Mein Kind provoziert mich! Ja ich weiß, einige Mütter schlagen jetzt die Hände über dem Kopf zusammen und denken sich „Ein Kind provoziert nicht!“ oder „Das macht es doch nicht um Dich zu ärgern!“. Andere kennen das vielleicht und freuen sich, dass es mir genauso geht.
Heute möchte ich Euch ein wenig von unserem momentanen Alltag berichten.
Natürlich läuft nicht jeder Tag gleich ab und es gibt auch gute Tage, manchmal auch nur gute Stunden und an anderen Tagen reduziert sich das Gute tatsächlich auf wenige Minuten. Das klingt jetzt übertrieben und ist natürlich nur mein subjektives Mutterempfinden.
Warum?
Mein Kind hat so ne Phase
Irgendwie dachte ich bisher so „Puh, das ist ja nochmal gut gegangen“, weil die Trotzphase so ein wenig an uns vorbei lief bisher. Natürlich nicht komplett, aber es kam immer nur so schubweise und dann wieder lange gar nichts.
Momentan bin ich aber mehr als angepisst (sorry!) von dieser Phase. Denn sie ist jeden Tag präsent, reizt mich bis aufs Äußerste, bringt mich zum Weinen, gibt mir teilweise das Gefühl, als Mutter zu versagen und treibt mich einfach nur noch in den Wahnsinn.
Wenn Freunde mich fragen, was das Chaosmädchen anstellt, um mich so auf die Palme zu bringen, dann ist das wirklich schwer zu beantworten. Ich sage „Sie provoziert!“. Und das tut sie oft den ganzen Tag. Mit vielen vielen Kleinigkeiten. Wenn sie etwas möchte, dann ist sie zuckersüß, aber ansonsten einfach nur „ekelig“ zu mir.
Mein Kind provoziert mich!
An schlechten Tagen zieht es sich wie ein roter Faden durch. Dieses Benehmen. Ich weiß, dass Kinder nicht böswillig sind und Kinder haben ja auch immer ihre Gründe, etwas zu tun. Das alles macht es aber nicht weniger anstrengend. Natürlich hinterfrage ich Situationen und Handlungen, ich reflektiere auch viel. Aber manchmal gibt es eben auch einfach kein Ergebnis, keine logische Erklärung.
Im schlimmsten Falle also beginnt der Morgen so: Das Chaosmädchen soll sich -wie jeden Morgen- anziehen. Wir haben da auch immer identische Abläufe und die sind allen Beteiligten bekannt.
Das Chaosmädchen zieht sich nicht alleine an. Ein Elternteil ist immer dabei und unterstützt. Seit der Geburt der Miniqueen zieht das Chaosmädchen sich selten alleine an. Für uns ist das okay, sofern sie auch mit macht. Oft tut sie das leider nicht.
Sie trödelt, sie spielt rechts und links, sie zappelt beim Anziehen so rum, dass man kaum eine Möglichkeit hat, sie in die Klamotten zu bekommen und mithelfen tut sie auch nicht immer. Vermutlich ist das normal und es klingt so niedergeschrieben auch total harmlos. Es ist aber einfach sehr anstrengend. Man redet sich den Mund fusselig und kommt einfach nicht weiter. Vor allem, weil es nun seit Wochen so läuft, kein Ende in Sicht ist und der Chaosmann auch irgendwann zur Arbeit muss.
Was uns in dieser Situation geholfen hat, war tatsächlich das Stellen eines Küchenweckers mit der Ansage, wenn sie in 10 Minuten nicht angezogen ist, dann geht es so wie sie ist in die Kita. Das wollte sie natürlich nicht und ließ sich problemlos und rasend schnell anziehen.
Die „Wenn- Dann- Sätze“
Auch ich mag diese „Wenn-Dann-Sätze“ nicht wirklich. Und es wird ja sogar von psychischem Druck gesprochen, unter den man die Kinder teilweise setzt. Natürlich möchte ich meinem Kind nicht schaden.
Aber ehrlich, momentan fallen Wenn-Dann-Sätze hier oft. Ich sehe dann in der Situation selbst keine andere Lösung. Scheinbar sind diese Sätze auch nicht grundsätzlich schlecht, wenn es denn einen korrekten Bezug gibt. Das Kind muss den Zusammenhang begreifen.
Ich möchte keine Machtspiele mit meinem Kind austragen. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass einige Dinge einfach nicht gehen und unsere Kinder das auch irgendwie lernen müssen. Oder? #reallife und so. Kindererziehung ist wirklich nicht leicht.
