Als ich damals -noch kinderlos- Familien beobachtete, fragte ich mich oft, wie Eltern das schaffen. Und vor allem warum. Was genau war der Grund, Kinder zu bekommen? Und warum waren alle so verdammt glücklich? So oft sah ich Eltern mit Ihren Kindern schimpfen, weinende Kinder, die ihren Willen durchsetzen wollen oder streitende Elternpaare.
Heute bin ich Mutter
Heute aber bin ich selbst Mutter. Und als Zweifachmutter weiß ich zumindest in einigen Punkten, wie es läuft. Es ist die Faszination Natur. Sie bringt die Kinder in unseren Körper und später auf diese Welt. Sie sorgt dafür, dass wir in der Anfangszeit mit Neugeborenem trotz Schlafmangel durchhalten. Schickt uns Hormone, die uns überleben lassen. Irgendwie schaukelt die Natur uns da ganz clever durch, durch dieses Elternding. Nach Regen kommt Sonnenschein. Und nach Tagen, an denen man das Muttersein verflucht, folgt ein Tag, an dem man seine Kinder ansieht und einfach abgöttisch liebt. Manchmal liegen nicht mal Tage dazwischen, sondern Minuten.
Die oben beschriebene Anstrengung mit Kindern sehe ich immer noch. Und auch die Augenringe im Spiegel und die Falten, die über die Jahre entstanden sind. Ich sehe meine rollenden Augen, manchmal am Tag, wenn ich in Dauerschleife etwas wiederhole, was die Kinder nicht interessiert. Ich sehe so viel. In der Mutterrolle selbst relativiert sich das alles. Denn neben all dem Stress und Ärger, den man mit Kindern so hat, hat man eben noch ganz viel mehr.
Faszination Mutterstolz
Gerade in den letzten Tagen bin ich ganz sentimental. Ich verspüre dieses Mutterglück, diesen Stolz beim Anblick meiner Kinder. Und das ein oder andere Mal merke ich, wie ich plötzlich was im Auge habe. Einfach so.
Manchmal sind diese Situationen darin begründet, dass etwas „Besonderes“ passiert, manchmal sind es die alltäglichen Situationen des Lebens. Und das bedeutet nicht, dass ich ununterbrochen weine. Nein. Ich sehe meine Kinder an und habe dieses innere Gefühl des Glücks. Zu wissen, dass es genau die richtige Entscheidung war, Kinder zu bekommen. Und dass genau diese Kinder richtig sind. So, wie sie sind. Und sind sie noch so anstrengend und mag ich an dem ein oder anderen Tag schimpfen, so möchte ich keine anderen haben.
Wie meine Kinder mich erreichen
Und auch der Stolz einer Mutter ist einer der Gründe, warum ich mein Leben als Mutter so liebe. Meine Kinder überraschen mich. Immer wieder. Egal ob groß oder klein finden sie immer wieder einen Weg, mein Herz zu erweichen.
Sie erreichen mich. Immer wieder. Meistens ganz unverhofft. Und oft, ohne etwas Bestimmtes zu tun. Sie sitzen da. Und ich sehe sie. Mit meinen Augen. Aber vor allem mit meinem Herz. Sie lachen. Umarmen sich. Spielen miteinander. Manchmal sind sie einfach nur da. Und erweichen mein Herz. Indem sie sind, wie sie sind. Meine Kinder.
Seit einem Jahr zum Beispiel besucht das Chaosmädchen einen Schwimmkurs mit mäßigem Erfolg. Sie geht hin, sie freut sich, aber die Fortschritte sind klein. Kein Grund zur Sorge und schon gar kein Grund für Druck. Doch vor wenigen Tagen plötzlich, da passierte es. Sie sagte, ich solle sie loslassen. Im Wasser. Und sie schwamm. Einfach so.
Ich war hin und weg. Den Rest des Tages hatte ich den Mund offen stehen vor lauter Überraschung, Stolz, Mutterglück. Ich kann das Gefühl gar nicht wirklich beschreiben.
In den Tagen zuvor hatte sie nicht nur in Punkto „Wasser“ bereits eine Veränderung durchgemacht. Sie rutschte plötzlich allein auf der Wasserrutsche, sprang vom Beckenrand und ging mit dem Kopf unter. Dinge, die vor einigen Wochen noch undenkbar waren. Mein Mädchen macht wieder einen Schritt nach vorn.
Dankbarkeit
Und während ich sie bei Ihren Schwimmübungen begleitete und beobachtete, da überkam es mich wieder. Dieses Gefühl. Mutterstolz. Eins der Gefühle, wofür es sich lohnt Mama zu sein. Jener Mutterstolz, der die letzte schlaflose Nacht in Vergessenheit geraten lässt. Es hält mich am Leben.
Diese tiefe Dankbarkeit möchte ich weiter spüren. Für meine Kinder. Diese zwei kleinen Wunder, die mir geschenkt wurden. Ich möchte meine beiden Mädchen beobachten, wie sie zusammen spielen. Mein Herz soll mir aufgehen, wenn ich in diese großen, strahlenden Augen blicke.
Und wenn mir ganz still und heimlich eine Träne über die Wange läuft dann nur aus Liebe. Zu meinen Kindern.
Ich wünsche dieses Gefühl jeder Mama. Und wer es nicht kennt, dem fehlt etwas.
Kennt ihr das Gefühl auch?
Eure Chaos & Queen