Ich weiß noch, wie ich mich 2017 fühlte. Meine erste Bloggerveranstaltung. Der Chaosmann hatte die Reise ohne mein Wissen für die ganze Familie organisiert. Ich war so glücklich und aufgeregt. Ich war pünktlich und stand alleine in diesem riesigen Raum. Kannte niemanden. Ich sah ein bekanntest Gesicht.
Es fühlte sich an wie ein Wiedersehen. Ein Treffen alter Bekannter. Nein: Freunde. Und mit jedem Gespräch fühlte es sich besser an. Dieses Klassentreffen. Die Nervosität war weg und ich genoss. Am Abend war ich völlig geflasht, versuchte, den Chaosmann nicht allzusehr zuzutexten, was mir nicht gelang. Zu viel Zeug in meinem Kopf.
Die Blogfamilia 2018
Dieses Jahr war es schon anders. Denn ich fühlte mich schon fast als alter Hase. Ich war nicht nervös. Sondern voller Vorfreude auf meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Ja, tatsächlich, das langersehnte Klassentreffen. Aber echt mal. So ein Tag ist viel zu kurz. Aus dem Klassentreffen sollte man eine ganze Fahrt machen. Ein Wochenende. Oder eine Woche.
Auch diesmal war ich pünktlich. Deshalb, weil der Chaosmann mir wieder den persönlichen Fahrer quer durch Berlin machte und, weil ich mich zu den Workshops eintragen wollte.
Die Eröffnung
Was muss es für das Orgateam der Blogfamilia für ein aufregender Moment sein, dieses Event zu eröffnen! Ich kann verstehen, dass Alu des Öfteren zum Heulen zumute war. Man merkte Janni und Alu ihre Freude bei der Begrüßung an.
Das Orgateam besteht aber nicht nur aus den Beiden. Deshalb sei hier noch einmal kurz erwähnt, wer diese Elternbloggerkonferenz in diesem Jahr auf die Beine gestellt hat: Alu und Konsti von grossekoepfe, die Jungs von Ich bin dein Vater, Christian vom Familienbetrieb, Jürgen von Am Ende denk ich, Rike von Nieselpriem, Rike von Muttergefühle und Lisa von Stadt Land Mama. Ihr seid großartig.
Als die Familienministerin Franziska Giffey das Mikro übernahm, war es ruhig im Saal und alle lauschten. Ich fand sie ziemlich sympathisch. Aber ehrlich: Politiker wissen auch, wie und was sie reden, um genau das zu erreichen. „Und wenn einer heult, dann heult einer“, übernahm sie Jannis letzten Satz. Auch sie sei Mutter und wisse, wie das ist.
Sie erzählte uns, wie wichtig wir Familienblogger sind – alles andere wäre in der Konstellation auch ziemlich verrückt gewesen. Ihre Rede kam gut an, sie klang unglaublich beeindruckt von uns Bloggern und dem, was wir oft neben Familie und Beruf leisten. Danke für die Blumen. Ein paar Neuigkeiten teilte sie uns mit zu einem kommenden „guten Kita Gesetz“ und der zukünftigen Möglichkeit, das Elterngeld online zu beantragen. Sie sprach von gleichen Möglichkeiten für Kinder jeglicher Schichten, sinkenden Kitapreisen und einem prall gefüllten Pott, der viele Dinge in diesem Bereich verbessern soll. Leider denke ich, dass oft der Blick auf die Realität fehlt. Viele schöne Worte bewirken noch lange nichts. Es muss sich Einiges tun. Aus Sicht der Betreuer und der Eltern. Auf die Umsetzungen bin ich gespannt.
Die Workshops
Für mich steht bei der Blogfamilia nach wie vor der Austausch und das Netzwerken im Vordergrund. Außerdem bin ich nicht wirklich entscheidungsfreudig. Wenn die Auswahl zu groß ist, habe ich Schwierigkeiten damit. Diesmal auch. Viele Workshops waren heiß begehrt und entsprechend schnell gefüllt. Warum nochmal finden fast alle Workshops parallel statt? Luxusproblem. Schrecklich.
