem wirklich sehr schönen Weg :)
Liebe Grüße,
EsistJuli
Ich kann Dich so gut verstehen. Heiraten war für mich tatsächlich selbstverständlich. Die nächste Stufe der Paarbeziehung vor der Familienplanung. Weil Scheidung eben doch anders ist, als „Schluss zu machen“ und die Klamotten aus der Wohnung zu räumen. Ich freue mich so für und mit Euch! ❤