Im Fitnessstudio fragten sie mich aktuell nach meinen Zielen und, ob ich mehr Cardio machen möchte. Während ich später darüber nachdenke, lasse ich meinen Tag Revue passieren.
Der Alltag
Als der Chaosmann nach Hause kommt sitze ich mit der Nachbarin in der Abendsonne. Das Chaosmädchen spielt friedlich und die Miniqueen schläft. Ein entspanntes Bild. Eine Momentaufnahme, bei der der Rest des Tages völlig außer Acht gelassen wird.
Nach dem morgendlichen Routineablauf mit Flasche, Pampers, Wickeln, Anziehen bin ich manchmal schon wieder müde. Das hindert mich nicht daran, an einem Tag der Woche vormittags mit der Miniqueen zum Babyschwimmen zu gehen. In der Schwimmhalle ist es unglaublich warm und dieses ganze An- und Ausgeziehe schlaucht mich jedes Mal. Bei sommerlichen Außentemperaturen kann ich oft schon wieder duschen gehen, wenn ich gerade aus der Umkleide komme.
Ja, danach habe ich mir einen Kaffee gegönnt. In den 10 Minuten, die unser Kind schlief. Denn leider zählt sie auch nach ausgiebiger Schwimmeinheit nicht zu den lange schlafenden Kindern.
Ein Kraftakt
Für jeden eingelegten Stop wird der Kinderwagen aus dem Auto gehievt, das Kind abgeschnallt, die Babyschale auf den Kinderwagen gesetzt oder eben je nach dem die Miniqueen in die Schale gelegt. Auf dem Rückweg das Gleiche umgekehrt. Bei mehreren Einkaufsstationen muss man da körperlich oft Einiges leisten.Es wird also eingekauft und weitestgehend der Haushalt geschmissen. Als ich mich gerade hinsetzen möchte, um durchzuschnaufen, schaue ich auf die Uhr und merke, dass ich das Chaosmädchen von der Kita abholen muss. Ich packe also die Miniqueen wieder ein, die natürlich auch zwischentzeitlich ihre Bedürfnisse hatte. Oft komme ich gehetzt in der Kita an, an manchen Tagen auf den letzten Drücker. Die Geschichten dahinter sieht niemand. Denn die gibt es überall.
Wieder zu Hause wünsche ich mir zwei Mädels, die entweder spielen oder schlafen. Zumindest für eine halbe Stunde. Oder zumindest so lieb sind, dass meine Nerven nicht immer auf die Probe gestellt werden. Aktuell ist das Chaosmädchen in einer schwierigen Phase, die mich und auch den Chaosmann ziemlich oft an unsere Grenzen bringt.
Ein schneller Kaffee
Wir gehen also nach Draußen, wo auch die Nachbarkinder spielen. Dort möchte ich einen Kaffee trinken. Das Chaosmädchen hat Hunger und Durst. Ich schneide also zuerst Apfel und Banane und bringe etwas Wasser raus. Jetzt mache ich mir meinen Kaffee. Nein. Denn die Miniqueen hat Durst. Ich mache eine Flasche und setze mich in die Nähe des Chaosmädchens. Mit 3,5 Jahren lasse ich sie ungern alleine draußen spielen. Die Miniqueen ist fertig. Ich mache mir jetzt meinen Kaffee. Nein, die Miniquen möchte auf meinem Arm einschlafen. Der Kaffee muss warten. Die Miniqueen ist eingeschlafen. Ich habe den Kinderwagen aus dem Auto geschleppt (ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich das heute schon gemacht habe) und die Miniqueen abgelegt. Jetzt mache ich mir meinen Kaffee. Da fällt mir ein, dass die Waschmaschine fertig ist. Ich flitze in den Keller und mache die Wäsche. Währenddessen werfen die Nachbarn einen Blick auf meine Kinder. Jetzt mache ich mir wirklich meinen Kaffee. Fast. Denn zuerst wird das Chaosmädchen umgezogen, weil die Hose nass ist. Als ich mir einen Kaffee machen möchte, ist die Miniqueen wieder wach. Wie gesagt: Sie schläft nicht lange. Ich lege sie auf die Picknickdecke. Dort kann ich sie schlecht alleine lassen. Mit all den anderen Kindern ist das ziemlich trubelig. Aber auch sie möchte spielen. Also keinen Kaffee.An guten Tagen habe ich sogar noch etwas gekocht oder das Essen zumindest vorbereitet. An manchen Tagen habe ich die Miniqueen in der Trage. Flitze mit ihr für die Wäsche in den Keller und wieder hoch.
Das Chaosmädchen ist hingefallen. Es braucht eine tröstende Mama und ein helfendes Pflaster. Ich gehe also noch mal rein und hole, was wir brauchen. Das Chaosmädchen möchte jetzt auch den Kinderwagen nach draußen haben oder das Fahrrad oder die Stelzen. Ich flitze rein und raus. Am laufenden Band.
Meinen Kaffee habe ich in der Zwischenzeit einfach vergessen.
Aber, wenn der Chaosmann nach Hause kommt sitze ich völlig entspannt in der warmen Abendsonne. Ohne Kaffee.
Wenn die Kinder im Bett sind, bin ich oft fix und fertig.
Ich lächle über die Frage, ob ich mehr Cardio machen möchte. Wie viel genau ist mehr?
Oft frage ich mich sogar, warum ich bei dem täglichen Programm überhaupt noch ins Fitnesstudio renne. Wären die Trainer oft auch nur einen Tag dabei, würden sie mir wohl eine Medaille ausstellen für jeden Tag, den ich überhaupt meinen Hintern noch vom Sofa erhebe. Von dem Sofa auf dem ich abends nach 20 Uhr endlich sitzen darf, wenn ich denn den Rest des Haushalts liegen lasse.
Liebe Männer, es ist nicht alles, wie es im ersten Moment scheint zu sein.
Geht es Euch ählich ihr Sportsfrauen?
Eure Chaos & Queen
4 comments
Ich hab ja NUR ein Kind, aber mir genügt das total. Was Sport angeht mache ich ja ziemlich viel, Hauptsächlich Vomittags damit Gunnar Nachmittags sporteln kann. So ein kompletter Tag mit ner Stunde Sport schlauch ziemlich. Kein Wunder das ich abends auf dem Sofa schon ewig keinen Film mehr bis zum Ende geschaut hab. Ein Schulterklopfen bekomme ic von Gunnar wenn er frei hat und ich arbeiten gehen 😀 Dennoch mache ich gerne Sport und sehe es als „Qualitytime“ mit mir selbst. In Ruhe im Studio duschen und anschl eincremen, noch nen Caffe oder Shake an der Theke und ein nettes Gespräch bei dem es nicht um „meinen“ Alltag geht is doch auch fein!
12000 Schritte sind hier der Durchschnitt… Mehr Cardiotraining pfhhhhh… nach 20 Uhr wenn zumindest der eine schläft….. nöööö, da geht nichts mehr…. nur noch an der Matratze horchen;-)…..
Hach wie schön, mal wieder von Dir zu lesen. Das freut mich gerade total. Geht es Euch gut?
😂😂😂😂
DAS möchte ich genauso unterschreiben. Ja, Ja und nochmal ja !!!
Und dann hat man einen Ex-Mann, der nur sagt „Du musst einfach mal dein Zeitmanagement und deine Prioritäten überdenken „. Ohne Worte