Kennt ihr die „Mut-tut-gut-Woche“? Die gab es neulich bei einer Freundin in der Kita. Zeit für mich, zu überlegen, ob ich meinen Kindern genug Mut mache und wie ich sie stärken kann. Für eine starke Persönlichkeit, für Ihr weiteres Leben.
Mein Chaosmädchen wird bald ein „Sonnenkind“. Sie wechselt in der Kita in die Sonnengruppe, bevor sie in zwei Jahren die Kita verlässt und in die Schule geht. Kaum zu glauben. Sie gehört im Sommer „zu den Großen“. Das war für mich immer furchtbar weit weg.
Aber ehrlich, beim Thema Schule wird mir schlecht. Tilda muss schon vor dem 6. Geburtstag eingeschult werden. Ich als Mama finde das gar nicht gut und hätte für sie lieber noch ein Jahr im Kindergarten. Ein Jahr mehr Kind sein, statt sich in der Schule dem Lernstress und Konkurrenzdruck zu unterziehen. Ja, ich habe Angst. Nicht zu sehr vor dem Loslassen meines kleinen Mädchens aber um mein Kind. Um mein Kind in dieser großen, weiten Welt. Die heutzutage leider voll ist von Menschen, die es nicht immer gut meinen.
Ich habe Angst, dass sie in einer Gruppe nicht ihre Position findet. Ich habe Angst, dass sie nicht sein kann, wie sie ist. Ich habe Angst, dass sie nicht dazugehört, gemobbt wird oder traurig ist. Und ich habe Angst, dass sie sich nicht wohl fühlt und mir nicht erzählt, was sie bedrückt.
Ich möchte mein Kinder nicht auf ewig an mich ketten und ich werde ihr die Freiheiten geben, die sie braucht. Auch, wenn es schwer fällt. Ich werde ihr vertrauen. Ich werde ihr Entscheidungen überlassen. Aber bei all dem habe ich Angst. Ich finde es wichtig, sie auch außerhalb der Kita auf diesen Weg vorzubereiten und zu bestärken. So saß ich vorgestern Abend mit ihr auf dem Bett. Wir haben verschiedene Situationen des Tages besprochen und ich habe ihr erklärt, dass sie gut ist, so wie sie ist. Ich habe ihr gesagt, was für ein tolles Mädchen sie ist und dass ich es gut finde, dass sie weiß, was sie will. Es gefällt mir als Mama, dass sie sich nicht von jedem sagen lässt, was sie zu tun hat. Es gefällt mir, dass sie auch mal „Nein!“ sagen kann. Und, dass sie lernt, zu unterscheiden, was richtig und falsch ist. Sie hat ihren eigenen Kopf.
Es ist mir wichtig, ihr immer und immer wieder zu vermitteln, dass sie viele Dinge ganz toll macht und sich von anderen nichts anderes einreden lassen soll. Sie hat ihren Willen und der ist stark. Das ist für uns Eltern nicht immer einfach, aber damit entfaltet sie ihre Persönlichkeit. Dieser Willen wird ihr später helfen, in bestimmten Situationen standhaft bei Ihrer Meinung zu bleiben. Ich als Mama möchte, dass sie weiß, dass sie mir vertrauen kann und mir erzählt, was sie beschäftigt. Oft frage ich mich, ob und wie ich diese Basis schaffen und halten kann.
Eltern von Schulkindern berichten mir, wie es teilweise in der Schule zu geht. Von Gewalt, von Diebstahl, von Mobbing. Ich denke in der heutigen Welt ist die Angst um das eigene Kind allgegenwärtig. Trotzdem bedarf es eines Weges, der dem Kind Freiheit, Vertrauen und Selbstständigkeit vermittelt. Gar nicht so einfach.
Es ist wichtig, dass Kinder lernen, viele Situationen alleine und unter sich zu klären. Auch das war Teil eines Gespräches mit einer Freundin. In Konfliktsituationen sage ich dem Chaosmädchen des Öfteren, dass sie das mit Ihren Freunden geklärt bekommt. Alleine. Andererseits kommt es hierbei auf die Gruppenkonstellation, das Alter der Kinder und auch die eigene Stärke des Kindes in der Gruppe an. Ein schwaches Kind wird bei dem Versuch, Dinge in der Gruppe selbst zu klären sicherlich eher scheitern als ein Kind, was eine stärkere Persönlichkeit hat. Daher finde ich es völlig legitim, wenn Eltern situationsbedingt auch in Konflikte der Kinder mit eingreifen, Probleme gemeinsam mit dem Kind lösen und auch so dazu beitragen, Ihrem Kind Mut u machen. Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie dadurch wissen, dass Mama und Papa da sind, wenn sie gebraucht werden. Aber ich wünsche mir auch, dass sie verstehen, dass die Eltern nicht alle Konflikte für sie lösen.
Wie stärkt ihr Eure Kinder? Habt ihr das Gefühl, dass es hilft? Bekommt ihr von Euren (größeren) Kindern Feedback dazu?
Mama ist der schwerste Job der Welt, weil mein einfach ab der ersten Minute an eine riesengroße Verantwortung hat, die ein Leben lang anhält. Eine Aufgabe, die tattägliches enormes abverlangt. Aber eine Aufgabe, die so viel wichtiger ist als jeder andere Job der Welt.
Wir machen unsere Kinder zu dem, was sie sind. Und ich wünsche mir, dass sie eines Tages sagen „Mama, Du hast das gut gemacht!“.
Eure Chaos & Queen
3 comments
[…] Seit einiger Zeit beschäftigt mich ein großes Thema – Mobbing bei Kindern. Ich frage mich, wo fängt es an. Und wo hört es auf? Was macht es mit (m)einem Kind und wie kann ich als Mutter helfen? Mein Kind stark machen? […]
[…] eben doch. Wir müssen Ihnen unser Vertrauen schenken und unseren Rückhalt. Wir müssen Ihnen Mut machen für die große weite Welt. In dem für uns richtigen Tempo. Trotz allem können und dürfen wir […]
Einschulung schon bevor sie 6 ist – ist ja krass… Zewrgi ist fast 7 wenn er normal eingeschult wird. Das finde ich gar nicht schlecht. Mir hat es auch nicht geschadet – ich hab ja am Tag vor Zwergi Geburtstag. Allerdings war ich damals in einem anderen Bundesland als Zwergi jetzt und wurde am 3. Schultag 7.
Bei Zwergi ist mir heut wieder aufgefallen, wie schüchtern er ist… war auf einem Kindergeburtstag eingeladen und ich durfte nicht heim… waren lauter ältere Mädels schon 5 und 6. Und er als dreijähriger. er hing serh viel an mir… außer als wir draußen zum Spielen waren… meine Freundin hat sich allerdings sehr gefreut, dass ich mit da geblieben bin.
Grüße Sonnenlbume