Vor einigen Tagen habe ich Euch ein wenig vom aktuellen Alltag bei uns erzählt. Das Chaosmädchen steckt in dieser Phase fest. Mein Kind provoziert. Und manchmal stoßen wir Eltern tatsächlich sehr an unsere Grenzen. Wir wissen nicht immer, wie wir mit dem Chaosmädchen umgehen sollen und manchmal reizt sie uns so sehr, dass wir die Fassung verlieren und den falschen Ton anschlagen.
In meinem zweiten Teil wird es heute sehr persönlich und ich erzähle Euch ein wenig mehr, wie es manchmal bei uns abläuft. Aber lest selbst.
Extremsituationen – mein Kind provoziert mich
Vor 2 Wochen habe ich die Türe geknallt und mein Kind angeschrien. Darauf bin ich nicht stolz. Im Gegenteil. Aber es ist das wahre Leben. Und es passiert. Wichtig ist, zu erkennen, dass man das nicht möchte und zu überlegen, wie es anders laufen kann. Befremdlich finde ich viel mehr, dass dem Internet oft nur zu entnehmen ist, wie liebevoll und bedürfnisorientiert alle Welt ihre Kinder erzieht. Ohne aus der Hose zu springen. Ohne auch mal am Ende der Kräfte zu sein. Aber wir sind auch nur Menschen. Keine Maschinen.
Ich habe das Chaosmädchen auf dem Klo sitzen gelassen. Außerdem habe ich ihr gesagt, sie solle sich alleine bettfertig machen. Ich war einfach fix und fertig mit den Nerven. Die Türe wurde geknallt und der Raum verlassen.
Kaum war die Türe zu, fühlte ich mich hundeelend und die Tränen liefen. Ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen und nein, ich konnte wirklich nicht mehr ruhig bleiben. Denn das war ich den ganzen Rest des Tages. Ich habe alles gegeben, alles ertragen, doch egal, was ich tat oder sagte, es war einfach nicht genug. Ich war nicht genug. Sie reizte mich permanent, bis schließlich alles mit mir durchging.
Ich habe mich auf mein Bett gesetzt und geweint. Nach einigen Minuten ging es mir ein wenig besser. Ich ging zurück ins Badezimmer. Das Chaosmädchen saß immer noch auf der Toilette, schaute mich traurig an und sagte „Ich dachte schon, ich muss das jetzt alles alleine machen!“. Ich nahm sie in den Arm und sagte „Natürlich nicht! Aber es ist auch nicht schön, wie es läuft. Mama war gerade richtig wütend und traurig. Das kennst Du ja von Dir auch. Deshalb habe ich die Türe geknallt und bin raus gegangen. Es tut mir leid mein Schatz.“ Wir haben uns fest in die Arme genommen. Alles schien gut.
Aber das ist es nicht. Denn oft nagt diese Hilflosigkeit an mir. Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich übe mich sehr lange in Geduld. Wirklich lange. Ich rede in aller Ruhe und sehr höflich mit ihr. Immer und immer wieder. Aber: Nichts hilft!
Es ist wichtig, dass Kinder auch erkennen, wie Mama sich fühlt. Sie müssen sehen, wenn etwas nicht in Ordnung war und verstehen, dass auch Mama mal nicht mehr kann. Auf der anderen Seite sind es eben Kinder und sie haben ihre Phasen. Sie wollen sich mitteilen. Es ist nicht einfach. Für keinen von uns.
Auswirkungen auf die Eltern
Tatsächlich ist es nicht einfach. Und das Kinder das Leben als Paar nicht leichter machen haben wir am Wochenende zu spüren bekommen. Unsere Laune war miserabel, das Chaosmädchen spielte uns nicht aus, aber sie trieb ihre Spielchen mit beiden von uns. Beide waren wir ratlos und das ist nicht besonders hilfreich. Schließlich erwartet man vom Partner oft irgendwie eine Hilfestellung. Die kam aber nicht. Die Tage waren furchtbar anstrengend. Egal, was man dem Chaosmädchen sagte. Sie hörte nicht.
„Darf ich auf dem Sofa springen?“ „NEIN!“.