Vorgestern, da wollte das Chaosmädchen zum Frühstück einen Kinderriegel essen. Ich habe keine Ahnung warum. Bei uns gibt es nie Schokolade zum Frühstück. Der Riegel lag vom Vortag auf dem Tisch. Da gab es schon beim Abendbrot die Diskussion um den Riegel und es war zu spät, ihn zu essen. Demnach sagten wir, dass sie ihn am nächsten Tag essen dürfte. Dieser Tag war ja jetzt gekommen.
Gutgläubige sagen jetzt sicher, dass sie das Chaosmädchen verstehen. Sicher habe ich als Mutter nicht richtig formuliert. Aber ehrlich: Es gibt hier NIE Schokolade zum Frühstück, ausgenommen Geburtstage oder so vielleicht. Anzunehmen, dass das an diesem Tage anders sei war völlig falsch. Und glaubt mir, das war dem Chaosmädchen bewusst.
Das Chaosmädchen setzte den Kinderriegel provozierend an ihren Mund und sagte mit einem Grinsen der Extraklasse „Den esse ich aber jetzt!“ Ich sagte „Ich möchte nicht, dass Du den Riegel jetzt isst!“ Ich fand den Satz super gewählt. Keine Höflichkeitsfloskeln sondern bestimmte Übermittlung meines Wunsches. Das Chaosmädchen grinste wieder „Mach ich aber!“ Ich versuchte es anders: „Ich wünsche mir, dass Du den Riegel jetzt beiseite legst“.
Ehrlich, es interessierte das Chaosmädchen nicht, wie höflich oder bestimmend ich war. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Riegel einfach weg zu nehmen und zu sagen „Den gibt es jetzt nicht!“. Auf diese naheliegende Idee bin ich aber gar nicht gekommen. Verrückt.
Auch hier fiel mir nur noch die „Wenn-Dann-Option“ ein. „Du weißt, dass es heute zum Schwimmen geht, und Du weißt auch, dass Du danach immer einen Donut essen möchtest. Wenn Du den Kinderriegel jetzt isst, dann gibt es heute keinen Donut. Und das meine ich ernst!“ Ich dachte, das zieht. Pustekuchen. Der Kinderriegel landete mit breitem Grinsen und einem „Is mir doch egal!“ im Mund und ich stand vor der schwierigen Aufgabe, der angedrohten Konsequenz standzuhalten.
Das schaffte ich auch. Gegen lautesten Protest. Das Chaosmädchen kreischte, wie ich es lange nicht gehört hatte. Einen Donut gab es trotzdem nicht und Ihr Aufstand war auch schnell vorbei.
Die Hilflosigkeit
Ich finde es toll, wie im Internet über viele Dinge geschrieben wird und wie bedürfnisorientiert, liebevoll und geduldig scheinbar die ganze Welt ihre Kinder erzieht.
Ich liebe meine Kinder abgöttisch und natürlich möchte ich ihnen eine gute Mutter sein. Am Liebsten möchte ich alles richtig machen. Das geht aber nicht. Gleichzeitig frage ich mich, ob all diese geduldigen Übermütter nicht auch einmal ausrasten, weinend in der Ecke sitzen und einfach nicht mehr können. Das kann es einfach nicht geben, dass jemand wirklich immer die Ruhe bewahrt? Was machen sie, wenn das Kind die Wand mit Edding beschmiert? Wird es für sein Kunstwerk gelobt und auf einer Kreativschule angemeldet?
„Der Ton macht die Musik“
Den Satz hat mein Papa früher immer gesagt, wenn ich zu frech wurde.
Unter uns Erwachsenen verstehe ich das auch. Der Ton ist tatsächlich die Basis für ein Gespräch. Wenn der Gesprächspartner auch in extremen Situationen die Ruhe bewahrt, so hilft mir als Gegenüber das auch.
Dem Chaosmädchen ist es auf gut deutsch aber scheißegal (eins ihrer neusten Wörter übrigens!), ob ich freundlich mit ihr spreche, oder bestimmend. Es kommt nicht bei ihr an. Oder anders: sie ignoriert es. Sie provoziert, sie übertreibt und sie weiss auch nicht, wann Schluss ist.
Wie läuft/lief das denn bei Euch so?
Im zweiten Teil des Beitrags erzähle ich Euch sehr ehrlich, wie ich mit den Situationen umgehe, wie sich so etwas auf die Partnerschaft auswirken kann und was ich ändern möchte.
