Für den Chaosmann war eigentlich immer klar, dass er ein Einzelkind möchte. Für mich war das immer etwas traurig, weil ich für das Chaosmädchen immer gerne ein Geschwisterchen wollte. Klar war aber auch, dass es keins geben wird, wenn das nur der Wunsch von einem Elternteil ist.
Ich kann gar nicht sagen, wann genau das war, aber irgendwann hat der Chaosmann seine Meinung geändert und sprach vermehrt von Kind Nummer 2. Er war wohl auf den Geschmack gekommen.
Wäre ich nicht ein Jahr arbeitslos gewesen, hätten wir das „Projekt Geschwisterkind“ sicher schon viel früher in die Hand genommen. Umso dankbarer war ich, als ich endlich einen Job bekam, mit dem uns dann auch die weitere Familienplanung gesichert war. Denn ganz ohne Geld geht es leider auch nicht.
Immer wieder hört man, dass man sich entspannen soll was den Kinderwunsch angeht. Das sehe ich auch so. Aber es ist doch so: „Willste ein Kind, willste ein Kind“. Nicht mehr und nicht weniger. Und am Liebsten gestern. Spätestens mit Eintreten der „roten Pest“ jeden Monat ist die Entspanntheit doch irgendwie verschwunden, oder? Ich weiss ja nicht, wie es bei Euch war, aber ich war dann schon immer etwas niedergeschlagen und traurig.
Natürlich waren wir beim Chaosmädchen auch echt verwöhnt, weil ich schon fast schwanger wurde, nachdem wir den Wunsch geäußert hatten. Wir waren darauf eingestellt, dass es ggf. nun etwas länger dauern könnte. Mit 6 Monaten Wartezeit können wir allerdings super glücklich sein. Wieviele -oft unschöne- Kinderwunschgeschichten ich mit den Jahren schon gehört habe….wir sind so froh, dass wir nun Tildas Verstärkung erwarten.
Lustig ist, dass ich es diesmal gar nicht vermutet habe. In den ersten Monaten des Kinderwunsches wurde eigentlich regelmäßig ein Schwangerschaftstest gemacht, wenn die Periode auch nur etwas verspätet war. Und bei „etwas“ war ich ziemlich penibel. Kam sie doch sonst immer auf die Minute pümktlich. Immer negativ. Dieses Mal hatte ich ausnahmsweise keine Schwangerschaftsanzeichen und hatte auch ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet. Immerhin hatte ich noch Tests auf Vorrat im Schrank. (Ist das eigentlich auch „normal“?) Vor dem Test hatte ich diesmal sogar etwas Angst, weil ich davon ausging, danach Trübsal zu blasen. Ich wartete deshalb etwas länger als üblich….ich glaube es waren 4 Tage.
Der Chaosmann und das Chaosmädchen lagen noch im Bett und ich schlich ins Badezimmer. Ich wollte einfach nicht länger warten, bis die „rote Pest“ wieder einsetzte und stattdessen Gewissheit haben.
War da tatsächlich ein Kreuz auf dem Test? Das konnte doch nicht wahr sein!
Ich weiss nicht, wie oft ich die Anleitung mit dem Test verglichen habe und hatte die ganze Zeit Angst, ich könnte ihn mißverstehen. Aber dafür hat man ja auch noch Freundinnen. :-) Ich brach vor Freude so dermaßen in Tränen aus. Der Chaosmann schlief allerdings immer noch.
Und wisst Ihr was?: Es war Vatertag!
Ich konnte den Test also schön säuberlich in Geschenkpapier packen und dem Chaosmann auf den Frühstückstisch legen. Hach, war das schön. Und als er die Verpackung sah, da ahnte er es auch schon.
Das Chaosmädchen wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was Sie in den Händen hielt, das haben wir Ihr später erklärt. Vielleicht schreibe ich dazu auch noch was bei Gelegenheit.
Wir freuen uns immer noch wie Bolle,
Eure Chaos & Queen
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Liebe Jule,
ich freue mich sehr für Euch drei! Eine wunderbare Nachricht und ein schön geschriebener Artikel!
Tausend Grüße
Dorthe