Zwei Minuten später:“Guck mal Mama, was ich kann“ rief es und führte halsbrecherische Turnübungen vor. Springend auf dem Sofa. Sie hörte auch nicht auf, als ich es mit „Bitte mein Schatz, hör auf zu springen. Ich habe Dir doch erklärt, dass ich das nicht möchte! Ich habe Angst, dass Du Dir weh tust“. Es interessiert sie nicht.
Manchmal tänzelt sie um mich herum, wie eine Katze. Grundsätzlich kein Problem. Nur war ich in der Küche gerade am Kochen, lief ständig hin und her. Ich musste Töpfe aus Schränken holen, am Herd stehen, Dinge schneiden, zum Kühlschrank gehen. Ich fragte, warum sie nicht woanders spielt, aber sie gab keine Antwort. Oder das übliche „Weil ich das nicht möchte!“. Alles klar! Wenn das Kind doch nur alles akzeptieren würde, was ich nicht möchte.
Ich musste also bei jedem Schritt aufpassen, sie nicht über den Haufen zu laufen und mir dabei nicht selbst den Hals zu brechen. Sie krabbelte wirklich zwischen meinen Beinen durch die Küche. Und ich bin sicher: Sie wollte mich provozieren! Das schlimme dabei ist: Es klappt! Denn nachdem ich sie mehrfach freundlichst aufforderte, die Küche zu verlassen und mir ein wenig Platz zu geben, damit ich mich frei bewegen kann, passierte ihrerseits nichts. Ich bot ihr auch an, mir beim Kochen zu helfen. Auch das wurde abgelehnt. Glaubt mir, ich versuchte Vieles. Und ich habe auch immer noch keine Ahnung, was sie mir eigentlich sagen wollte.
Und genau dann passierte es wieder: Ich wurde laut!
Ich möchte nicht schreien!
Ich möchte keine Mutter sein, die ihr Kind anschreit. Ich hasse mich dafür, dass ich nicht länger die Ruhe bewahren kann und ich finde es grauenvoll zu sehen, wenn das Chaosmädchen sich die Ohren zuhält, weil ich laut werde. Es macht den Anschein, als habe sie Angst vor mir. Welche Mutter möchte das schon? Das Schlimme aber daran ist, dass sie diese Situation bewusst herbeiführt. Und nicht weiß, wann Schluss ist. Ich bin sicher, dass sie bei dem, was passiert genau weiss, was meine Reaktion sein wird. Sie muss es nur lange genug ausreizen. Und das schafft sie.
Dem Umstand ist natürlich auch geschuldet, dass ich in den letzten Wochen unter starkem Schlafmangel litt, weil die Miniqueen einfach schlecht geschlafen hat. Mit mehr Schlaf sind sicherlich auch die Geduldsfäden etwas dehnbarer. Auch private Sorgen oder Probleme, die uns Erwachsene beschäftigen sorgen dafür, dass wir sensibler und angreifbarer sind. Auch Janina hat einen schönen Artikel geschrieben zum Thema „Warum Eltern manchmal schreien.“
Wir haben einfach oft nicht mehr die Kraft, die es erfordert, den Kindern gerecht zu werden und immer die Ruhe zu bewahren. Ich habe mich auch zu diesem Thema im Internet ein wenig umgeschaut und einige interessante Beiträge gefunden.
Ratschläge aus dem Netz
Im Netz wimmelt es nur so von Ratschlägen, Beiträgen und Buchempfehlungen zum Thema. Da hab ich mich mal ein wenig durchgeklickt.
Aber ehrlich, als ich diesen Artikel hier las, musste ich lachen. Laut und herzhaft. Es geht um das Buch von Sheila MCCraith welches da heißt „Erziehen ohne Auszurasten – Wie ich aufhörte, meine Kinder anzuschreien – und wie Sie das auch schaffen.“
Das komplette Buch habe ich nicht gelesen, nur den oben genannten Beitrag dazu. Vielleicht sollte ich das aber mal tun. Dort heißt es zum Beispiel:
Mache Liegestützen, wenn du schreien willst. Sport baut Adrenalin ab.
Ich finde das ehrlich gesagt nicht besonders realitätsnah. Ich sehe mich schon im Supermarkt, wenn mein Kind kein Überraschungsei an der Kasse bekommt und mache erstmal Liegestütze. Das entspannt bestimmt. Nicht unbedingt die Menschenschlange hinter mir, aber mir könnte es helfen.
