Leute, mal im Ernst. Ist es nicht schlimm, dass ich mein Kind noch nicht gesehen habe und trotzdem schon das Gefühl habe, mich in diesem Land bereits um einen Betreuungsplatz ab einem Jahr kümmern zu müssen?
Heute hatten wir unseren ersten Besichtigungstermin und ja, ich war sogar aufgeregt. Warum? Ich weiß es nicht :-) Vielleicht, weil einem bewusst wird, wie ernst es wird, wie schnell die Zeit geht….
Es war ein katholischer Kindergarten. Und nachdem ich online den Anmeldebogen gesehen habe, hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, dort einen Platz für das Chaos- Mädchen zu bekommen. Wir passen vielleicht nicht ganz in das katholische Konzept: Ich bin geschieden, der Chaos- Mann ungläubig und als Sahnehäubchen bekommen wir nun ein uneheliches Kind. Aber immerhin: ich bin katholisch! :-) Wenn ich das alles auf den Bogen schreibe, dann kann ichs doch gleich vergessen, oder? Wie habt ihr das gemacht? Schummeln? :-)
Die Einrichtung war toll! Helle und große Räume mit vielen Möglichkeiten zum Spielen und zu Toben. Ein großes und vielseitiges Aussengelände, eine kleine Turnhalle, Schlafmöglichkeiten, Waschräume.
Und soo niedlich: die kleinen Garderoben, Miniatur- Gummistiefel in Massen, viele kleine Füße und große Augen. Da wurde mir ganz warm ums Herz. Und gleichzeitig ganz schlecht. Es wird ernst. Wir bekommen ein kleines Mädchen. Die Zeit rast. Und schon bald werden wir hier stehen und sie wird eine dieser spielenden Kinder sein.
Ich sehe mein ungeborenes Kind also schon in den Kindergarten gehen.
Schöner wäre, sich darüber erst Gedanken machen zu müssen, wenn es soweit ist, oder? Aber geht das? Stattdessen wird uns Eltern (oder werdenden Eltern) sogar nahegelegt, sich in möglichst vielen Kindergärten zu bewerben (wie das schon klingt!), um überhaupt einen Platz zu bekommen.
Und diese Planung der zugesicherten Betreuungsplätze scheint ja auch nicht wirklich ausgereift. Zumindest traue ich dem Ganzen nicht. Ein zugesicherter Betreuungsplatz bezieht sich demnach auf das komplette Stadtgebiet. Und das ist groß bei uns. Im schlimmsten Fall müssen wir morgens 45 Minuten bis in die Pampa zur Betreuung fahren, um dann den gleichen Weg zurück zur Autobahn zu düsen und auf die Arbeit zu fahren. Damit wiederum müsste man dann mehr Betreuungsstunden einplanen und (logisch!) auch zahlen.
Ist das alles wahr? So gerne würde ich meinem Arbeitgeber sagen, wann ich wieder arbeite und wieviele Stunden und und und…aber bis man da Bescheid bekommt und planen kann, kann es durchaus Mai oder Juni 2014 werden. Für einen Platz ab August 2014. Ziemlich traurig das Ganze. Oder?
Macht Ihr Euch über so etwas auch Gedanken?
Eure Chaos- Queen
6 comments
Puh, das ist echt krass…
Ich muss auch gestehen, dass ich da noch völlig entspannt bin. Ich möchte wieder arbeiten, wenn Paul 2 ist und noch sehe ich es so, dass bis dahin noch viel Zeit ist. Allerdings habe ich auch von der Kita, in der ich gearbeitet hatte, gehört, dass die nicht danach gehen, wer zuerst da war, sondern wer es am nötigsten hat. Wie auch immer die das ausmachen wollen… Naja, klint aber, als gäbe es keinen Grund zur Eile.
Und außerdem mag ich, glaub ich, sowieso lieber ne Tagesmutter in Anspruch nehmen.
Na, mal sehen, wann wir das angehen. Ich hab auf jeden Fall gehört, dass die Tagesmütter hier in Kiel Probleme haben, Kinder zu bekommen. Daher sollte es da mit nem Platz nicht so schwierig werden.
Ich glaube, wirklich unentspannt bin ich da jetzt auch nicht. Aber wenn die Leute hier dir raten, jetzt zu besichtigen oder ggf zu bewerben, dann fühl ich mich auch nicht unbedingt schlechter, mich schon gekümmert zu haben :-) Tagesmutter schauen wir uns auch an, aber erst am März kommendes Jahr und dann müssen wir entscheiden. Eine Beraterin zu dem Thema Tagesmutter meinte, dass es da zB früher keinen Sinn macht. Ist ja alles ziemlich durchdacht, was? Dann hab ich im besten Fall 3 KiGa Plätze mit denen ich anderen Eltern Plätze blockiere und vielleicht dann sogar noch ne Tagesmutter….seltsames System hier bei uns…GLG und ein schönes WE!
Um Kiga muß ich mir noch keine Gedanken machen, denn ich werde 2 Jahre pausieren… kommt aber daher, dass ich einen einfachen Weg zur Arbeit von derzeit knapp zwei Stunden habe (Auto, RE, ICE und dann Bus).
Bei uns auf dem Land nehmen sie im Kiga die Kinder erst ab 2 — und noch 30 Minuten zusätzlich fahren oder das Kind mit an meinen Arbeitsort zu nehmen (da gibts eine Krippe und Kiga für Mitarbeiter) das mache ich nicht.
Aber dass es realer wird, ist mir diese Woche auch bewußt geworden… bei der Kreißsaalführung, als ich richtig nervös wurde…
Grüße Sonnenblume
2 Jahre zu pausieren ist eben leider auch ne Geldfrage :-( Und eine Kita auf der Arbeit findet man bisher wohl scheinbar keine gute Idee. Ich persönlich finde ja, dass ein Arbeitgeber davon ziemlich viel hätte…Ja Besichtigung im Krankenhaus ist auch so ein Termin, wo man schlucken muss und denkt „hui, hier soll ICH bald ein Kind kriegen….F***“ :-) Aber: wir werden das schon meistern :-)
Ich gestehe: ich bin nicht so eine Frühplanerin wie Du. Obwohl ich beim ersten Kind noch mitten in Köln gewohnt habe, haben wir uns erst mit 6 Monaten den ersten Kita-Platz angeschaut. Der sollte dann aber auch ab 1 sein und ich hätte direkt einen Platz bekommen. Und hier auf dem Lande hat man eh Anmeldetermine. Früher macht es quasi gar keinen Sinn vorbeizuschauen. Aber das scheint ja echt von Stadt zu Stadt oder Bundesland zu Bundesland total verschieden zu sein. Ich finds jedenfalls voll komisch sich schwanger Betreuungsplätze ab 1 angucken zu müssen. Da läuft doch irgendwas schief in D`land.
zu meiner Verteidigung: Die andere, die bei der Besichtigung war, war im 5. Monat schwanger. Das hat mir dann immerhin gezeigt, dass ich nicht völlig abgedreht bin! :-) Bei dem KiGa von gestern werden ab November Plätze vergeben…Und ja, da läuft was schief!