Eure Chaos & Queen
Teil 2 der Reihe lest ihr übrigens hier
Teil 3 der Reihe lest ihr hier
21 comments
Hallo Jule,
Ich habe mir gerade den Bericht durchgelesen und ich gebe dir recht. Die kleinen versuchen schon im jungen Alter klar zu machen, wer der Boss in der Familie ist. Unsere Tochter genau das gleiche. Sie kommt aus der Kita und lässt die oberqueen raushängen vom aller feinsten. Ein Beispiel: gestern habe ich sie wie immer gefragt, welche Wurst sie auf ihr Brot möchte. „möchtest du Leberwurst essen?“ „Ja“ gut ich schmiere die Schnitte fertig und geb sie ihr zum essen (kurz bemerkt sie ist 2 Jahre alt und hat alle Zähne) da fängt sie aus heiterem Himmel an zu schreien. Ich bin Erzieherin und werfe ihr meinen Blick der Unverständnis zu. Da ging es. Sie isst. Ich unterhalte mich mit meinem Mann wie der Tag war und meine Tochter fängt wieder an zu schreien. Ich schau sie wieder an ohne das Gespräch mit meinem Mann zu beenden und sie grinst wie „ha geil Aufmerksamkeit“ mama hat was dazu gelernt und ignoriert ihr Verhalten beim nächsten Mal. Kind ist aber auch schlau und schmeißt Stücke der Schnitte runter, die sie sich jetzt in büffchen zerflückt. Dieses Szenario geht ewig so weiter und ich gebe zu ich bin froh, wenn sie dann im Bett ist. Es gibt noch viele Stories aber das würde zu viel werden.
Fazit ist, ich kann dir nachfühlen. Die kleine können einen doch schon ziemlich auf die Palme bringen.
[…] Chaosmädchen schafft es ja schon eine ganze Weile zu provozieren. Eine Zeit lang war dieses Verhalten wieder verschwunden. Jetzt ist es wieder da. In veränderter […]
Einfach nur DANKE! Ein riesen großes. Von Herzen kommendes. Erleichtertes.
Bin über einen pin von Pinterest hier gelandet. Hast jetzt nen neuen Fan!
Ich bin sehr ungeduldig und auch laut. War ich schon immer, auch ohne Kinder. Aus meiner Haut kann ich nicht. Unsere Große ist 3,5 und treibt mich in den Wahnsinn manchmal. Mit der Geburt des Kleinen im Mai diesen Jahres und dem damit zusammen hängenden Schlafmangel wurde es natürlich nicht besser… Aus dem gleichnamigen Buch konnte ich bisher leider noch nicht viel Anregungen oder Erkenntnisse ziehen. Wie ging es dir?Hast du es mittlerweile gelesen?
Bin einerseits froh im echten Leben eine andere Mama zu sehen, die laut schimpft oder drohnt („wenn – dann“). Andererseits bin ich selbst dann auch schockiert, wie sich sowas bei anderen (in dem Moment auch bei mir) ankommt und möchte das gerne ändern bzw reduzieren. Bisher habe ich noch keine funktionierende Taktik gefunden, aber ich bleibe dran.
Danke für die Ehrlichkeit aller hier kommentierenden Mütter, denke sonst nämlich auch immer, dass ich da eher eine Ausnahme bin…
Hallo meine Liebe. Danke für den Kommentar. Ich freue mich, dass du Dich auf meiner Seite wohl fühlst und Dich wieder findest. Ich habe es momentan überhaupt nicht geschafft, einen Blick ins Buch zu werfen. Leider. Denn aktuell könnte ich es besonders gut gebrauchen. Das Chaosmädchen ist sehr extrem. ich hoffe, das wird nach Weihnachten wieder besser.
Hallo Jule!
Ich bin ein bisschen entsetzt und verärgert. Du schreibst von Wenn-Dann und Unterdrucksetzen, rechtfertigst dich wegen deiner Reaktionen etc. Mich ärgert das! Mich ärgert das, dass so viele Mütter wegen anderer perfekten Frauen und Mütter wie auch Psychologen, die für alles eine THEORETISCHE Lösung haben, sich verteidigen müssen, um nicht gleich als schlecht dazustehen.
JULE, du bist ein Mensch und Kinder können in ihrem kindlichen Egoismus und der Launenhaftigkeit zu Minimonster werden. Deine Gefühle sind auch noch da; als normaler Mensch, der nicht stumpf im Herzen ist, sind Reaktionen wie deine NORMAL.