Lasse dein Handy alle 30 Minuten sagen: „Du willst ruhig bleiben.“
Ich würde mich riesig freuen, wenn in meinem Alltag, der sowieso oft sehr stressig ist, alle 30 Minuten mein Handy sagt „Nicht schreien!“ Vermutlich würde ich mein Handy auf den Boden werfen und zertreten. Tatsächlich also auch eine Lösung.
Stelle an konfliktträchtigen Orten Babybilder deiner Kinder auf. Das erinnert dich daran, wie zerbrechlich sie sind.
Konfliktträchtige Orte? Welche sollen das sein? Flippen unsere Kinder nicht immer wieder an Orten aus, die wir nicht erwartet hätten? Ich soll also die halbe Stadt mit den Babyfotos meiner Kinder plakatieren? Durchaus hilfreich.
Laufe auf der Stelle, um den Körper in Bewegung zu bringen.
Das würde meine Kinder sicherlich aus dem Konzept bringen. Und vermutlich könnte ich auch nicht mehr schreien. Ich wäre ja mit atmen beschäftigt. Außerdem würde es fit halten.
Trommel auf die Brust wie ein Gorilla und bleibe dabei ernst.
Echt jetzt? Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Kinder mich dann noch ernst nehmen.
Mein Fazit
Tatsächlich habe ich zunächst viel gelacht und die Sache sehr ins Lächerliche gezogen. Je mehr ich aber ernsthaft darüber nachdenke, desto mehr leuchten mir Dinge ein. Es geht in erster Linie darum, unter keinen Umständen zu schreien. Und das wird man mit diesen Tipps sicherlich erreichen.
Natürlich geht nicht jede Reaktion in jeder Situation. Kein Mensch wird an der Supermarktkasse mit Liegestützen anfangen. Zumindest habe ich das noch nicht erlebt. Und ich schätze, so sind die Ratschläge auch nicht gedacht.
Was ich mich hingegen frage ist, ob die genannten Handlungen nicht hinderlich sind in der Klärung der einzelnen Situationen. Sie sind doch viel mehr eine Flucht aus der Situation heraus. Das Kind wird abgelenkt und vergisst vermutlich das Trotzen, Schreien, Provozieren.
Es wäre aber doch sinnvoll, die Sache mit dem Kind zu besprechen, wenn es sich beruhigt hat, oder?
Es wird einen dritten Teil zu dieser Reihe geben, weil es einfach ein so wichtiges Thema ist und ich Euch noch ein wenig mehr erzählen mag…..über tolle weitere Blogbeiträge und ein Buch, das ich nun endlich zum Thema lesen werde.
17 comments
Danke für diese ehrlichen Worte! Ich kenne das zu gut und ich glaube, die Kinder tun das um erstens herauszufinden, wann man sich endlich authentisch mit seinen Gefühlen zeigt und zweitens um sicherzugehen, dass man sie trotz allem noch bedingungslos liebt. Wie man es dreht oder wendet, wie gut es einem auch immer gelingt nicht „auszurasten“ oder keine Wenn-Dann-Drohung einzusetzen, es ist und bleibt unglaublich anstrengend – für jede Mutter (bzw. Vater) und wir sollten nicht nur Mitgefühl mit dem Kind sondern auch mit uns selbst aufbringen. Und unter uns Eltern ehrlich darüber reden, damit sich wenigstens keiner alleine damit fühlt. Und das hast du getan – I like!
Hallo,
Ich habe gerade deine beiden tollen Beiträge gelesen. Und ich kann nur danke sagen. Im Moment bin ich oft den Tränen nahe.
Mein 4,5 jährigen Sonnenschein legt genau das gleiche Verhalten an den Tag. Bei uns kommt leider noch hinzu, dass er im Kindergarten jetzt auch damit anfängt. Hier artet das so aus, dass er einen 3 jährigen schubst und drauf hüpft oder einem Mädchen die Hose runter zieht. Er weiß genau, dass es falsch ist, aber macht es irgendwie trotzdem. Ich schäme mich für sein Verhalten. Er bekommt auch Konsequenzen. Ich hoffe das ändert sich bald. Ich rede immer wieder mit ihm, aber ich habe auch das Gefühl, dass er es einfach ignoriert.
Ich habe so viele Ängste, was sein Verhalten betrifft. Und da hilft es, zu lesen, dass es nicht nur uns so geht.