Ich wählte Johannes Zenglein: „Gut rüberkommen im Bewegtbild / Agieren vor der Kamera“ und Podcasting 101 mit Katrin Rönicke. Im vergangenen Jahr hatte ich so gar keine Erwartungen und war nach den Workshops positiv überrascht, ein paar Neuigkeiten mitzunehmen.
Gut rüberkommen im Bewegtbild
Johannes Zenglein ist ein Schnittchen! Keine Frage! Das sorgte vermutlich auch dafür, dass der Kurs rappelvoll war und gefühlte 30 Frauen mit offenem Mund dort saßen und ihm lauschten. Manche sabberten bestimmt heimlich.Und das Foto mit ihm ließ auch ich mir nicht nehmen. Lustiger Typ. Echt. Voll mein Fall. Auch optisch.
Leider entpuppte sich das Thema nicht mehr als meins, weil es überwiegend um das Agieren vor der (Fernseh)-Kamera ging. Für mich als kleiner Blogger eher selten der Fall, dass ich ins Fernsehen eingeladen werde. Für mich konnte ich nicht viel mitnehmen. Das fand ich irgendwie schade.
Podcasting
Seit einer Weile ermuntert mich eine liebe Freundin, ich solle mich um einen Podcast kümmern. Sie lacht sich bei meinen Sprachnachrichten regelrecht vom Sofa und findet es genau das Richtige für mich. Ich habe noch nie einen einzelnen Podcast gehört, geschweige denn, mir überlegt, was ein Podcast an Arbeit mit sich bringt. Jetzt weiß ich es. In einem Podcast steckt viel Arbeit, Zeit und Geld. Genau das, was mir schon beim Bloggen fehlt. Deshalb habe ich schon während des Workshops ein wenig abgeschaltet. Ich bin realistisch und habe schnell gemerkt, dass die Erstellung eines Podcasts für mich nicht zu realisieren ist.
Für gewillte Podcaster gab es sinnvolle Tipps rund um Ausstattung, Apps, Plugins und Technik. Sollte ich meine Meinung doch noch ändern wüsste ich zumindest, wen ich fragen kann.
Das Netzwerken und so viele liebe Menschen
Dieses Jahr kannte ich deutlich mehr Bloggerinnen und Blogger persönlich als im letzten Jahr. Das führte natürlich unweigerlich dazu, dass zuerst Gespräche mit bekannten Gesichtern geführt wurden. Und leider auch dazu, dass Gespräche mit neuen Gesichtern etwas weniger zustande kamen. Hach, was war das schön. Die alten Gesichter kennt ihr sicherlich schon und dennoch möchte ich einige verlinken.
Seit der letzten Blogfamilia hat sich zwischen Janina von Filea.de und mir eine echte Freundschaft entwickelt. Das finde ich so schön. Ich mag sie so. Rüdiger von Mannpluskind habe ich letztes Jahr kennengelernt und auch in Münster noch einmal getroffen. Der Typ ist cool. Ich mag ihn. Man kommt schnell ins Gespräch und er ist einfach sympathisch.
Tanja von Ostfriesenmutti kenne ich überwiegend virtuell. Letztes Jahr in Münster habe ich sie live und in Farbe getroffen. Leider blieb uns diesmal wieder nicht so viel Zeit wie wir dachten. Ich habe mich trotzdem richtig gefreut, sie zu sehen.
Yasmin von die Rabenmutti kenne ich nun auch schon eine Weile. Auch mit Ihr hatte ich eindeutig zu wenig Zeit. Gott sei Dank nehmen wir uns das nicht übel und freuen uns einfach aufs nächste Treffen.