Ich ärgere mich auch immer, wenn ich nicht bilderbuchmäßig reagiert und mehr dem Disney-Bösewicht und nicht der Disneyprinzessin geähnelt habe.
Immer wenn ich solche Texte lese, fällt mir ein Stein vom Herzen… ich bin nicht allein! Naja, zumindest in Bezug auf die Momente, in denen nix funktioniert. Ja, wenn ich im Netz so lese, dann bekommt man das Gefühl, bedürfnis-/bindungsorientierte Erziehung funktioniere bei anderen fast reibungslos. Ich saß in einem Kreis von 15 Müttern, die beim „Starke Eltern – Starke Kinder “ Workshop vom Kinderschutzbund alle unisono meinten, das Thema Agression wäre keins, die Stunden könne man doch selbstverständlich überspringen. Natürlich würde man niiiiiie laut und niiiiiee aggressiv. Ich saß da wie ein Alien… und hatte gehofft, außer den dusseligen „durchatmen oder Kissen verkloppen“ etwas sinnvolles für meinem Frust zu lernen, der aufkommt, wenn schon morgens das Anziehen zum Drama wird. Dieselben agressionsfreien Mütter fragten dann, ob man nicht statt Agression viel eher nochmal behandeln könne, wie man denn jetzt genau das Kind dazu bekäme, dass es macht, was es soll.
Ja… sehr reibungslos….
Ich glaube, „reibungslos“ ist nicht das, was eine sichere Bindung aus macht – gerade nicht das!
Bei uns rappelt es oft im Karton. Emotional, aufbrausend, ehrlich, leidenschaftlich, liebevoll – das sind die Facetten, die unsere Familie aus machen. Das gibt eine Menge Reibung. Klar, geht es auch total chilling und mit viel Spaß, aber immer mal wieder sind wir eine total fürchterliche Familie… ich sitze weinend in der Ecke, verzweifle, bei uns fliegen böse Schimpfwörter, meine männliche Prinzessin verdeppert schon mal sein Handy aus Frust, die kleine Prinzessin wird angeblafft, wenn man (oder Hund) mal wieder schmerzhaft gezwickt oder getreten wurde. Gar nicht so nach bindungsorientiertem Bilderbuch.
Aber neben allen „Best Practise“ die immer wieder heruntergebetet werden („kein Wenn Dann“), was macht denn eine Bindung aus?
Ich war 12 Jahre in einer anderen Beziehung vor meiner Chaos-Familie. Freundinnen sagten mir so oft, wie viel Glück ich doch hätte mit diesem Mann. Jeden Tag würde ich auf Händen getragen, gepflegt, umsorgt, beschenkt, mit Dingen und Worten. Der sprichwörtliche Märchenprinz. Als ich nach 12 Jahren das erste Mal aufgrund seiner krankhaften Eifersucht eine Pause wollte, hat er sich ohne einmal zu zögern ganz abgewendet, zog zum nächsten Monat 400km weit weg und ward nicht mehr gesehen. Per Zufall erfuhr ich, dass er zu seiner Geliebten gezogen war, die er bereits 10 Jahre unterhielt…
Ich habe diesen Prinz gern getauscht gegen die Chaos Familie, die alles andere als perfekt ist im Alltag, bei der aber eines immer ganz klar ist: wir gehören zusammen und sind füreinander da. Immer. Egal wie wenig reibungslos es läuft und ob grad noch einer geweint hat, böse, zickig oder eingeschnappt war. Das gilt für alle.
Ich bin selbst in einer Familie aufgewachsen, in der der Grundgedanke ein anderer war als „Bindung“. Kinder stören, nerven und wollen ständig was – womöglich noch einen eigenen Willen, in der Regel aber Geld. Auch wenn meine direkten Bezugspersonen nicht ganz so dachten, war doch das das Klima in dem ich groß geworden bin. In meiner Familie hätte deine „Mutter im Schwimmbad“ Applaus bekommen.
In diesem Sinne zusammenfassend:
– glaub nicht, es liefe überall so traumhaft wie von anderen Muttis geschildert
– bindungsorient heißt nicht ohne Konflikte
– starke Bindungen halten nicht nur das nervige Chaos aus, sie werden sogar stärker
– Konflikte sind Chancen dadurch noch stärkeres Vertrauen zu fassen
Liebe Grüße
Liebe Miriam, ich glaube, das war der längste Kommentar, den ich je bekommen habe. Vielen lieben Dank dafür! Es ist so schön zu sehen, wie viel Feedback man durch Beiträge aus dem eigenen und realen Leben bekommt. Es freut mich unheimlich zu lesen, dass die Welt nicht perfekt ist. Ich hoffe, dass neben all der Reibung mindestens genauso viel Liebe da ist und wünsche Dir viele schöne und chaotische weitere Momente mit Deiner Chaosfamilie.