Man kann wirklich nur hoffen, es irgendwie durch diese Phase zu schaffen.
Ich will auch nicht schreien, aber es passiert auch mir. Und ich fühle mich damit überhaupt nicht gut.
Vielleicht ist ihm auch die ganze Situation im Moment einfach zu viel. Er hat eine 9 Monate alte Schwester, im Kindergarten sind viele neue Kinder in der Gruppe und er ist von den kleinen zu den mittleren hoch gerutscht in der Gruppe.
Ist das bei euch auch so, dass es manchmal so unvermittelt kommt? Erst total lieb und dann als hätte man einen Schalter umgelegt, total fies und provozierend? Nur weil es nicht nach ihren Köpfen geht?
Ich freue mich auf den 3. Teil und Danke. 😊
Hallo Patricia. Der dritte Teil ist schon online. Schau doch mal. Eure Konstellation mit dem Nachwuchs ist ähnlich wie bei uns.dein Kind hat Grad auch ganz schön viel zu verarbeiten wie du selbst schreibst…..hab Geduld und zeige Verständnis. Sag ihm das. Rede mit ihm. Ich wünsche dir viel Kraft und dass es schnell vorüber ist 😘
Oh, ich fühle so sehr mit. Der Text könnte von mir sein. Mein Frühlingsbaby hält mich die Nächte wach und der Kuschelbub treibt mich so lange in den Wahnsinn, bis ich explodiere. Die Sofa-Hüpf-Szene haben wir hier jeden Tag. Auch ich schreie dann und fühle mich schlecht danach. Aber ganz ehrlich? Nur so lernen unsere Kinder Emotionen. Wenn wir immer mit Engelszungen auf sie einreden, wenn es schon längst in uns brodelt, weil sie uns auf die Palme bringen, ist das nicht sehr glaubhaft. Kinder dürfen trotzen und wütend sein. Und auch wir dürfen das und sollten es auch. So vermitteln wir ihnen, dass ihre Gefühle ganz normal sind und auch bei uns vorkommen.
Kopf hoch! Du machst das super.
Liebe Grüße, Christina
Danke Dir für die lieben Worte!
Liebe Jule vielen Dank für die Verlinkung und Erwähnung :-* Der Text ist wieder Mal sehr gut. Die Zitate aus dem Buch bringen mich zum Lachen, so traurig das auch ist :D Ach wir geben jeden Tag unser Bestes und manchmal geht es eben nicht mehr. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern ganz normal. Lass dich drücken!
Danke liebe Janina, es freut mich, dass Dein Text Dir gefällt!
Ach, Du Liebe, fühl Dich gedrückt! Und danke für Deinen ehrlichen Bericht, vom Heile-Welt-Spielen hat doch niemand etwas, oder? Ich fühle mich bei den Trotzanfällen unserer Lütten auch oft hilflos, denn ich bin auch nur eine müde Mami und alles andere als perfekt…
Ganz liebe Grüße!!!
Aber wir alle wissen doch, dass auf Regen wieder Sonnenschein folgt. Von daher…..Perfekt sein wäre auch als Mutter sehr merkwürdig. Finde ich. :-)
Liebe Jule,
ich verfolge immer ganz gespannt deinen Blog und erkenne mich in vielem wieder.
Ich liebe meinen Sohn (3,5 Jahre) über alles aber manchmal treibt er mich in den Wahnsinn, positiv wie negativ.
Vor kurzem waren wir in Holland und es gab eine (von mehreren) Situationen wo er seinen Willen nicht bekommen hat und das in einen totalen Bockanfall mit um sich hauen geführt hat. Ich muss ehrlich gestehen das ich dann manchmal schlichtweg überfordert bin.
Was tue ich?
Wie du sagst, ich möchte nicht schreien, aber manchmal platzt es aus mir heraus und gleichzeitig bricht es mir das Herz.
„Nimm es nicht persönlich“ wird gesagt. Tue ich auch nicht…meistens. Aber dann kommt dieser eine Tag wo ich auch mal schlecht drauf bin und als Mama bist du nun mal ALLES Schuld und Sündenbock Nummer 1.
ABER ich bin auch nur ein Mensch und zwischendurch reagiere ich emotional.
