Willkommen in meinem Kopf – Muttermatsche. Ich hab dich bisher gar nicht vermisst und bin echt gut klar gekommen. Seit einigen Tagen belagerst du mich aber. Und du störst!
Die „Muttermatsche“
Kennt ihr diese „Muttermatsche“, die euer Hirn komplett in Beschlag nimmt? Es scheint, als wäre der komplette Kopf voll mit den Themen rund um Familie, Haushalt, Kind. Flaschen machen. Pampers wechseln. Waschen. Kochen. Dazu noch einiges Organisatorische. Termine im Blick haben. Freizeitaktivitäten planen und koordinieren.
Hauptsächlich aber meine ich mit „Muttermatsche“ dieses fremdbestimmte Leben. Mein Kopf ist voll mit Dingen, die sich so direkt ja gar nicht um mich drehen. Kennt ihr das?
Das was man Alltag nennt
Den ganzen Tag am Rödeln mit dem, was man Alltag nennt. Das eine Kind nörgelt, weil irgendetwas nicht so läuft wie erwartet, das andere Kind weint, weil es müde ist. Während das eine Kind versucht zu schlafen, dreht das andere weiter am Rad. So steckt man fest im alltäglichen Wahnsinn. Gefühlt redet man sich aktuell den ganzen Tag den Mund fusselig. Das Chaosmädchen hört schlecht bis gar nicht. Man spricht in Dauerschleife und hat abends mindestens einen Knoten in der Zunge.
Natürlich ist das nicht jeden Tag so. Aber manchmal kommt es geballt und dann ist es einfach zu viel.
Neulich fragte mich eine Freundin nach meiner Hilfe in einer kreativen, gestalterischen Sache. Wisst ihr, was ich ihr geantwortet habe?
„Ich kann Dir da gerade gar nicht helfen! Mein Kopf ist voll – mit Muttermatsche!“
Diese „Muttermatsche“ hat mein Gehirn so sehr in Beschlag genommen, dass die Kreativität an die hinterste Wand gedrückt wird. Manchmal kommt einfach nichts Sinnvolles zustande in meinen Gedanken und ich bin kreativ total unfähig.
Ich persönlich denke ja, dass es nur eine Phase ist. Immerhin gebe ich mir abends Zeit für mich und meinen Sport. Dabei bringe ich mich auf andere Gedanken und ab und zu sogar die ein oder andere kreative Idee mit nach Hause. Tagsüber fehlt mir das manchmal. Das kurz für mich sein. Ruhe genießen. Kraft tanken.
Wenn beide Kinder da sind, bedeutet das „Daueraction“. Die eine trinkt eine Flasche, die andere sitzt auf dem Klo. Die eine hat sich mal wieder rückwärts gegen den Schrank manövriert und kommt nicht weiter, die andere möchte etwas essen oder trinken. Die eine möchte ein Spiel spielen, die andere aber gerade kuscheln. Versteht mich bitte bitte nicht falsch. Es ist einfach der alltägliche Wahnsinn in dem man tagtäglich funktioniert.
Es ist nicht so, dass ich nicht glücklich bin. Im Gegenteil. Meine Familie erfüllt mich. Und ich frage mich oft, was ich ohne meine Kinder und meine Familie heute tun würde. Außer einen gemütlichen Kaffee in einem kleinen Straßencafé zu genießen. :-) Mit Sicherheit wäre es weniger stressig, aber auch viel weniger lustig und bunt.
Auch, wenn meine Kinder auf gewisse Art und Weise für diese „Muttermatsche“ in meinen Kopf verantwortlich sind, könnten sie beide besser nicht sein. Deshalb nehme ich die Matsche in Kauf, konzentriere mich auf das was wirklich zählt.
Es ist wie es ist
Ich bin nunmal Mutter und ein wenig „Muttermatsche“ ist da doch völlig normal. Immerhin verbringe ich den ganzen Tag mit mindestens einem Kind. Ich wechsel Windeln, kümmere mich um den Haushalt, erkläre dem Chaosmädchen die Welt, sorge tagtäglich dafür, dass meine Kinder glücklich sind und einen schönen Tag erleben. Ich stresse mich mit Gedanken über meine Erziehung, mit den Sorgen meines großen Kindes und versuche dabei auch der Miniqueen gerecht zu werden. Ich möchte eine gute Mutter sein und zerbreche mir auch darüber oft genug den Kopf. Jedes bisschen „Muttermatsche“ in meinem Hirn ist also völlig gerechtfertigt und gehört genau da hin. An manchen Tagen fühle ich mich dadurch nur eben furchtbar beeinträchtigt. In meinen Gedanken, in meiner Kreativität, in meinem Ich.
Allerdings lerne ich von Tag zu Tag besser damit umzugehen, dass die Miniqueen mir zum Beispiel einfach tagsüber deutlich weniger bis gar keinen Freiraum gibt, als es das Chaosmädchen damals tat. Statt nach freier Zeit zu verlangen verbringe ich die Zeit mit meinen Kindern und versuche diese Minuten aufzusaugen. Denn sie werden zu schnell groß. Das Chaosmädchen wird kommende Woche schon 4! Es bleibt so unglaublich!
Bitte erzählt mir doch, was ihr macht, wenn in Eurem Kopf alles mit „Muttermatsche“ voll ist!
Eure Chaos & Queen
P.S. Bild 1 wurde von dem Chaosmädchen mit der Spiegelreflex gemacht, Bild 2 mit meinem Handy. Leider macht mein Handy sehr künstliche und faltenfreie Bilder. Sorry dafür.
3 comments
Muttermatsche, was ein schönes Wort und es drückt genau das aus, was ich auch zur Zeit fühle. Zwar mit nur einem Kind, aber ich finde es da schon schwer genug sich durch die Muttermatsche zu wühlen und mal zu schauen, was da trotzdem noch so ist. Auf einer Seite so schön alles, auf der anderen Seite mal wenige Muttermatsche wär auch was. Ich bin noch im Gewöhnungsprozess. Aber toll, dass du das aufschreibst.
Liebe Nina,
es freut mich sehr, dass Du Dich in meinen Texten wiederfindest. Vielleicht möchtest Du den Beitrag ja teilen und noch mehr Müttern zeigen, dass „Muttermatsche“ ganz normal ist. :-) Es würde mich freuen, wenn Du jetzt öfters hier liest! Liebe Grüße.
Ach Jule😙.
Du bist so herrlich authentisch. So natürlich. Eben so völlig normal 😉. „Muttermatsche“ 😂😂. Ich könnte mich kringeln vor lachen. Der Begriff trifft es vollkommen auf den Kopf. Ich hab auch ständig „Muttermatsche“ da oben. Mal mehr, mal weniger. Aber ich liebe sie genauso wie du. Sie gehört wirklich dahin. Zumindest derzeit. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Zumindest etwas anders. Wenn die Kleinen groß werden und allmählich ihre eigenen Wege gehen. Aber so ganz geht diese Muttermatsche niemals weg. Soll die auch gar nicht 😉. Sie erinnert uns doch auch täglich dran, was wir TOLLES leisten.
Ich freue mich riesig drauf, wen ich ab Januar wieder arbeiten gehen kann. Ich bin gern Mutter une ich genieße wirklich jeden Moment mit unserem Nesthäkchen. Aber genauso freue ich mich auch drauf meinen Kopf mal wieder mit Anderen zu füllen 😉.
Liebe Grüße 😀