Mein liebes Bauchmädchen,
vorgestern saß ich mit dem Chaosmann auf dem Sofa und die Gedanken kreisten in meinem Kopf. Ich versuchte, dem Chaosmann zu erklären, was in mir vorgeht. In meinem Kopf. Aber auch in meinem Herz.
Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass der Chaosmann vermutlich nicht annähernd verstehen kann, wie es ist, ein kleines Herzchen in sich schlagen zu haben. Zwei Herzen in meinem Bauch. Das Mamaherz, das schneller schlägt, seit es Dich gibt. Und dein kleines Babyherz, das mich jetzt schon so berührt, wo ich Dich noch nicht einmal gesehen habe. Dazu kommen zwei kleine Hände und Füße, ein kleiner Körper, der sich bewegt. In mir. Jeden Tag.
Ja, an einigen Tagen habe ich sicher geklagt. Wenn Du mich getreten oder geboxt hast. Wenn Du mir keinen Platz gelassen hast zum Atmen oder ich ständig zur Toilette musste. Aber ich habe Dich geliebt seit der ersten Sekunde, wo ich wusste, dass es Dich gibt. Und das tue ich. Jeden Tag. Dich lieben. Denn Du bist ein Teil von mir. Von uns.
Ich trage Dich in meinem Bauch und musste Dich nie wirklich teilen. Ich hatte Dich immer bei mir. Ich habe mich daran gewöhnt, eine wachsende Kugel mit mir herum zu tragen. Eine Kugel, die so bald nicht mehr da ist.
Ja, ich werde wehmütig. Vielleicht, weil ich Dich bald „teilen“ muss, weil Du nicht mehr so beschützt bist, wie in meinem Bauch. Vielleicht, weil Du mir einfach fehlen wirst. Weil ich leer bin. Weil ich abends nicht mehr auf dem Sofa sitze und Deine Bewegungen fühlen kann.
Es ist doch auch gar nicht so lange her, dass wir von Dir erfahren haben, oder?Es ist so schwierig, in Worte zu fassen, was das für ein Gefühl ist. Denn es ist ja nicht so, dass ich mich nicht auf Dich freue. Im Gegenteil. Ein Auge weint und das andere lacht. Lacht Tränen der Freude, dass Du bald da bist. Bei uns. Und wir komplett sind. Ich werde leer sein und gleichzeitig erfüllt.
Es ist merkwürdig zu wissen, dass es die letzte Schwangerschaft für mich ist. Deshalb versuche ich, dieses Gefühl aufzusaugen. Dieses Gefühl, wie es ist, Dich in mir zu tragen. Unter meinem Herzen.
Ja, es ist seltsam zu wissen, dass es jeden Tag der Letzte sein kann mit Dir in meinem Bauch. Da kann man schon mal ein wenig sentimental werden.
Aber die Freude und Neugier auf Dich sind so unendlich groß.
Kann mich hier jemand verstehen?
Eure Chaos & Queen
1 comment
Obwohl meine Geschichte eine andere ist, verstehe ich dich nur zu gut.
Meine Tochter kam 7 Wochen zu früh. Davor hatte ich schon knapp 4 Wochen lang strikte Bettruhe. Sie hat nicht viel getreten, ihr war es einfach auch nicht so eng.
Diese letzten 7 Wochen werde ich nie erleben. Nicht mit dem Kind. Ich bin super froh über Brutkästen, Wärmebetten und all diese technischen Sachen. Auch über Krankenkassen, die das alles bezahlen. Aber ich bin immer ein bisschen neidisch auf die stöhnenden Mamas mit ihren riesigen Bäuchen.
😃
Meine Tochter ist 9 und das wunderbarste in meinem Leben. Aber so ein bisschen Wehmut fühle ich.
Danke für deinen Artikel. Ich wünsche dir eine schöne Geburt und eine tolle Kennenlernzeit für euch 4.