P.s.: es hilft den Kindern, wenn man immer möglichst gleich reagiert, aber… Haha :) soweit die Theorie!
Liebe Jule, hurra! Ein herrlich ehrlicher Text! Danke :) ich wollte noch eine kleine Erklärung zum Provozieren nachlegen: sie muss dich provozieren, weil sie wissen muss wer du bist. Woher soll sie wissen wie Mama reagiert wenn sie unendlich genervt ist, wenn man es nicht ausprobiert? Ich muss ehrlich sagen, mir wäre es auch anders lieber… Ich hoffe, dass sie dich und deine Grenzen bald zur Genüge gefunden hat und ich wünsche dir, dass schnell wieder harmonischere Zeiten kommen. (Nicht falsch verstehen, Ist überhaupt kein Vorwurf an dich, manche Kinder brauchen dafür einfach nur länger…) liebe Grüße
Liebe Käthe
ich danke für deine Rückmeldung und deinen Kommentar. Es gibt immer solche und solche Tage.
Und ich weiß auch, dass auf eine Phase meist die nächste folgt. Ich versuche es entspannt zu sehen, aber an manchen Tagen gehts einfach nicht :-) LG
[…] […]
Hallo!
Einfach toll geschrieben. Und so wahr… Wir haben das Gleiche Theater hier daheim. Immer mal wieder kommt „so eine Phase“. Unser Sonnenschein ist allerdings schon 9 1/2 Jahre alt… Da nimmt das schonmal sehr unschöne Züge an, wobei ich grade in den schwierigen Momenten das Gefühl habe, mit einer 5jährigen zu kämpfen. Momentan bin ich (endlich) mit dem 2. Pünktchen schwanger. Die große freut sich wie ein Schnitzel, aber ich glaube auch, dass sie die Situation ein bisserl überfordert…
Mal schauen, wie das weitergeht. Allen Müttern ein gutes Durchhaltevermögen! Und ein Tipp für alle: authentisch sein, konsequent sein und weniger reden und erklären! 😊
Was soll ich sagen? Menschlich und ich finde ohne wenn dann funktioniert es nicht. Ich bin der Bestimmer. Manchmal würde es geschrien, manchmal gut erklärt, aber das hätte ich auch der Topfpflanze erzählen können. Kommunikationsseminare sollten an Kinder im Alter von 3-6 Jahre durchgeführt werden. Provozieren ist es manchmal, Grenzen austesten. Schwierig, es nicht persönlich zu nehmen. Es ist gut so und Du bist nicht alleine. Eine Zeit, die sich auszahlt. Ich habe 2 Kinder im Alter von bald 13 (Junge) und Mädchen von 8.5 Jahren. Puh. Unser Sohn war einfacher, obwohl er nicht der’typische‘ Junge sondern immer mehr mit Mädels anfangen konnte. Hat sich jetzt geändert. Das ist Provokation mit dem Schokoriegel und gut ist, dass Du hart geblieben bist. Würdest Du jemand Ernst nehmen, der es ankündigt und dann nicht durchzieht. Ich nicht und die Kinder noch weniger. Es gibt Ihnen einen Rahmen, Struktur und Halt. Kennst Du den Film ‚Wege aus der schreifalle?‘ Oder so ähnlich? Etliche Jahre alt, aber gut. Es hört irgendwann auf und dann läuft das zumindest. Baileys hilft oder andere Leidensgenossinnen . Halte durch!
Hallo Jule,
ich bin gerade über deinen Eintrag hier gestolpert und kann dir nur sagen, dass ich 1:1 die gleichen morgendlichen Kämpfe ausfechte! Es nervt! Das sag ich unserer Vierjährigen auch. Die Kinder dürfen auch merken, dass uns was gar nicht gefällt. Ich will nicht immer aalglatt sein, das entspricht ja auch keiner Realität.
Ich bin zur Zeit im sechsten Monat schwanger und um ehrlich zu sein, hab ich oft Angst davor, wie es mit unserer Großen wird, wenn das gewünschteste Geschwisterchen Ever dann da ist. Schlafmangel wird solchen Situationen nicht zuträglich sein, oder?