Lisa von Stadt Land Mama kennt ihr sicher fast alle. Sie war eine der ersten Blogs, die ich gelesen habe. Während ich mit dem Chaosmädchen schwanger war. Für mich war sie immer so weit weg. Bis wir entdeckten, dass sie gleich ums Eck von mir wohnt. Die Welt ist klein.Viele von Euch kennen sicher bereits Jess von Feiersun. Sie ist für mich das klassische Beispiel dafür, dass man sich nicht immer auf seinen ersten Eindruck verlassen soll. Vor allem nicht den Eindruck, den nur das Netz vermittelt. Mein Eindruck vor einigen Jahren war nämlich nicht doll. Dabei habe ich Jess mittlerweile als ganz liebe, humorvolle und hilfbereite Bloggerkollegin kennengelernt. Was habe ich mich gefreut, Anna von Kinderwärts wieder zu sehen. Mit ihr ist es so, als habe man sich gestern erst gesehen und als kenne man sich schon ewig. Es gibt gleich was zu lachen und das ist einfach herzlich und echt. Ich schätze sie und ihren Blog wirklich sehr.
Ich habe mich aber auch wahnsinnig gefreut über ein kurzes Gespräch mit WheelyMum und Sandy von Ein Haufen Liebe. Auch mit Wiebke kam ich kurz ins Gespräch und lernte Caro ein wenig kennen. Nett fand ich auch Johnny von Johnnys Papablog, der uns einfach beim Fotoshooting gestalkt hat, um dann unsere Bilder auf Instagram zu veröffentlichen.
Schade, dass für Jette von Motzmama viel zu wenig Zeit blieb. Sie ist so fröhlich, immer ein Grinsen im Gesicht und dabei trotzdem echt und autenthisch.
Anke von Lächeln und Winken habe ich nur kurz gesprochen, aber ich musste zumindest Hallo sagen, weil sie bei uns in Köln wohnt und ich so gern in Ihrem Instagramprofil vorbei schaue. Auch Beatrice Confuss wohnt mit Hürth eigentlich ums Eck, genauso wie Katharina von Sonea Sonnenschein, die in Köln zu Hause ist. Und doch treffen wir uns einfach lieber in Berlin. Verrückt. Alina von Liebling – ich blogge jetzt, wohnt sogar in der gleichen Stadt und doch mussten wir unsere geplanten Treffen bisher immer verschieben. Gut, dass es die Elternbloggerkonferenz in der Hauptstadt gibt. Es gab so schöne, interessante und lustige Gespräche und Momente, das hat mich wirklich gefreut.
Ich habe mit Sicherheit den ein oder anderen vergessen. Denn gesprochen habe ich wirklich mit Vielen. Bitte seht es mir nach oder hinterlasst einen bösen Kommentar, dann ergänze ich Euch gern!
Wenn ihr ein paar nette Menschen kennen lernen möchtet, dann klickt doch mal rüber. Vielleicht gefällt es Euch auch dort.
Leider war ich zum Ende des Tages so überfordert mit all den Gedanken, Gesprächen, Eindrücken, Workshops und Menschen, dass ich keine Energie und Konzentration mehr hatte. Weder für die wirklich ziemlich laute Band „Heavy Saurus“, die weltweit erste Dino-Metal- Band, als auch für die Schlagfertigkeitsqueen Nicole Staudinger zu lauschen, deren Vortrag eine reine Freude gewesen sein muss. Schade. Das ärgert mich immer noch. Aber es wollte einfach nichts mehr in meinen Kopf.
Mein Fazit
Schön war´s. Wunderschön. Hach ich mag diese Veranstaltung. Wirklich. Leider war es viel zu kurz und der Tag im Handumdrehen vorbei. Das ist so schade, weil man es einfach nicht schafft, mit allen zu sprechen. Aber ich komme wieder. Liebend gerne sogar. Und ich freue mich über jeden Kontakt, der zwischen uns Bloggern entsteht. Aus manchen wird eine wirkliche Freundschaft. ist das nicht toll? Ich finde schon!
Viele weitere Meinungen und Berichte findet ihr bei der Blogfamilia.
Danke. An Alle. Für Alles.