Meine Mutter meinte letztens zu mir das rationale Erziehung sicher weniger Kämpfe als emotionale Erziehung hervorrufen würde, dies aber nicht möglich wäre da zu Liebe Emotionen gehören.
Kluger Satz! Und lieber so als nur rational zu sein!
Fühl dich gedrückt!
Das ist wirklich ein kluger Satz. Und rational erziehen geht sicher auch nicht gut. Vor allem geben wir unseren Kindern dann nicht das mit, was wichtig ist. Danke Dir für die Worte und den Drücker!
Liebe Jule,
ich muss gestehen, ich habe wirklich schön sehnsüchtig auf diesen zweiten Teil gewartet. Und wie in den anderen Kommentaren hier tut es doch unendlich gut zu wissen, es gibt auch in anderen Familien Momente, da platzt der Mama (oder auch dem Papa) der Kragen. Aber genauso finde ich auch wichtig, dass man anschließend das Ganze klärt. Ohne Endlos-Gespräche, ohne Vorwürfe und ohne Selbstkasteiung 😉. Wir sind eben alle Menschen.
Hallo liebe Corinna. Der Beitrag hat eine Weile gedauert weil einfach viel Arbeit drin steckt…. Sorry dass du warten musstest😘 danke für deine Worte
Es ist so toll, wenn jemand sich traut zu sagen wie es ist. Ich schreie auch manchmal und hinterher tut es mir so leid. Nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit… Und auf die Reflexion kommt es doch an. Und darauf etwas daraus zu machen.
Danke für den persönlichen Beitrag!
Liebe Grüße, Sophia
Liebe Sophia, vielen Dank für deine Rückmeldung. Natürlich tut es einem leid, aber manchmal kann man eben einfach nicht mehr. Das ist menschlich und normal. unsere Kinder werden uns nicht gleich hassen. Denn wir reflektieren und werden versuchen, es tagtäglich besser zu machen.
Liebe Chaosmama,
ich kenne das nur zu gut. Und ich kann nur sagen, dass der Sohn mittlerweile selbst offen gesteht, dass er mich manchmal ärgern möchte. Da werde ich noch was zu schreiben. Die Auslöser sind lächerlich albern. z:B sprechen wir beim Fernsehen vorher hab, dass z.B. nach dem Sandmännchen ausgeschaltet wird. Dann passiert das so, der Sohn versucht nachzuverhandeln, aber aus diversen guten Gründen, die ich auch benenne, bleibe ich standhaft. Das ärgert ihn und er fängt an mich zu ärgern. :-D
Er ist aber schon in der Schule.
Und meine Mädchen haben da auch so Tendenzen. Die bald 4 Jährige sagte im Kindergarten: „Ein bisschen Theater muss sein!“, als eine Erzieherin sagte, es wäre schön, wenn sie mich fröhlich und nicht wütend begrüßt.
Und meine 5 Jährige Tochter flippt aus, weil ich ihre Gedanken nicht lesen kann. Ist die Eskalation vorbei, sprechen wir darüber und sie muss selbst lachen.
Mir ist selbst oft gar nicht zum Lachen, vor allem weil manchmal drei Wahnsinnige um mich herum turnen.
Gegen Ausflippen hilft es tatsächlich absurde Dinge zu tun. Aber eben auch nicht immer. Manchmal hat man schon falsche Bärte angeklebt, Wackelaugen auf der Stirn gehabt und ist auf der Stelle gejoggt und trotzdem geht der Irrsinn weiter und man explodiert doch. Mir geht es dann wie dir. Ich fühle mich hundeelend.
Wichtig ist immer sich wieder zu vertragen und die Situation zu klären. Ich glaube das ist im Endeffekt gesünder, als gekünstelte Ruhe vorzuspielen. Dann passen negative Energie und Vorgelebtes nicht zueinander. Das finde ich furchtbar.
Halte durch. :-)
Liebe Beatrice, genz herzlichen Dank für den ehrlichen und langen Kommentar. Das tat mir jetzt irgendwie gut. Und absurd ist ja auch irgendwie, dass ich dennoch gerne ein drittes Kind hätte, oder? :-) Ich werde durchhalten und mir gleich mit dem Chaosmann ein Gläschen genehmigen, denn vor allem gemeinsam haben wir es dadurch irgendwie grade schwerer finde ich. <3