Wie ist das bei dir? Ich hoffe, dass wir bis dahin aus dieser Graf Rotz-Phase raus sind.
Ok, adieu! Ich habe gejammert :-)
LG Katja
Liebe Katja,
ein wenig Jammern wird ja noch erlaubt sein :-)
Also es ist tatsächlich so, dass Schlafmangel und andere Umstände bei mir dazu führen, dass ich nicht mehr so geduldig und stressfähig bin wie sonst. Aber wer weiß bist Du da ganz anders und Eure Familie ist doch auch ganz anders als unsere. Lass es auf Dich zukommen. Du kannst es eh nicht ändern :-) Alles Liebe für Euch!
Hallo Jule,
erstmal fühl dich virtuell gedrückt. :-) Schon bei deiner Überschrift fühlte ich mich angesprochen, denn bei mir und meiner großen Tochter gibt es auch solche Phasen.
Da wird prinzipiell alles verneint, was ich sage, werden Gründe gesucht, um sich aufzuregen (und wenn es nur das Datum ihres Geburtstages ist). Alle Forderungen und Beschwerden werden geschrien.
Kurz, ich kann nachfühlen, wie es dir geht und was das für Kraft kostet (vor allem, wenn man noch andere Kinder hat, die einen auch auf ihre Art beanspruchen).
Eine Lösung habe ich nicht. Mal halte ich es aus, mal brülle ich zurück und ja – diese Wenn-Dann-Sätze fallen bei uns auch öfter. Manchmal scheint es einfach keinen anderen Weg zu geben, als sich aneinander zu reiben. Das heißt vielleicht auch, aneinander zu wachsen.
Weißt du, was mein Mann zu alldem sagt? Ihr bekommt euch so oft in die Haare, weil ihr euch so ähnlich seid. Der Gedanke hat etwas Tröstliches, finde ich. Wenn sie mich das nächste Mal anschreit, versuche ich an die Zeit zu denken, wenn sie erwachsen ist und wir die besten Freundinnen. ;-)
Ganz liebe Grüße
Ulrike
Hallo Ulrike und vielen Dank für den langen Kommentar. Es ist immer wieder schön, Feedback zu bekommen und zu sehen, dass andere ähnliche Probleme haben. Die virtuelle Welt ist ja leider auch oft sehr vorgespielt, was vielen ein falsches Bild vermittelt.Ich setze mich aktuell viel damit auseinander und heute zB hatten wir einen wundervollen Tag ohne Reibereien, das tat wirklich unendlich gut!
Aus dem Herzen gesprochen!
Liebste Grüsse von der Mama des Chaos-Kings.
Hallo Mama des Chaos- Kings. Kennen wir uns denn persönlich? Ich frage mich das die ganze Zeit :-) Danke für Deinen Kommentar?
Oh man. Arme Jule. Erstmal fühl dich bitte mal ganz ganz feste gedrückt.
DU BIST DAMIT NICHT ALLEIN. Blöder Satz und hilft gerade gar nicht weiter. Ich weiß. Aber vielleicht hilft es ja doch ein wenig 😙. Und lass dir gesagt sein. Kochbuch Frage mich manchmal wie andere Mütter das schaffen. Natürlich möchte ich such bedürfnisorientiert „Erziehen“. Bei meinen Jungs vor 15 bzw. 18 Jahren ist mir dieses Wort nie zu Ohren gekommen. Aber dieses mal möchte ich es anders machen. Eben bedürfnisorientiert. Aber auch bei mir klappt das nicht immer. Dann ärgere ich mich und fühle mich schlecht und frage mich eben auch wie andere Muttis das schaffen. Aber ich bin überzeugt, auch bei denen ist nicht alles rosa. Und perfekt schon mal gar nicht. Das wäre überhaupt nicht menschlich.
Du bist eine gute Mutter. Du gibst jeden Tag dein Bestes. Du gehst jeden Tag an deine Grenzen. Und manchmal drüber hinaus. Du darfst weinen, wüten und auch mal was „richtig Scheiße“ finden.
Ich sage es Dir liebe Corinna. Aktuell hilft Baileys. Je mehr, desto besser *lach*
Nein im ernst, es ist ja nicht jeden Tag gleich und der Körper schafft es ja immer wieder, neue Kraft zu tanken für Dinge, die auf einen warten. Ich weiss, dass das alles normal ist. Aber an manchen Tagen hilft mir diese Tatsache auch nicht weiter ;-) Danke für den Drücker!!